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Verkehrt!

Verkehrt!

Titel: Verkehrt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Nesch
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von wem? Guck mich doch mal an! Welches Girl würde sich in mich vergucken?
    Er schweigt, und weil sein Schweigen so schön ist, rede ich weiter, – Die müsste schon einen Schaden haben, oder besoffen sein.
    – Besoffen … du warst auf einer Party ohne mich, und da ist es passiert? So sauf-popp-stöhn.
    Ich hole Luft und will ihn schon anschreien: Was genau er gerade nicht verstanden hat? Stattdessen sage ich, – Ja.
    – Was, ja?
    – Du hast recht. Es stimmt. Wem will ich etwas vormachen? Du bist mein bester Kumpel.
    – Ja.
    – Hier war eine Party im Nebenhaus, ich bin hin, ich kannte keinen, ein paar Bier, und da ist es passiert.
    – Was ist passiert?
    Ich lasse ihn schmoren.
    Wieder fragt er, – Was ist passiert?, seine Stimme überschlägt sich, – Rede! Erzähl mir alles, alles!
    – Gut. Ich stand da so rum mit meinem Bier, und da kommt die Schnecke an …
    – Die ist zu dir gekommen?
    – Jajaja.
    – Zu dir?
    – Ja.
    – Einfach so?
    – Ja.
    – Näh.
    – Und das war noch nicht der Hammer.
    – Was war der Hammer?
    – Sie kam zu mir. Ich dachte, sie wollte mir etwas ins Ohr flüstern, da steckt sie mir die Zunge rein.
    – Was?
    – Ja.
    – Was? Was? Was? Wie sah sie aus?
    – Wunderhübsch.
    – Hübsch, hübsch, hatte sie Titten, Alter, Titten?
    – Nee, ’nen Buckel.
    – Komm! Waren sie groß, wie groß, erzähl!
    – Körbchengröße B.
    – Du hast dir die Zeit genommen, die Größe im Körbchen abzulesen?
    Klar, damit können Jungs nichts anfangen.
    – Die waren so groß wie dein Arsch.
    – Oh …
    Es hört sich an, als falle er in Ohnmacht.
    – Und die Körbchengröße hast du …
    – Ach, so eine trägt doch keinen BH .
    Ein helles Kieksen in der Muschel.
    – Stelle ich mir auch ungemütlich vor mit den ganzen Nippelpiercings, sage ich.
    – Was?
    – Jaja, acht oder neun.
    – Nein.
    – Ja!
    – Alter.
    – Mitte zwanzig.
    – Alter!!
    – Tätowiert überall. Und laut war die.
    – Wie … Wo … habt ihr?
    – Überall. Im ganzen Haus, draußen, auf dem Dach.
    – Detaaaiiiiiiiils!
    – Du, Ralf, hier kocht die Milch über. Ich muss in die Küche.
    – Nein, warte …
    – Abendessen.
    – Bitte, bitte …
    – Ein anderes Mal, bis bald, ciao, und ich drücke das Gespräch weg.

57

    – Was machst du da? Was machst du da?, krächzt der Vogel hinter mir.
    – Ich überlege, ob ich dir den Hals links- oder rechtsrum umdrehe.
    – Du hast den Segen des Teufels, den Segen des Teufels.
    – Ist klar.
    Immer noch tropft Wasser von meinem nassen Körper auf den Boden vor der Bar im Glasschrank. Ich habe eine Gänsehaut, eine angenehme Gänsehaut.
    – Werrrr bist du?
    – Der … Die, die keine dummen Fragen mag.
    Clarissa und Eva quatschen im Pool miteinander, und ich mische die Drinks für den Whirlpool. Da in dem Schrank drei angebrochene Tequilaflaschen stehen, entscheide ich mich für den Mexikaner. Das wird nicht auffallen.
    – Werrrrr bist du? Meine Oma warrrr auch langsam, aber die warrrr alt.
    Strohhalme rein, fertig. Raus hier.
    Ich checke, ob alle Flaschen wieder richtig stehen, und greife mir die drei Gläser mit beiden Händen. Die Eiswürfel klirren gegen das Glas. Die Zitronenlimo lasse ich auf dem Tisch.
    Mit den drei Promillegranaten marschiere ich auf den Whirlpool zu, den ich nach dem Duschen gleich mit Mutti geöffnet und angestellt habe.
    – Whirlpool-Time, Girls!
    Über meinen Anblick jubelnd, steigen sie aus dem Swimmingpool, und ich muss mich schon verdammt auf die Gläser in meinen Händen konzentrieren, damit ich sie nicht fallen lasse. Was für ein Anblick, die beiden! Sie zupfen sich die Badesachen in Form und lachen.
    – Was hast du da?, fragt Clarissa.
    – Kein Whirlpool ohne Drinks.
    – Was ist das? O.m.g., hat der einen Namen?, fragt Eva, als sie mir einen abnimmt.
    Ich reiche Clarissa ihren, – Mad Dog Mojito.
    Sie lacht, – Was ist denn dadrin?
    Ich steige in den Whirlpool.
    Das erste Mal, dass ich in einem Whirlpool sitze.
    Die Blasen kribbeln an meinen Beinen, an meinem Körper.
    Sie nehmen links und rechts von mir Platz.
    – Wie cool ist das denn?, juchzt Clarissa, und Eva kreischt begeistert, – O.m.g., Whirlpool … total geil irgendwie.
    Unsere Füße berühren sich in der Mitte, wir lachen, und ich warte, dass mir ein Blitz in die Stirn fährt.
    – Was ist dadrin, Liz?
    – Erst mal cheers!, und ich hebe das Glas in die Mitte. Sie tun es mir gleich, und

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