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Verkehrt!

Verkehrt!

Titel: Verkehrt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Nesch
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wir stoßen an. Ruhig trinken wir durch unsere Strohhalme.
    Wow, der knallt.
    – Liz!, sagt Eva meinen Namen laut.
    – Und?, frage ich.
    – Super.
    – Ja, genau das Richtige jetzt. Und was ist da nun drin?
    – Tequila und Zitronenlimo.
    – Das ist alles? Schmeckt genial, sagt Eva.
    Clarissa beguckt sich den Drink von nahem, – Und das hier am Glasrand, das da drüberhängt, sieht aus wie …
    – Ein Kaugummistreifen, vollende ich ihren Satz, – Ist auch ein Kaugummistreifen, wegen der Minze, ein Mojito ist mit Minze.
    – So werden Mojitos gemacht?
    – Mad Dog Mojitos.
    Wir stopfen uns die Kaugummis in den Mund, schlürfen an den Strohhalmen. Das Klickern der Eiswürfel in den Gläsern, das Summen und Blubbern des Whirlpools. Am ganzen Körper kribbeln die Luftblasen im Wasser, es fühlt sich phantastisch an. Das Leben fühlt sich phantastisch an.
    – Jetzt ein bisschen abstürzen, sage ich.
    Die beiden lachen, und Clarissa meint, – Das geht nicht, ein bisschen schwanger geht auch nicht.
    In der Mitte des Beckens ragen unsere Füße aus dem Wasser, berühren sich hin und wieder, unsere Haare sind feucht, aber nicht mehr klatschnass, und die flachen Wellen schwappen über unsere Brüste. Ich komme mir vor wie in der Villa von dem Playboy-Chef. Und ich bin Playboy und Bunny in einem. Der beste Tag meines Lebens. Und das kann ich nun für den Rest meines Lebens haben.
    Clarissa setzt ihren Drink ab, – Fehlen nur noch drei Bubis.
    Aus meiner Sicht nicht.
    – Ja! Und wer würde mir da alles einfallen! Orlando Diaz, Toby Gallagher, Marc Dakota …
    – Sabber! Ja. Und Lou Farino, Ceejay Quolin, Robin DeHavilland …
    – Der hat ein Sixpack! Wie ein halbes Blech Riesenmuffins.
    – Muffins, ey!, Clarissa lacht, – Hey, der hier, Brad Lampard!
    – Ja!
    – Boah, sage ich mal dazwischen.
    So zählen sie etliche Schauspieler und Sänger auf, Spacken allesamt. Es wird interessant, als sie sich irdischeren Kerlen nähern, vielleicht weil ihnen die Namen internationaler Stars ausgehen.
    – Selim Cerdar.
    Ist der in der Parallelklasse?
    – Och, ja, zu schade, dass der nicht bis zum Ende im Container war.
    Also der gefallene Held einer TV -Show.
    Evas Augen funkeln nacheinander Clarissa und mich an. Sie trinkt einen weiteren Schluck, ihre Füße verschwinden von der Oberfläche, und sie lässt ihren Körper zur Mitte treiben. Sofort tun Clarissa und ich das Gleiche, und im nächsten Moment hocken wir dicht an dicht beieinander in der Mitte des Whirlpools. Und weil es schwer ist, kontrolliert im Wasser zu hocken, und wir drei vielleicht alle schon einen Kleinen sitzen haben und weil sie es so geheimnisvoll macht, berühren wir uns andauernd überall, an den Beinen, den Hüften, den Armen. Sie legt ihre freie Hand auf meinen Rücken, und ich wünsche mir, mir würde das als Frank passieren.
    Dann sagt sie endlich leise, als ob uns hier jemand hören könnte, – Oder Mario Luka und Jens Teber.
    Eva kiekst auf.
    Und ich sage, – Na ja.
    – Wie na ja?, fragt Eva zurück, – Jens, der Jens!
    – Was ist an dem denn so toll?
    – Der Bubi hat einen Körper wie ein 25 -Jähriger.
    – Nach Entziehungskur, beende ich den eigentlich vollendeten Satz.
    Sie lachen auf, und ich setze noch einen drauf, – Und den Charakter eines Fünfjährigen.
    Eva quetscht meinen Namen zwischen ihrem Lachen heraus. Es soll wohl vorwurfsvoll klingen. Sie streckt ihren Arm aus und stellt den Mad Dog Mojito auf den Beckenrand. Dann kommt sie zurück und schubst mich.
    Weil ich meinen Mad Dog Mojito nicht versenken möchte, halte ich ihn mit der Hand hoch, während mein Kopf untertaucht in das sprudelnde Wasser, da sie mich wirklich auf dem falschen Fuß erwischt hat. Blitzschnell tauche ich wieder auf.
    Rauschen in den Ohren, ihr Gelächter klingt, als käme es aus weiter Ferne, obwohl die beiden direkt vor mir stehen mit ihren zum Lachen verzogenen Fratzen. Die beiden liegen sich in den Armen.
    Ich nehme einen entspannten Schluck Mad Dog Mojito, lasse das Wasser erst aus dem linken, dann aus dem rechten Ohr laufen, stelle das Glas ab und werfe mich auf die beiden.
    Kreischen, Clarissa verliert ihren Mad Dog Mojito im Whirlpool. Bei seiner Stärke müsste das Wasser jetzt die gleiche Promillezahl wie Bier haben.
    Wir ringen miteinander, zerren an Armen und Beinen, ihre Hände überall, und schließlich landen wir alle in einer Ecke, Clarissa am Beckenrand, ich auf ihr, und Eva auf mir. Ihre Brüste an

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