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Verhext in Texas: Roman (German Edition)

Verhext in Texas: Roman (German Edition)

Titel: Verhext in Texas: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shanna Swendson
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beidem herbei.
    »Oh, Halleluja«, hauchte ich, als wir an der kleinen Kirche am Stadtrand vorbeikamen. Dort hatte sich ein Beerdigungszug gebildet und der Polizist, der ihn auf dem Motorrad begleitete, wollte gerade auf die Straße fahren, um den Verkehr anzuhalten. Er winkte mich mit einem Grinsen durch, wahrscheinlich weil er den Pick-up von Dean erkannte. Dann stellte er sich auf die Fahrbahn und hielt unseren Verfolger an, während der Leichenwagen, eine Limousine und eine ganze Reihe anderer Autos ihre langsame, würdevolle Prozession zu dem einige Meilen entfernten Friedhof begannen. »Das wird sie bestimmt zehn Minuten kosten«, sagte ich. Genug Zeit für mich, um auf kleinen Feldwegen die Stadt zu umrunden und sicher nach Hause zu fahren.
    Owen sackte auf seinem Sitz zusammen, und mein Medaillon verstummte. Ich schaute Owen an. Er war aschfahl. »Alles in Ordnung?«, fragte ich.
    »Ja, wird schon wieder. Es schlaucht ganz schön, wenn man die Art von Zauber in dieser Gegend längere Zeit aufrechterhalten muss. Es ist sogar schlimmer, als ich erwartet hatte. Fast scheint es mir, als wäre im Augenblick gar keine Kraft mehr da. Aber bis heute Abend kann ich meine Batterien noch ein bisschen aufladen, und wir müssen uns wohl auch keine Sorgen machen, dass unsere Möchtegernzauberer zu stark sind. Wenn sie nicht gelernt haben, ihre Kräfte genau zu dosieren, werden sie nach ein oder zwei Formeln ausgebrannt sein. Und diejenigen, die vorhin bei unserer Verfolgung Magie angewendet haben, sind heute Abend wahrscheinlich ohnehin nicht mehr zu gebrauchen.«
    Als ich das nächste Mal zu ihm hinschaute, hatte er seinen Kopf ans Fenster gelehnt und schlief tief und fest. Also bemühte ich mich, auf dem Rest der Fahrt Schlaglöchern möglichst auszuweichen und nicht so schnell in die Kurven zu fahren.
    Nachdem ich hinter dem Haus geparkt hatte, musste ich Owen aufwecken. Er sah schon wieder etwas besser aus, war aber immer noch blass. Mom fiel das sofort auf, kaum dass er einen Fuß in die Küche gesetzt hatte.
    »Ich koche Ihnen eine Suppe«, sagte sie. »Vielleicht habe ich sogar noch hausgemachte Hühnersuppe vom letzten Winter in der Kühltruhe. Es dauert nicht lange, sie aufzuwärmen. Setzen Sie sich einfach schon mal hin. Katie, bring ihm einen Saft.«
    Sie verschwand in der Waschküche und wühlte in der Kühltruhe herum, während ich Owen ein großes Glas Saft einschenkte. Den Zucker brauchte er wahrscheinlich genauso dringend wie die Vitamine. Als ich Omas Flasche mit dem Zaubertrank hinten im Kühlschrank entdeckte, gab ich ein oder zwei Spritzer davon mit ins Glas. Die Dosis, die sie ihm zuvor gegeben hatte, hatte ihn bislang ja nicht umgebracht, und es bestand immerhin die Möglichkeit, dass es ihm half. Kurz darauf wurde er mit Suppe, Käse und Kräckern und Fruchtsalat zum Nachtisch regelrecht gemästet. Und als er schließlich abwinkte und behauptete, nun wirklich nichts mehr essen zu können, sah er schon deutlich besser aus. Er wirkte nach wie vor müde, aber sein Gesicht hatte eine gesündere Farbe. Mom äußerte keinerlei Einwände, als er ankündigte, sich nun ein Weilchen hinlegen zu wollen.
    Ich hätte auch ein Nickerchen gebrauchen können, aber ich hatte mich nicht vollkommen verausgabt und wollte außerdem lieber auf dem Posten bleiben, da Owen schließlich von lauter wildgewordenen Zauberern verfolgt wurde. Ich schockierte Mom, indem ich freiwillig anbot, das Geschirr zu spülen. Das tat ich jedoch nicht, weil ich so hilfsbereit gewesen wäre, sondern weil man vom Küchenfenster aus einen guten Überblick über die Einfahrt hatte.
    Während ich abwusch, lief Mom hin und her und räumte die gewaltigen Reste des Gelages weg, das sie aufgetischt hatte, um Owen aufzupäppeln. »Bist du sicher, dass alles in Ordnung ist mit ihm?«, fragte sie. »Vielleicht sollte er mal zum Arzt gehen.«
    »Nein, es geht schon. Ich glaube, er schläft nur schlecht, wenn er nicht zu Hause ist. Ganz davon zu schweigen, dass er völlig überarbeitet war, bevor er kam. Er hat jetzt einiges nachzuholen, was Ausruhen angeht.«
    »Ich finde es ganz schön schlimm, dass er sich die ganze Zeit unwohl fühlt, während er hier ist.«
    »Nein, das tut er nicht. Er ist nur manchmal ein bisschen müde. Du brauchst dir keine Sorgen um ihn zu machen.«
    »Ja, ich hab ja auch weiß Gott genug andere Sorgen. In letzter Zeit benehmen sich alle so sonderbar. Selbst du. Aber das ist wahrscheinlich die Liebe, die das bewirkt, nicht

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