Verküsst & zugenäht!
Tut mir echt leid. Ist wirklich Mist. Ich weiß, wie das ist. Ich habe das mit meinen Großeltern durchgemacht. Die waren ja eher Eltern für mich, weil meine richtige Mom bei meiner Geburt gestorben ist und Jake, wie ich ja sagte, auch nicht da war.“
Sie richtete sich etwas auf. „Wir gehen aber trotzdem mit den beiden zum Spiel, ja? Und du gibst ihnen eine Chance, okay?“
„Klar. Was immer Mylady wünschen.“
Ach du Scheiße. Hatte er das gerade wirklich gesagt? Bescheuert! Bescheuert, bescheuert, bescheuert!
Er stand auf. „Ich gehe mal besser nach Hause, bevor Jenny einen Suchtrupp nach mir ausschickt. Ich bin froh, dass du mitkommst. Du kommst doch mit, oder?“
Sie erhob sich ebenfalls und steckte die Hände in die Hosentaschen. „Ja. Ich war noch nie bei einem professionellen Spiel, ich bin total aufgeregt.“
„Super. Ich rufe dich in ein paar Tagen an, wenn ich weiß, wann wir losfahren.“ Er strich sich über den Nacken und sah sie an. „Also, hm. Ich schätze, dann sehen wir uns bald?“
„Auf jeden Fall.“
„Gut.“ Er lief rückwärts die Stufen hinunter. Unten angekommen, drehte er sich endlich um, schnappte sich sein Fahrrad und radelte davon.
„Bis dann, Austin“, rief sie ihm hinterher.
Er winkte, trat in die Pedalen und sah nicht zurück, aber er lächelte während der gesamten Heimfahrt.
12. KAPITEL
D u machst Witze! Er war im Whirlpool? Und du bist nicht zu ihm hineingestiegen?“
Jenny lag ausgestreckt auf der bequemen braunen Chaiselongue in Tashas Wohnzimmer, sah ihre Freundin an und seufzte. Es war über eine Woche her, dass sie miteinander gesprochen hatten. Dank der nicht enden wollenden Reservierungsflut wegen des Online-Sonderangebots hatten sie und ihre Mannschaft alle Hände voll zu tun. Sie hätte schwören können, dass gerade erst Wochenende gewesen war, und jetzt war schon wieder Freitag.
Jake und Max hatten Austin und Bailey gleich nach der Schule abgeholt. Sie wollten lieber zu früh als zu spät zum Spiel der Mariners eintreffen, zumal sie auf dem Weg noch Fish & Chips bei „Spuds“ essen wollten.
Sie und Tasha hatten vor, die freien Stunden voll auszukosten. Tasha hatte das „Bella T’s“ ihrer Mitarbeiterin Tiffany überlassen, damit sie in aller Ruhe miteinander reden konnten. Allerdings hatten sie vor, in die Pizzeria zu gehen, bevor der Abendtrubel losging.
Ungeduldig tippte Tasha mit einem Fuß auf den Holzboden und sah sie streng an. „Ich warte, Salazar.“
„Ja, ja.“ Daraufhin erzählte sie die ganze Geschichte noch einmal ausführlicher, als sie es bisher getan hatte, begann damit, wie sie Jake im Whirlpool hatte sitzen sehen, und endete mit ihrem Entschluss, das Problem mittels einer Ablage beheben zu lassen, ganz so, wie Jake es mehr oder weniger angeordnet hatte. Als sie schließlich verstummte, pickte sich Tasha nur ein einziges Detail heraus.
„Mann, was für einen herrlichen Anblick der Typ abgegeben haben muss! Schon angezogen macht er was her, aber wenn ich mir da die Nacktversion vor Augen führe …“
„Die Halb-nackt-Version.“
Tasha warf ihr einen verblüfften Blick zu. „Wer bist du und was hast du mit meiner Freundin gemacht? Du betonst halb, als ob du darüber froh wärst.“
„Ach, Himmel noch mal.“
Tasha gelang es mühelos, Jennys frustrierten Ausruf zu ignorieren. „Zum Glück hast du wenigstens ein hübsches Höschen getragen und nicht dieses zerschlissene beige Teil, das du letztens beim Jeanskaufen anhattest.“
„Hey! Ich habe es noch am selben Tag weggeworfen, schon vergessen? Ich jedenfalls kann mich bestens daran erinnern, wie viel Geld ich bei dem Einkauf für eine Handvoll Slips ausgegeben habe. Damit hätte man locker unsere Staatsverschuldung ausgleichen können.“
„War ja wohl jeden Penny wert!“
„Ja, ich muss zugeben, dass sie wirklich schön sind. Manchmal ziehe ich die Schublade auf, einfach nur um sie anzusehen.“
Tasha warf ihr ein beinahe diabolisches Grinsen zu. „Wo wir gerade davon sprechen“, begann sie, um wieder auf ihr Lieblingsthema zurückzukommen. „Hallo! Ein gut gebauter, fast nackter Mann.“ Sie hob eine ihrer rötlichen Augenbrauen. „Und du hast dich lieber in deinem Cottage versteckt?“
„Ich weiß.“ Jenny drückte sich seufzend eins der schwarzweiß gestreiften Zebramusterkissen an die Brust. „Nicht gerade eine Meisterleistung, aber was soll ich machen? Vergiss die verdammten Küsse in der Woche davor nicht.“
„Die du bei sich bietender
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