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Verhext in Texas: Roman (German Edition)

Verhext in Texas: Roman (German Edition)

Titel: Verhext in Texas: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shanna Swendson
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ein richtiges Kraftfeld.«
    »Sind Kirchen gute Kraftquellen?«, konnte ich nicht widerstehen zu fragen. »Wenn ja, ist diese Stadt vielleicht energiegeladener, als ihr denkt, denn wir haben praktisch an jeder Ecke Kirchen.«
    »Das funktioniert nur für Gargoyles, meine Liebe, weil wir ursprünglich dafür geschaffen sind, Kirchen zu bewachen. Die meisten Kirchen hier haben aber trotzdem keine nennenswerten Kraftfelder, weil Gargoyles bei ihrem Bau nicht berücksichtigt worden sind. Ein großes Versäumnis, wenn du mich fragst.«
    Owen hatte bereits mit der Arbeit begonnen. Er nahm Gegenstände aus dem Rucksack und platzierte sie um den Eingang der Bank. »Gibt es einen Hintereingang?«, fragte er.
    »Nein, nur einen Weg rein und raus. Die Bank wurde in einer Zeit gebaut, als Banken dauernd überfallen wurden, und man wollte möglichst wenige Fluchtwege lassen. Kann ich dir irgendwie helfen?«
    »Danke, aber jetzt noch nicht. Ich brauche dich, wenn es so weit ist, die hier scharf zu machen. Unterstütz doch Sam beim Wachestehen.«
    Als ich die Scheinwerfer eines Autos näher kommen sah, hielt ich unwillkürlich den Atem an und hoffte, dass Sams Verschleierungszauber gut war. Anscheinend fuhr die Polizei nach den Ereignissen der letzten Nacht verstärkt Streife. Die Lichtkegel bogen ab, als der Streifenwagen den Platz umrundete, und ich atmete erleichtert aus. Ein paar Minuten später tauchten sie wieder auf, diesmal in der Seitenstraße, an der die Bank lag. Ich presste mich an das Gebäude, während sie vorbeifuhren. Der Streifenwagen fuhr so langsam, dass ich sehen konnte, wie der Polizist den Kopf bewegte, während er die Straße nach verdächtigen Aktivitäten absuchte. Der Anblick eines Gargoyles auf dem Bürgersteig und zweier schwarz gekleideter Menschen vor dem Eingang der Bank hätte sicher dazu geführt, dass sie anhielten, aber sie bemerkten nichts und fuhren weiter.
    »Du traust mir nicht, was?«, meinte Sam mit beleidigtem Unterton, als ich erleichtert aufatmete.
    »Tut mir leid, aber da deine Magie auf mich nicht wirkt, vergesse ich leicht, dass sie da ist«, antwortete ich. Ich war überrascht, wie sehr ich zitterte. Das erinnerte mich an das eine Mal, als ich bei einem Schülerstreich dabei gewesen war; damals hatten wir das Haus unseres Chemielehrers in Klopapier eingewickelt. Ich hatte dermaßen Angst gehabt, erwischt zu werden, dass es überhaupt keinen Spaß machte, und daraufhin beschlossen, solche Aktivitäten in Zukunft zu meiden.
    »Ich versuche hier zu arbeiten«, meckerte Owen. Er neigte dazu, giftig zu werden, wenn er sich auf etwas konzentrierte. Das waren die einzigen Gelegenheiten, bei denen er seine normale Gelassenheit ablegte. Sam und ich warfen uns einen Blick zu, und Sam zuckte mit den Schultern.
    Hinter uns begann Owen einen leisen Singsang, der sich anhörte, als könnte er auf Griechisch sein. Währenddessen verteilte er ein schimmerndes Pulver auf der Schwelle der Bank. Ich erschauderte angesichts der starken Magie, die direkt neben mir im Einsatz war, und war froh, dass ich mein magieverstärkendes Medaillon nicht trug. Er trat einen Schritt zurück, hielt einen Moment inne und sagte dann: »Okay, jetzt müssen wir es noch scharf machen und fein einstellen. Dabei brauche ich deine Hilfe.«
    »Meine Hilfe? Aber ich bin doch überhaupt nicht magisch.«
    »Ja, aber das bedeutet, dass du eine Menge aufgestauter Energie hast, die ich nutzen kann. Für einen Abwehrzauber wie diesen hier ist eine starke Energieentladung erforderlich. Und da die Kraftfelder hier so schwach sind, brauche ich eine andere Quelle, wenn ich mich selbst nicht völlig verausgaben will. Du wirst aber wahrscheinlich kaum einen Unterschied bemerken.« Er streckte mir seine Hand entgegen, und ich trat vor und nahm sie. Seine Hand war fest und warm, aber ich war mir sicher, dass meine kalt und feucht war.
    Er passte seinen Griff so an, dass unsere Handflächen fest aufeinander lagen und unsere Finger verschränkt waren, um möglichst viel Hautkontakt zwischen uns herzustellen. »Und jetzt musst du dich entspannen. Du brauchst nichts weiter zu tun, als hier zu stehen und weiterzuatmen, in Ordnung?«
    Ich nickte und brachte ein heiseres »Ja, gut« hervor.
    »Na dann. Sam, du hältst weiter Wache. Und stell sicher, dass der Verhüllungszauber in Kraft ist. Es könnte ein kleines Feuerwerk geben.« Ja, ganz bestimmt sogar , dachte ich. Meine Haut kribbelte von dem engen Kontakt mit ihm. Dabei hatte die Zauberei noch

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