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Verhext in Texas: Roman (German Edition)

Verhext in Texas: Roman (German Edition)

Titel: Verhext in Texas: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shanna Swendson
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weiterbewegen konnte. Dann beging er den Fehler, sich mir genau im richtigen Winkel zu nähern. Auf diese Chance hatte ich gewartet. Ein gezielter Stoß mit dem Knie, und er ließ mich los, um sich in den Schritt zu greifen. Und während er vornübergebeugt da stand, preschte ich aus dem Zimmer, packte den Wagen mit den Reinigungsmitteln und wäre beinahe mit Sam zusammengeprallt.
    »Alles in Ordnung, Katiemaus? Du hast verdammt lange gebraucht da drin.«
    »Mir geht’s gut. Könnte aber sein, dass Idris nun nie mehr Vater werden kann.«
    »Dann hast du der Welt einen Dienst erwiesen, Süße.« Idris kam aus dem Zimmer gehumpelt. Ich stieß den Wagen an, rannte los und überließ es Sam, mit ihm fertigzuwerden. Mir war nicht klar gewesen, wie wild Gargoyles sich aufführen konnten. Er stieß einen Laut aus, der zwischen Fauchen und Brüllen lag, und fächerte seine Flügel vollständig auf. Idris zuckte zusammen, aber er lief nicht weg.
    Die Tür zum Nebenzimmer öffnete sich, und die Flachpfeifen von vorher kamen herausgewankt. Sie hielten sich die Köpfe, husteten und röchelten, nur um sich dann Auge in Auge einem äußerst gereizten Sam gegenüberzusehen. Aus vollem Hals schreiend rannten sie quer über den Parkplatz davon. Wieder gingen also drei unserer Feinde dahin.
    Der Tumult lockte Nita aus ihrem Büro; in der Hand hielt sie einen Baseballschläger. »Was ist passiert?«, fragte sie.
    »Kein Wunder, dass eure Putzkraft gekündigt hat«, antwortete ich und zeigte auf Idris. »Dieser – dieser – Typ da hat sich an mich rangemacht, und zwar ungefragt, wie du dir vorstellen kannst.«
    »Sie hat mich beleidigt!«, sagte er. Offenbar konnte er sich noch immer nicht vollständig aufrichten.
    »Ja, aber das war reine Selbstverteidigung. Ich wusste ja nicht, wozu er sonst fähig gewesen wäre. Er hat mich am Handgelenk festgehalten und wollte mich nicht mehr loslassen.« Ich zeigte Nita meinen Arm.
    Kaum hatte sie die roten Druckstellen rund um mein Handgelenk gesehen, da zielte sie mit dem Baseballschläger auf Idris, woraufhin er noch stärker zusammenzuckte als im Angesicht des kampfeslustigen Sam. »Ich will, dass Sie gehen, und zwar sofort! Ich lasse nicht zu, dass jemand meine Angestellten – und Freunde – so behandelt. Und dabei ist mir völlig egal, ob Sie ein großer Rockstar sind!« Ich streckte Idris, der das mit dem Rockstar irritiert aufnahm, von meinem Standpunkt neben Nita die Zunge heraus. Sam kugelte sich vor Freude fast auf dem Boden; es war anzunehmen, dass er für Nita unsichtbar war. Eine ziemlich gute Show, das musste ich zugeben.
    Die ganze Situation war ein schwieriger Test für Idris. Hätte Sam es zugelassen, hätte er Nita wahrscheinlich ernsthaft zusetzen können. Aber es war strengstens verboten, magische Kräfte so gegen eine nichtmagische Person zum Einsatz zu bringen, dass sie Wind davon bekommen konnte, dass es bei der Sache nicht mit rechten Dingen zuging. Wenn er also versuchte, sie mit magischen Mitteln anzugreifen, hätte er endgültig mit der legitimen magischen Welt gebrochen. Doch dazu war er bislang offenbar doch noch nicht bereit. »Lassen Sie mich noch meine Sachen holen«, bat er, doch sie schwang drohend den Schläger. »Okay, dann komme ich später zurück, wenn die Wogen sich geglättet haben.« Damit rannte er zu seinem Mietwagen, der am anderen Ende des Motels parkte.
    »Das tut mir aufrichtig leid«, sagte Nita. »Diese Typen benehmen sich schon die ganze Zeit daneben, seit sie angereist sind. Ich werde Dad und Ramesh Bescheid geben, damit sie sich heute Abend darum kümmern können.«
    »Kein Problem. Und danke, dass du mir zu Hilfe gekommen bist.«
    »So viel zu der Idee mit dem Rock-’n’-Roll-Motel«, gab sie achselzuckend zurück. »Aber ich glaub ohnehin nicht, dass sie so berühmt werden, dass sich das auszahlt.«
    Während sie zurück zur Rezeption ging, brachte ich den Putzmittelwagen weg, nahm den Beutel mit den verfärbten Handtüchern heraus und warf ihn in den Kofferraum von Moms Auto. Dann machte ich mich rasch auf den Heimweg, um Owen zu berichten, was ich gefunden hatte.

    Sam musste Owen schon angerufen haben, denn als ich in die Einfahrt abbog und hinter dem Haus parkte, wartete er dort bereits auf mich. Er legte besorgt seine Hände auf meine Schultern und fragte: »Alles in Ordnung?« Es wäre schön gewesen, wenn er einen Schritt weitergegangen wäre und mich richtig umarmt hätte – oder gar geküsst –, aber die Tatsache, dass

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