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Verico Target

Verico Target

Titel: Verico Target Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Kress
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Name ist Judy Kozinski. Auf dem Anwesen der
Streiter des göttlichen Bundes in Cadillac findet gerade eine
Schießerei statt, und man hört Explosionen und lautes
Geschrei. Bitte schicken Sie Streifenwagen und Ambulanzen! Aber noch
wichtiger ist – und bitte hören Sie genau zu, hier geht es
um die nationale Sicherheit! –, daß Sie Agent
Robert Cavanaugh im Hauptquartier des FBI in Washington anrufen und
ihm sagen, Judy Kozinski läßt ihm bestellen, in diesem
Anwesen würden sich die Biotech-Killer befinden! Sagen Sie ihm,
›Cadillac‹ wäre gleich ›Cadoc‹. Tun Sie das
– sofort!«
    »Soll ich die Aufnahme noch einmal abspielen?«
    »Nein, vielen Dank, Miss Waters. Heben Sie nur das Band auf.
Haben Sie sonst noch etwas für uns?«
    »Nein, nur eines: ich hielt das deshalb für einen
Scherz, weil jeder hier in der Gegend die Streiter des
göttlichen Bundes kennt; hinter vorgehaltener Hand lacht ein
jeder über sie. Natürlich spottet sie niemand offen aus,
wir machen ihnen nicht ihr Recht auf freie Religionsausübung
streitig, das habe ich nicht gemeint…«
    »Vielen Dank, Miss Waters. Wir melden uns wieder.«
    Cavanaugh griff sich Felders’ große Landkarte. »Wo
liegt Cadillac? Wo ist der nächste Flughafen?«
    Aber Felders war bereits am anderen Telefon und sagte soeben:
»…alle verfügbaren Außenagenten und tragen Sie
ihnen auf…«
    Der nächstgelegene Flughafen war Albany, New York. Cavanaugh
packte seinen Mantel. »Lassen Sie mich in Dulles anpiepsen und
durchgeben, welcher Flug es ist.«
    Felders unterbrach sein Telefonat lang genug, um rasch zu sagen:
»Irgend jemand holt Sie in Albany ab, entweder ein Agent oder
ein Stadtbulle. Solange Sie nichts Gegenteiliges von mir hören,
benutzen Sie nur dieses Büro für Ihre Anrufe. Deming, gehen
Sie ans andere Telefon und buchen Sie Bobs Flug.«
    Deming sah ihn verblüfft an und griff dann nach dem zweiten
Apparat.
    Cavanaugh sagte: »Verdoppeln Sie die Bewachung von Mark
Lederers Haus!« Das Syndikat würde annehmen, daß
Lederer geredet hatte, daß es sich um eine Razzia des FBI oder
des Justizministeriums gehandelt hatte. Was immer ›es‹ war.
Judy Kozinski war nicht der Typ, der sich Revolverhelden organisierte
– wer hatte dann die Schießerei in diesem Anwesen vom Zaun
gebrochen? Und warum glaubte Judy, es wäre Verico gewesen? Wenn
sie die Siedlung als Testgelände für ihre Viren benutzten,
dann wäre diese Art von öffentlicher Aufmerksamkeit wohl
das letzte, was sie brauchen konnten!
    Ein ruhiger, isolierter Ort, hatte Lederer gesagt. Wo
Todesfälle nicht sonderlich auffielen.
    Cadillac. Verico. Cadaverico.
    Cavanaugh rannte über den Parkplatz zu seinem Wagen. Irgend
etwas zupfte und zerrte in seinem Hinterkopf. Cadillac. Victoria
Queen und das Spinnerdepot. Aber es war weg. Dahin. Vielleicht konnte
er eine Minute erübrigen, um Vicky vom Flughafen aus
anzurufen.
    Er hoffte zu Gott, daß es in Cadillac Duplikate der
Verico-Unterlagen gab. Oder etwas anderes, was ihm einen
hinreichenden Tatverdacht lieferte – und zwar schnell! Bevor die
Sippschaft alle Unterlagen aus Elizabeth, New Jersey, wegbrachte.
     
    Hinter ihm, im Hoover-Gebäude, war Felders bei seinem dritten
Telefongespräch.
    »Finden Sie nicht, daß Sie das hätten
erledigen sollen?« fragte Duffy mit einer leisen Spur
Gereiztheit in der Stimme.
    »Bob schafft das schon«, sagte Felders.
    »Sie haben ihn – wann bekommen? Vor einem Jahr? Vor
anderthalb Jahren? Und das ist sein erster echter Fall?«
    »Er schafft das schon.«
    »Verdammt, Marty…«
    »Hören Sie, dieser Fall würde gar nicht existieren,
wenn Cavanaugh nicht wäre. Wir wollten ihn alle ad acta legen,
aber er hörte nicht auf zu bohren, beharrlich weiterzuwerkeln
und auf seine Intuitionen zu hören. Seine Intuitionen haben sich
als richtig erwiesen. Er ist jung, aber er ist nicht auf den Kopf
gefallen. Er schafft das schon.«
    »Ich fühle mich nicht wohl bei der ganzen Angelegenheit.
Die Sache ist zu groß. Sie verfolgen jeden seiner Schritte,
ja?«
    »Er schafft das schon«, wiederholte Felders
dickköpfig.
    »Okay, aber Sie behalten ihn im Auge. Und beim ersten
Anzeichen, daß ihm ein Fehler unterlaufen könnte,
übernehmen Sie!«
    »Okay.«
    Felders legte auf. Deming beobachtete ihn.
    »Das nennt man Vertrauen in die Truppe«, erklärte
Felders allzu liebenswürdig und griff wiederum nach dem
Hörer.
    Deming starrte zu Boden und sagte nichts darauf.
     
    Als die Maschine in Albany landete, hatte Cavanaugh

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