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Verhext

Titel: Verhext Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Narren gehalten, Marcus. Das kann niemand. Du hast dich edelmütig und ritterlich verhalten. Du hast ihre Ehre verteidigt und ihr Geheimnis für dich behalten.«
    »Ich hatte keine andere Wahl. Ich hätte wohl kaum ihr Geheimnis verraten können, ohne selbst als naiver, einfältiger Idiot dazustehen.«
    »Ich glaube, es war nicht der Gedanke, naiv oder einfältig zu erscheinen, der dich am meisten gestört hat«, sagte Iphiginia. »Ich glaube, es war die Tatsache, daß du ihr dein Herz geschenkt hattest, ohne daß sie dich geliebt hätte. Du hast das Gefühl, daß sie dich benutzt hat, um sich selbst zu retten.«
    »Das hat sie auch.«
    »Ich will mich nicht mit dir streiten«, fuhr Iphiginia fort. »Nora war damals noch ein junges Mädchen, und sie war zu der Zeit wahrscheinlich nahezu hysterisch vor Angst. Und ihre Eltern müssen ge-
    nauso verzweifelt darauf ausgewesen sein, ihre Tochter vor dem völligen Ruin zu bewahren.«
    »Ja.«
    »Eure Ehe stand unter keinem guten Stern. Du sagst, daß du in eurer Hochzeitsnacht die Jungfrau warst, aber ich glaube, daß du Nora in allen wesentlichen Bereichen um Jahre voraus warst. Du hattest schließlich sehr schnell erwachsen werden müssen. Nora hingegen war noch ein regelrechtes Kind.«
    Marcus schwieg.
    »Weißt du, was ich glaube?« fragte Iphiginia. »Ich glaube, wenn sie nicht gestorben wäre, wäre sie irgendwann erwachsen geworden und hätte angefangen, dich zu lieben. Sie hätte gelernt, dich zu lieben, wenn sie reif genug gewesen wäre, um deine Charakterstärke würdigen zu können.«
    Marcus starrte sie an. »Dafür, daß du eine intelligente Frau bist, gibst du manchmal einen erstaunlichen Unsinn von dir. Was in drei Teufels Namen bringt dich auf einen derart lächerlichen Gedanken?«
    Sie lächelte. »Ich weiß, wie leicht es ist, sich in dich zu verlieben. Schließlich habe ich das selbst schon getan.«

Kapitel fünfzehn
    Marcus hatte das Gefühl, als habe sich das Universum gedreht und ihn an einem anderen Platz zurückgelassen als dem, an dem er sich noch einen Augenblick zuvor befunden hatte. Das Licht der Sterne schien aus einem leicht veränderten Winkel zu kommen. Der Mond hatte seine Position am Himmel gewechselt.
    Iphiginia hatte gesagt, daß sie ihn liebte.
    Wieder. Eindeutig.
    Marcus sah sie genauer an. Sie schien nicht so erschöpft zu sein wie in jener Nacht im Tempel der Vesta, als sie gedacht hatte, sie hätte ihn umgebracht.
    »Marcus?« Iphiginia runzelte besorgt die Stirn. »Ist alles in Ordnung?«
    »Nein.« Aber er konnte ihr nicht erklären, was los war oder was sich verändert hatte. Er konnte noch nicht einmal einen zusammenhängenden Satz formulieren.
    Er streckte die Arme aus und umfaßte Iphiginias Taille. Dann zog er sie von ihrem Sitz in seine Arme.
    Sie stieß einen leisen, überraschten Schrei aus und ließ ihren Fächer fallen, als er sie leidenschaftlich küßte. Ihr Umhängetuch fiel flatternd zu Boden.
    »Marcus.« Sie schlang die Arme um seinen Hals, seufzte und schmiegte sich eng an ihn.
    Ohne seine Lippen von ihrem Mund zu lösen, zog Marcus die Vorhänge zu, so daß der Innenraum der Kutsche in sanfter Dunkelheit lag.
    Er küßte Iphiginia tief, leidenschaftlich und mit all dem verzehrenden Verlangen, das er seit der Nacht im Tempel der Vesta mit aller Macht zu unterdrücken versucht hatte.
    Seine Verzweiflung und seine fehlende Sanftheit schienen sie nicht zu stören. Sie hing an ihm und vergrub ihre Hände in seinem Haar. Ihr Kopf fiel gegen seine Schulter.
    Marcus legte eine Hand auf ihre bestrumpfte Wade, glitt hinauf zu ihrem Knie und am Strumpfhalter vorbei, bis er das warme, seidige Fleisch darüber fühlte. Ihre duftigen Unterröcke bauschten sich über seinem Arm und umwogten seine Beine.
    Schließlich fand er die erhitzte Stelle zwischen ihren Schenkeln und stöhnte, als er feststellte, daß sie bereits feucht war. Sie roch nach Rosen und weiblicher Lust - der berauschendste Duft, der ihm je in die Nase gestiegen war. Sein ganzer Körper zog sich vor Verlangen zusammen.
    Marcus merkte, daß seine Hände zitterten. Er rang nach Luft und kämpfte um seine Selbstbeherrschung. Dieses Mal würde er sich nicht einfach auf sie stürzen. Das schwor er sich. Er würde sich nicht wie der rauhe, unbeholfene Bauer anstellen. Er würde dafür sorgen, daß es schön für sie war.
    Er konnte ihr Freude bereiten.
    Er wollte ihr Freude bereiten.
    Er mußte ihr Freude bereiten.
    Marcus schob Iphiginia von seiner Brust, bis sie

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