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Verküsst & zugenäht!

Verküsst & zugenäht!

Titel: Verküsst & zugenäht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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männlicher.“ Er zeigte ihr seinen Bizeps und grinste, als sie lachen musste. „Was liest du denn so?“ Er warf ihr einen gespielt besorgten Blick zu. „Du kannst doch lesen, oder?“
    „Wie witzig.“ Sie schlug ihm auf den Arm. „Ich mag ‚Harry Potter‘.“
    „Ich auch!“
    „Und die ‚Mediator‘-Bücher von Meg Cabot.“
    „Die kenne ich nicht, klingt aber, als ob du ebenfalls ein Freak wärst.“
    „Nee. Dass Mädchen gerne lesen ist schließlich normal.“
    „Ich weiß. Deswegen erzähle ich auch nicht Heinz und Kunz, dass ich gerne lese.“
    „Hinz.“
    „Hm?“
    „Es heißt Hinz und Kunz.“
    „Siehst du, was ich meine?“ Er deutete auf sie. „Freak hoch zwei.“
    Zehn Minuten später stiegen sie die Treppe zum „Sand Dollar“ hinauf und klopften. Als niemand antwortete, klopfte Austin lauter und presste ein Ohr an die Tür. Aus dem ersten Stock hörte er ein leises Geräusch, dann Schritte im Haus, schließlich öffnete Jake. Er roch nach Chemikalien, trug fleckige Jeans, ein altes, ausgebleichtes T-Shirt und sah ziemlich übermüdet aus. Doch als er seinen Sohn entdeckte, hellte sich sein Gesicht auf.
    „Hey ihr. Was gibt’s?“
    „Könntest du uns zu Nolan fahren? Ich habe ein paar Sachen zusammengesucht, um ihn aufzuheitern, das lässt sich bloß nicht alles mit dem Fahrrad transportieren.“
    „Tut mir leid, Kumpel. Ich kann im Moment nicht weg – ich hatte gerade die verrückte Idee, mal wieder Fotos selbst zu entwickeln und stecke bis zum Hals in irgendwelchen Chemikalien. Aber ich sag dir was, falls du in der Zwischenzeit was anderes findest, das ihn aufheitert, fahre ich dich heute Abend hin. Auf diese Weise bekommt er gleich zwei Überraschungen. Was hältst du davon?“
    Austins erster Reflex war zu rufen: Nein – und danke für gar nichts. Dann fiel ihm ein, wie viel Spaß sie bei dem Spiel gehabt hatten, und außerdem war der Vorschlag gar nicht schlecht. Er nickte. „Okay.“ Nach kurzem Zögern fügte er hinzu: „Wenn du Lust hast zum Abendessen zu kommen – ichmache meine weltberühmte Tomatensuppe mit Käsetoast.“
    „Abgemacht. Ich bringe kalte Milch mit.“
    Austin strahlte. „Abgemacht.“
    „Passt achtzehn Uhr?“
    „Solange du pünktlich kommst. Jenny sagt immer, ich wäre unausstehlich, wenn ich später esse.“
    Auf dem Weg zurück nahm Bailey völlig unerwartet seine Hand. „Das war cool – wie du damit umgegangen bist, meine ich.“
    „Echt?“ Ihm stockte ein wenig der Atem, weil ihre Finger verglichen mit seinen so zart waren, aber er gab sein Bestes, um möglichst lässig zu wirken. Er wollte nicht als noch größerer Freak vor ihr dastehen. „Ich habe darüber nachgedacht, was du gesagt hast. Von wegen ihn und Max besser kennenlernen. Ich … es war schön am Freitag und es war viel leichter, mit ihnen zu reden, als ich gedacht hätte.“ Vor allem hatte ihm gefallen, wie sie mit Bailey umgegangen waren. Sie hatten es nicht übertrieben, ihr aber Türen aufgehalten, sie vor den schlimmsten Fans beschützt und darauf verzichtet, zu fluchen und all solchen Scheiß – auf jeden Fall hatte er seitdem eine ganz andere Vorstellung davon, wie er sich selbst Mädchen gegenüber verhalten sollte.
    Gut, das mit dem Fluchen war nicht so einfach, alle fluchten – auf diese Weise wirkte man älter, mehr nach Highschool als nach blöder Mittelstufe. Trotzdem musste er sich eingestehen, dass Jake und Max irgendwie klasse waren. Und wenn die beiden sich in Gegenwart eines Mädchens zusammenrissen, dann sollte er das wohl besser auch tun.
    „Also, was denkst du? Sollen wir das Zeug in deinem Rucksack jetzt bei Nolan vorbeibringen?“
    „Ja, wahrscheinlich. Warte mal … wie gut fährst du Fahrrad?“
    „Ganz okay. Ich kenne keine großen Tricks oder so.“ Sie musterte ihn. „Wieso?“
    „Kannst du vielleicht was Besonderes, das nichts mit Fahrradfahren zu tun hat?“
    „Wie meinst du das?“
    „Zum Beispiel – was weiß ich – Gymnastik oder irgendwas Cooles aus dem Ballettunterricht?“
    „Ich bin tatsächlich ziemlich gut in Gymnastik. Aber warum?“
    „Gut.“ Er blieb stehen und beugte sich zu ihr. „Folgendes …“
    Eine Stunde später sprachen sie mit Nolans Vater, der ihnen daraufhin einen uralten Ghettoblaster gab. Den stellten sie vor Nolans Fenster und drehten die Lautstärke voll auf. Altmodische Zirkusmusik erklang.
    „Heilige Scheiße“, brüllte Austin darüber hinweg. „Findest du es nicht komisch, dass dein Onkel solche

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