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Verhext

Titel: Verhext Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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auf seinen Bruder. »Sie hat irgendwas mit deinem Hirn angestellt, das ist es. Ich kann nur hoffen, daß du dich von diesem seltsamen Fieber erholst, bevor es zu spät ist.«
    »Du warst derjenige, der Angst hatte, ich könnte zu einem seelenlosen Automaten werden, wenn ich nicht bald heirate.«
    »An Mrs. Bright hatte ich dabei bestimmt nicht gedacht.« Bennet stürmte in den Flur hinaus und knallte die Tür hinter sich zu.
    Marcus saß eine Zeitlang reglos da. Dann erhob er sich und ging hinüber zu dem Tisch mit der Brandyflasche. Er schenkte sich ein weiteres Glas ein und stellte sich damit ans Fenster.
    Er hatte es getan. Er hatte Iphiginias Rat beherzigt und dabei gleich mehrere seiner Grundsätze über Bord geworfen. Erklär nie etwas, sprich nie über deine Vergangenheit, ändere nie eine Entscheidung, und weiche nie von einem Ziel ab.
    So viele gebrochene Regeln in einer einzigen Nacht.
    Vielleicht hatte Bennet recht. Iphiginia schien wirklich irgendein Fieber in seinem Gehirn auszulösen.
    Andererseits hatte er auch nicht mehr das Gefühl, sich langsam in ein mechanisches Wesen zu verwandeln.

Kapitel sechzehn
    Am nächsten Abend auf dem Ball bei den Platts stürzte sich Zoe auf Iphiginia. »Ich habe dich schon den ganzen Tag gesucht, meine Liebe. Hast du meine Nachricht denn nicht bekommen?«
    »Es tut mir leid, Tante Zoe. Anscheinend hat sie mich nicht erreicht«, erwiderte Iphiginia beschwichtigend. Tatsächlich hatte sie die Nachricht, die an der Küchentür ihres Stadthauses abgegeben worden war, einfach ignoriert.
    »Hast du schon das Neueste gehört?« Zoe sah ihre Nichte fragend an. »Es heißt, Masters werde noch vor Ende der Saison seine Verlobung bekanntgeben.«
    »In London gibt es immer die wildesten Gerüchte, Tante Zoe. Gerade du müßtest das doch besser als jeder andere wissen.« Iphiginia bedachte Herbert, der sich einen Weg durch die Menge bahnte, mit einem Lächeln. »Im Augenblick wird alles mögliche erzählt. Ich habe zum Beispiel gehört, Masters habe deutlich gemacht, daß sein Bruder die Frau seiner Wahl heiraten kann, ohne befürchten zu müssen, deshalb enterbt zu werden.«
    »Ja, ja, aber verglichen mit Masters’ eigenen Heiratsplänen ist das ja wohl vollkommen unwichtig.« Zoe sah sie scharf an. »Wenn etwas an der Geschichte dran ist, dann hat Masters offenbar einen seiner obersten Grundsätze über Bord geworfen.«
    »Das halte ich für höchst unwahrscheinlich.« Iphiginia beobachtete, wie Herbert näher kam. Als er sie entdeckte, strahlte er über das ganze Gesicht.
    »Da bin ich mir nicht so sicher.« Zoe zog die Brauen hoch. »Schließlich geht es dabei um einen Titel. Und um eine Menge Geld. Da ist es nur natürlich, wenn ein Mann in seiner Position endlich zur Vernunft kommt und sich auf seine Pflicht besinnt. Er ist schließlich erst sechsunddreißig. Es ist also nicht so, daß er bereits mit einem Bein im Grabe stünde.«
    »Der Titel kann an seinen Bruder gehen.«
    »Ja, aber das ist doch wohl nicht dasselbe, wie wenn man einen Erben von seinem eigenen Fleisch und Blut hat, oder? Ich nehme an, eines Tages mußte es so kommen. Aber es tut mir so leid für dich, meine Liebe. Ich weiß, wie schmerzlich es für dich sein muß. Es ist offensichtlich, daß du eine gewisse Zuneigung zu dem Mann hegst. Was willst du also machen?«
    »Im Augenblick gar nichts.« Iphiginia wandte sich an Herbert, der sie endlich erreicht hatte. »Ah, Limonade. Die kann ich gut brauchen. Danke, Herbert. Sie sind immer so fürsorglich.«
    »Es ist mir ein Vergnügen. Puh. Was für ein Gedränge.« Herbert reichte ihr höflich das Glas Limonade und zog ein Taschentuch hervor, um sich die Stirn abzuwischen. »Verdammt heiß, nicht wahr?«
    »Es ist ein wenig warm.« Iphiginia nippte an ihrer Limonade.
    Herbert faltete sein Taschentuch zusammen. »Abend, Lady Guthrie. Tut mir leid, daß ich Sie nicht früher gesehen habe, sonst hätte ich Ihnen auch ein Glas mitgebracht.«
    »Schon gut. Ich habe eben erst ein Glas Champagner getrunken. Iphiginia und ich sprachen gerade über die Gerüchte bezüglich Masters’ bevorstehender Verlobung.«
    »Tante Zoe, bitte«, murmelte Iphiginia. »Ich glaube, wir haben uns lange genug über dieses Thema unterhalten.«
    »Ich habe in meinem Club davon gehört«, sagte Herbert hilfreich. »In ganz London gehen die Leute Wetten ein. Alle Welt stellt die gewagtesten Spekulationen an.«
    Zoe runzelte die Stirn. »Die Leute versuchen zu erraten, wer die Braut sein

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