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Verhext in Texas: Roman (German Edition)

Verhext in Texas: Roman (German Edition)

Titel: Verhext in Texas: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shanna Swendson
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den Vorteil hatte, dass sie nicht in der Stadt unterwegs sein konnte, während die Zauberer dort herumliefen. Ich ging nach oben, um mir ein frisches T-Shirt anzuziehen und meine Frisur zu verändern, damit ich nicht so ohne weiteres als die Fahrerin des Pick-ups wiederzuerkennen war. Eine Baseballkappe der Cobb Comets, durch die ich hinten meinen Pferdeschwanz steckte, vollbrachte wahre Wunder.
    Während ich mit Moms Wagen zum Motel fuhr, dachte ich darüber nach, wie wir weitere Gastzauberer loswerden konnten. Eins der Autos auf dem Parkplatz erkannte ich von der Verfolgungsjagd wieder. Die meisten Stellplätze waren aber noch leer, was darauf hindeutete, dass die Bande noch immer in der Stadt umherstrich. Während ich meine Runde machte, zündete ich wieder in jedem Zimmer die magischen Kerzen an, damit sich noch mehr von ihrer seltsamen Zauberwirkung entfalten konnte. Ich wusste nicht, ob das viel nützen würde, sagte mir aber, dass man keine Chance ungenutzt lassen durfte. Wie es klang, hatten wir bereits ein paar der Zauberer aufgrund von Kopfschmerzen verloren, die sicherlich auf diese Kerzen zurückgingen.
    Die Männer, die an dem Autorennen teilgenommen hatten, waren in ihrem Zimmer. Als ich es mit einem Stapel frischer Handtücher betrat, hielt ich den Atem an. Wie erwartet, würdigten sie mich jedoch kaum eines Blickes. »Hab mich schon gefragt, wann der Reinigungsservice endlich kommt«, sagte einer von ihnen. Den prägte ich mir genau ein, damit ich Owen bitten konnte, ihm noch mal extra eins auszuwischen.
    »Wir sind ausgebucht. Daher dauert es etwas länger als sonst«, erwiderte ich und hielt dabei den Kopf gesenkt, damit die Kappe mein Gesicht verdeckte. »Soll ich die Laken wechseln oder nur das Bett machen?« Das war meine subtile Art, ihnen mitzuteilen, dass ich nicht viel machen konnte, während sie auf dem Bett herumlungerten.
    »Nee, das ist egal. Mach einfach im Bad sauber und lass Handtücher da.«
    Auf dem Weg ins Badezimmer blieb ich kurz an der Kommode stehen, zog die Kerze hinter einem Stapel Pizzakartons hervor und zündete sie an. Als ich das Badezimmer sah, wünschte ich mir, ich hätte Zugriff auf magische Reinigungsformeln. Ich hatte drei Brüder; man sollte also meinen, dass ich einiges gewohnt war, was den Zustand im Bad anging, aber das hier war eine neue Dimension. Ich musste Owen wirklich bitten, ihnen eine Extra-Abreibung zu verpassen. Gut, dass ich wenigstens Handschuhe besaß. Als ich die Ergebnisse ihrer wissenschaftlichen Experimente entsorgt hatte und ins Schlafzimmer zurückkehrte, hielten sie sich alle die Köpfe und jammerten laut. Ich unterdrückte ein selbstzufriedenes Grinsen.
    »Wer hätte denn gedacht, dass Zaubern so anstrengend ist?«, klagte einer von ihnen. »Ich bin so alle, und diese Kopfschmerzen bringen mich um!«
    »Pssst!«, sagte ein anderer mit einer Geste in meine Richtung.
    »Ach, die spricht ja wahrscheinlich nicht mal unsere Sprache.«
    Idioten , dachte ich. Und warum hab ich dann eben mit euch geredet? Wenn ich mir keine Sorgen gemacht hätte, dass sie runterbrennen und einen Brand verursachen würde, was Nitas Familie teuer zu stehen gekommen wäre, hätte ich die Kerze angelassen. So aber blies ich sie lieber aus, bevor ich ging, und diese Blödmänner merkten es nicht mal. Ich hoffte, dass ich ein paar Kobolde auf sie ansetzen konnte.
    Schließlich kam ich zu Idris’ Zimmer. Ich hatte seinen Mietwagen nirgends erspähen können, aber andererseits sahen die ja ohnehin alle gleich aus. Auf jeden Fall war der Parkplatz vor Zimmer fünfundzwanzig leer. Wie es schien, war dies also eine gute Gelegenheit, das Zimmer in seiner Abwesenheit gründlich zu durchsuchen. Ich klopfte an die Tür, rief: »Reinigungsservice!« und wollte schon den Generalschlüssel ins Schloss stecken, als die Tür plötzlich aufging und ich Phelan Idris Auge in Auge gegenüberstand. Allein und, soweit ich wusste, ohne den Schutz irgendeiner magischen Person.

19
    Mit gesenktem Kopf und angehaltenem Atem wartete ich darauf, dass Idris mich erkannte. Doch mein nichtmagischer Unsichtbarkeitszauber, der von der Tatsache herrührte, dass ich eine Reinigungskraft war, wirkte. Er drehte sich einfach um, nachdem er die Tür geöffnet hatte, und sagte: »Das wurde aber auch Zeit. Ich brauche frische Handtücher.«
    Ich zögerte. Da er mir den Rücken zuwandte, war dies eigentlich die perfekte Gelegenheit, einfach wegzulaufen. Er konnte auch ohne frische Handtücher leben, aber mit

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