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Verküsst & zugenäht!

Verküsst & zugenäht!

Titel: Verküsst & zugenäht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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leicht werden, alles, was du kennst, einfach hinter dir zu lassen. Aber irgendwann wirst du wissen, dass es das wert war.“
    „Mann, ich möchte wirklich nicht in New York leben“, rief Austin.
    Dieses Mal rutschte Jakes Herz direkt auf den Boden des Bootes. Er sah, wie sein Sohn auf die Berge starrte und zwei Adler beobachtete, die über ihnen kreisten. Schließlich warf er seinem Vater ein zaghaftes Lächeln zu und sagte: „Andrerseits bist du gerade erst in mein Leben gekommen. Und ich möchte mit dir zusammen sein. Also schätze ich mal, dass ich mich mit New York abfinden muss …“ Er straffte die Schultern und sah ihn direkt an. „Und das werde ich dann auch.“
    Die unterschwellige Panik, mit der Jake die ganze Zeit zu kämpfen gehabt hatte, brach plötzlich mit voller Wucht hervor. Er hatte das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Was zum Teufel ist dein Problem, Mann? Du bist nicht glücklich, egal, wie der Junge sich entscheidet. Wird das von nun an immer so sein?
    Ihm war längst klar, dass es darum gar nicht ging, sondern darum, dass ihn so langsam die Realität einholte. Was hatte er sich eigentlich gedacht? Dieser Junge legte gerade vertrauensvoll seine Zukunft in die Hände eines Mannes, der überhauptnicht wusste, was Vater zu sein bedeutete, und die Tatsache, dass dieser Vater darüber nachdachte, eine Haushälterin zu engagieren, die sich um Austin kümmerte, während er wochenlang durch die Weltgeschichte reiste, war der beste Beweis dafür.
    Trotz allem gelang es ihm irgendwie, ein paar Mal durchzuatmen und ein erfreutes Lächeln aufzusetzen.
    „Toll“, sagte er und hoffte, dass er überzeugender klang als in seinen Ohren. „Das ist … toll. Abgemacht also. So machen wir’s.“
    Jenny sah Austin dabei zu, wie er den Mais auf seinem Teller mit einer Gabel hin und her schob. In der anderen Hand hielt er einen Taco, von dem er bisher kaum abgebissen hatte – und Tacos rangierten auf seiner Top-Ten-Essensliste ganz oben. Wenn sie genauer darüber nachdachte, war er auch am Tag zuvor schon sehr still gewesen.
    „Geht es dir gut?“, fragte sie und erhob sich halb, um über den Tisch an seine Stirn zu fassen. Als er den Kopf nicht ungeduldig zur Seite drehte, wie er es normalerweise tat, sondern ihr sogar etwas entgegenkam, nahm ihre Sorge noch zu. Er musste wirklich krank sein.
    Seine Stirn fühlte sich kühl an. Langsam setzte sie sich wieder und sah ihn an. Austin legte die Gabel und den Taco weg.
    „Wusstest du, dass Dad mich mit nach New York nehmen will?“
    Bei seiner Frage begannen sich die wenigen Bissen, die sie gegessen hatte, in ihrem Magen umzudrehen. Mein Gott . Nun gab es kein Zurück mehr, das Thema, das sie so lange vermieden hatte, lag auf dem Tisch. Die Übelkeit, die sich in ihrem Magen ausbreitete, würde wahrscheinlich nie wieder ganz weggehen. Sie legte ihren Taco ebenfalls aus der Hand.
    Somit war es offiziell – sie würde beide verlieren. Natürlich hatte sie das gewusst, doch offenbar bis zu diesem Augenblick nicht wirklich geglaubt. „Ja, das wusste ich.“
    Er kniff die Augen zusammen. „Und du hast nie einen Ton zu mir gesagt?“
    „Nein, habe ich nicht. Und ich habe Jake gebeten, erst mal auch nichts zu sagen. Ich fand, dass ihr euch zuerst kennenlernen solltet, bevor dein ganzes Leben auf den Kopf gestellt wird.“
    „Ja.“ Er ließ sich zurücksinken. „Das war wahrscheinlich eine gute Idee.“
    „Und … bist du einverstanden?“
    „Wie ich ihm schon gesagt habe, bin ich nicht gerade begeistert, mein Zuhause zu verlassen – und auf keinen Fall will ich in eine verdammt riesige und laute Stadt ziehen, wo ich außer ihm niemanden kenne.“ Seine seit Neuestem ziemlich breiten Schultern hoben sich. „Aber ich möchte bei ihm sein, Jenny. Ich möchte einfach wissen, wie es ist, einen Dad zu haben.“
    Sie nickte langsam. „Natürlich. Das ist vollkommen verständlich.“ Sie beugte sich über den Tisch, um seine Hand zu nehmen. Ich werde nicht weinen, ich werde nicht weinen! „Ich werde dich vermissen wie verrückt.“
    Er sah sie entgeistert an. „Ich habe so versucht, nicht daran zu denken. Mist. Mist!“ Er sprang auf. „Ich kann nicht gehen. Ich muss ihm sagen, dass ich nicht mitkomme.“
    Sie erhob sich ebenfalls, ging zu ihm und zog seinen zitternden Körper in ihre Arme. „Ruhig. Ganz ruhig. Du gehst ja nicht ans Ende der Welt. Wir können telefonieren und uns E-Mails schreiben und … sogar skypen. Ich werde es lernen. Du kommst zu

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