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Verico Target

Verico Target

Titel: Verico Target Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Kress
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inzwischen vor dem Bungalow Wache
standen, sagte er: »Begleiten Sie Herrn Doktor Parker zur
Einsatzleitung. Sagen Sie Mister Hardesty, daß der Doktor
seinen Anwalt anrufen möchte.« Einer der beiden trat
eilfertig vor; ein Übereifriger. Cavanaugh dachte an
Dollings.
    Als Parker zurückkam, sagte er: »Ich habe ihn erreicht.
Er wird in einer Stunde hier sein.«
    »Gut«, nickte Cavanaugh. »Kommen Sie wieder rein in
die Wärme.« Er führte Parker zurück in das Innere
des Bungalows und bedeutete den Uniformierten, draußen zu
bleiben. Sie hatten ohnehin Parkas an. Und er wollte mit Parker
allein sprechen.
    Als die beiden Männer einander über den
selbstgezimmerten Tisch hinweg ansahen, sagte Cavanaugh: »Das
ist das Ende von allem, nicht wahr, Herr Doktor? Und die Schuld wird
man Ihnen in die Schuhe schieben.«
    »Ich werde keinerlei Fragen…«
    »Ich stelle keine Fragen, Doktor. Und Ihnen wirft man kein
Verbrechen vor. Ich rede bloß mit Ihnen, sage, wie es ist. Sie
sind ein intelligenter Mann – meine Güte, Sie sind ein Doktor! Sie dachten, Sie könnten für diese Leute
arbeiten, hätten Ihren kleinen Teilbereich unter Kontrolle, und
würden dafür einen Lohn kassieren, mit dem Sie für Ihr
restliches Leben ausgesorgt hätten. Und dann würden Sie von
der Bildfläche verschwinden und nichts mehr mit denen zu tun
haben. Vielleicht hätte sich das so abgespielt, wenn nichts
schiefgelaufen wäre – aber ich bezweifle es. Und es ist
etwas schiefgelaufen. Dieser Verein liquidiert auch seine eigenen
Leute, wenn denen ein Fehler unterläuft. Aber das wissen Sie
vermutlich schon. Und Sie gehören dem Verein nicht einmal an.
Das wissen Sie auch. Sie sind ein intelligenter Mann.«
    Cavanaugh verstummte. Parker schob sich die Brille hoch. Er sah
davon ab, Cavanaugh zum Teufel zu schicken.
    »Die Cosa Nostra bringt auch ihre eigenen Leute um, wenn die
nicht spuren und etwas schiefgeht, Herr Doktor. Wir finden sie
andauernd. Im Kofferraum eines Wagens in Chicago. Im New Yorker
Hafen. In der Wüste bei Las Vegas. Ein sauberer Schuß,
wenn es sich um einen gemachten Mann handelt. Um ihm Respekt zu
erweisen. Wenn es kein gemachter Mann war – nun, dann ist das
Resultat meist ziemlich eklig. Vielleicht können Sie sich
vorstellen, was diese Leute mit einem solchen Mann machen, Sie sind
ja Arzt. Sie müssen wissen, was man mit einem menschlichen
Körper alles anstellen kann. Als es Frank Guelli nicht schaffte,
Tony Lupica zu töten, wie ihm aufgetragen worden war, fesselten
sie Frank, gossen ihm Feuerzeugbenzin über das Gesicht und die
Genitalien, zündeten es an und…«
    »Der Handel steht«, sagte Parker. »Mit
Ihnen.«
    »In Ordnung«, sagte Cavanaugh schnell. »Es geht um
Verico.«
    »Ja. Um Verico. Aber erst, wenn mein Anwalt da ist. Ich sage
nichts mehr, ehe nicht mein Anwalt bei mir ist.«
    Also war der Anwalt sauber. »Okay«, sagte Cavanaugh und
gab sich Mühe, seine Erleichterung nicht durchklingen zu
lassen.
    Jetzt war sie da! Die Verbindung zwischen Verico und dem Syndikat.
»Wir sprechen in einer Stunde weiter, wenn Ihr Anwalt hier
ist.«
    Er ließ Parker zusammengesunken auf einem Stuhl neben dem
Ofen zurück und rannte zur Einsatzleitung in der Bundeshalle.
Plovin war gegangen, aber Hardesty saß immer noch hinter seinem
Schreibtisch neben einem surrenden Faxgerät.
    Cavanaugh rief Felders zu Hause an; nach dem ersten Klingeln hob
Felders ab.
    »Ich hab sie«, sagte Cavanaugh. »Die Verbindung.
Der Arzt sagt, er wird auspacken, und er hat Verico mir
gegenüber bereits erwähnt. Verläßlicher
Informant. Erhärtung des Verdachts durch andere
Untersuchungsergebnisse .«
    »Ich lasse Deming sofort den Durchsuchungsbefehl
vorbereiten«, sagte Felders. »Wird mir ein Vergnügen
sein, ihn aus dem Bett zu holen. Richter Gallagher wird ihn auch
mitten in der Nacht unterschreiben, wenn Duffy ihn darum ersucht. Ich
mache mich gleich am Morgen auf zu Verico.«
    »Sie? Sie persönlich?«
    »Was dachten Sie denn? Zehn nach fünf geht ein Flug nach
Newark.«
    »Rufen Sie mich hinterher an«, sagte Cavanaugh.
»Und wir brauchen Vorladungen für die
Verico-Leute.«
    »Kriegen Sie. Bob…«
    Jetzt wird er es sagen, dachte Cavanaugh ungläubig. Felders
würde tatsächlich sagen: »Gute Arbeit.« Er
wartete.
    »Vermasseln Sie’s nicht«, sagte Felders. »Ich
habe Duffy versprochen, daß Sie’s schaffen.«
    »Okay«, seufzte Cavanaugh.
     
    Er war viel zu aufgekratzt, um zu schlafen, und so sagte er
Hardesty, wo er zu

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