Verküsst & zugenäht!
gut wie sein Handwerkszeug“, verkündete sein Sohn. „Während ihr die Küche sauber macht, hole ich die Sachen, die wir Nolan vorbeibringen werden.“
Jenny runzelte verwirrt die Stirn. „Was bringt ihr Nolan vorbei? Du darfst ihn noch nicht besuchen, deine Impfung ist erst am Dienstag, da müssen wir Dr. Janus mal fragen, ab wann sie wirkt.“
„Stimmt, das weißt du ja gar nicht“, sagte Austin. „Ich gehe nicht rein. Ich möchte nur ein paar Bücher und andere Sachen bei Mrs D abgeben, damit Nolan sich nicht zu sehr langweilt. Ich hätte den Kram schon heute Nachmittag auf dem Fahrrad mitgenommen, aber ich will ihm auch meine Seesterne-Sammlung geben. Und die ist viel zu groß.“
Auf einmal wurden ihre Gesichtszüge weich. „Du willst ihm deine Seesterne-Sammlung leihen, um ihn aufzumuntern? Das ist wirklich nett von dir, Austin.“
„Ich weiß.“ Er lächelte sie schief an. „Ich hatte Jake heute Mittag gefragt, ob er mich hinfahren kann, aber da hat er gerade Fotos entwickelt und meinte, dass wir das besser abends machen. Also, ihr zwei räumt ab und ich packe den Kram ins Auto.“ Er wandte sich an ihn. „Ich nehme an, es ist offen?“
„Natürlich nicht.“ Jake zog den Schlüssel aus der Tasche und warf ihn Austin zu. „In Manhattan würde kein Mensch seinen Wagen jemals unverschlossen lassen.“
„Du bist aber nicht in Manhattan, Toto.“ Austin schüttelte den Kopf. „Keine Ahnung, wie man so leben kann.“
Jake rutschte zwar das Herz in die Hose, als er das hörte, doch er entgegnete leichthin: „Du willst mir nur auf die Nerven gehen, indem du genauso einen Unsinn redest wie Max.“
„Der hat einen ziemlich guten Geschmack, hm?“
„Pack deine Sachen, Austin“, wies Jenny ihn an, stand auf und stapelte die Teller übereinander. „Und du“, sagte sie und deutete auf Jake, „du kommst mit mir.“
Er nahm die Gläser und folgte ihr zum Spülbecken. „Soll ich spülen oder abtrocknen?“
„Abtrocknen“, sagte sie. „Du bist größer, es ist für dich also leichter, das Geschirr in die Schränke zu räumen.“
Er grinste. „Bisschen kleinwüchsig bist du schon, oder?“, fragte er. „War mir bisher gar nicht aufgefallen.“
„Du bist so ein Schatz“, sagte sie in einem Ton, der unmissverständlich klarmachte, dass er alles andere als das war, aber sie lächelte ein klein wenig. „Teller gehören in den Schrank dort und die Gläser in diesen.“ Sie drehte den Wasserhahn auf und verteilte Spülmittel im Waschbecken. „Und die Pfannen in die Schublade unterm Herd.“
„Verstanden.“ Er schleuderte sich das Geschirrhandtuchüber die Schulter. „Soll ich die Milch in den Kühlschrank stellen?“
„Ja, das wäre gut.“ Jenny planschte mit einer Hand im Wasser, damit mehr Schaum entstand.
Während sie die Küche aufräumten, unterhielten sie sich über alles Mögliche, und zum ersten Mal an diesem Abend ließ er ihr gegenüber alle Zurückhaltung fallen. Wahrscheinlich war sie sowieso nicht nötig gewesen, doch sie zu sehen hatte ihn einfach überrumpelt. Vermutlich hatte er sich etwas zu sehr in dieses Knistern zwischen ihnen hineingesteigert.
Er streckte einen Arm über sie hinweg, um das letzte Glas in den Schrank zu stellen. Das hatte er auch vorher schon gemacht, nur dass Jenny sich jetzt im selben Augenblick vorbeugte, um die Arbeitsfläche abzuwischen, sodass sie auf diese Weise auf einmal ihren runden kleinen Hintern an ihn drückte. Als sie beide erstarrten, hörte er auf, sich länger was vorzumachen, denn er begehrte sie. Er begehrte sie sogar sehr.
Jenny richtete sich auf und er wich ein Stück zurück, aber noch immer stand er da, hatte einen Arm über sie ausgestreckt und atmete tief ihren Duft ein – eine Mischung aus Geschirrspülmittel, Kräutershampoo und … Frau.
Verdammt . Sie roch ständig so gut, und zwar nicht nach Parfüm, sondern einfach nach Jenny.
Er spürte ein Ziehen im Schoß, stellte das Glas in den Schrank, machte ein paar Trippelschritte rückwärts und legte das Handtuch auf den Küchentresen. „Tja dann“, sagte er, selbst genervt vom heiseren Unterton in seiner Stimme. „Ich sehe mal besser nach, ob Austin fertig ist. Danke für das Abendessen.“
Den Namen seines Sohnes rufend, fegte er im Eiltempo aus der Küche. Ein Wunder, dass er keine Abriebspuren auf dem Küchenboden hinterließ.
14. KAPITEL
A m Montagmorgen hielt Jenny auf ihrem Weg aus der Stadt vor Tashas Haus, lief die Außentreppe hinauf in die Wohnung
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