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Verküsst & zugenäht!

Verküsst & zugenäht!

Titel: Verküsst & zugenäht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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draufhabe. Ich verrate dir was, ich konnte sogar noch schlechter küssen.“
    Austin krümmte sich. „Oh Mann. Das ist gar nicht gut.“
    „Wem sagst du das? Unsere Nasen sind aneinandergestoßen, unsere Zähne aneinandergeknallt. Aber witzig ist, dass Mary Beth Brimmyer sich gar nicht daran gestört hat.“ Er warf seinem Sohn ein schiefes Lächeln zu. „Wahrscheinlich, weil sie genauso wenig Erfahrung hatte wie ich. Trotzdem hat es uns beiden riesig Spaß gemacht. Und nach und nach, erstmit ihr und dann mit anderen Mädchen, wurde es immer besser.“ Er schlug sich mit der Faust an die Brust. „Heute bin ich der Weltmeister im Küssen, wenn ich es selbst so sagen darf.“
    Sein Sohn richtete sich etwas auf, und Jake fuhr fort: „Wir waren in Silverdale im Kino. Meine Mom hat uns hingefahren, das war ein bisschen peinlich, aber ich meine, ich war eben leider erst dreizehn.“
    Austin machte eine Geste, die ausdrückte: Was soll man da machen?
    „Ich habe Mary Beth zu Popcorn und Cola eingeladen und gewartet, bis es im Kinosaal dunkel wurde, dann habe ich den ersten Schritt gewagt.“
    „Wie?“
    „Ich hab mich erst gestreckt und alles, um möglichst unauffällig meinen Arm um ihre Schultern legen zu können. Du weißt schon, so in etwa …“ Er täuschte ein Gähnen vor und legte die Hand vor den Mund. „Als ich den Arm nach ihr ausstrecken wollte, habe ich ihr aus Versehen den Ellbogen ins Gesicht gestoßen. Sie hat das halbe Popcorn verschüttet.“
    „Das glaub ich nicht.“
    „Stimmt leider trotzdem. Lerne aus meinen Fehlern, Kumpel. Achte darauf, dass dein Ellbogen hinter ihrem Kopf ist, bevor du weitermachst. Könntest ja vielleicht mit einem Fußball üben, den du entsprechend positionierst.“
    „Blödmann.“
    „Ich weiß, albern. Könnte dir aber jede Menge Peinlichkeit ersparen.“
    Als Austin grinste, rührte sich etwas in Jakes Innerstem. Da das in letzter Zeit immer öfter geschah, spürte er allmählich leichte Panik in sich aufsteigen.
    „Muss mal darüber nachdenken.“ Austin fummelte an seiner Angelrute herum. „Also“, sagte er eher zur Angel als zu seinem Vater. „Wirst du künftig hier leben?“
    Verdammt. Jake warf seiner Angelrute einen hoffnungsvollenBlick zu, doch die steckte immer noch tipptopp in ihrer Halterung, die Schnur perfekt gespannt, da gab es nichts zu richten.
    Anders als bei seinem Sohn. Jake setzte sich etwas aufrechter hin. Er hatte schließlich gewusst, dass dieser Moment irgendwann kommen würde und dass er ausnahmsweise mal nicht auf Jennys Hilfe hoffen konnte, denn es war nun wirklich nicht an ihr, Austin von den Plänen seines Vaters zu erzählen.
    Sein Sohn, seine Verantwortung.
    „Stell mal kurz den Motor ab“, sagte er leise.
    „Hm?“
    Austin hatte ihn offensichtlich ganz gut verstanden, denn er drehte bereits den Schlüssel um. Das Boot schaukelte sanft auf dem Wasser. Jake atmete tief durch. „Ich habe ein Leben in New York und ich muss wieder zurück.“
    „Oh.“ Der Junge schluckte. „Klar.“
    Die Enttäuschung in seinem Blick brach Jake fast das Herz. Schnell fügte er hinzu: „Aber ich möchte, dass du mit mir kommst.“
    „Echt?“ Die Augen des Jungen leuchteten auf, doch dann runzelte er die Stirn. „Aber was zum Henker soll ich denn in New York machen?“, fragte er.
    Das Herz wurde ihm schwer, trotzdem entgegnete Jake ruhig: „Machst du vielleicht Witze? Es gibt unendlich viel zu tun in der Stadt, die niemals schläft.“ Was, wie er zugeben musste, nicht gerade ein Argument für einen Dreizehnjährigen war, der sowieso früh zu Hause sein musste. Fällt dir wirklich nichts Besseres ein?
    Dann meinte Austin tonlos: „All meine Freunde sind in Razor Bay. Jenny ist hier – und das Mädchen, das ich küssen möchte.“ Er setzte sich so abrupt auf, dass das Aluminiumboot heftig schaukelte. „Mein Bayliner! Was soll ich denn in Manhattan mit meinem Boot anfangen?“
    Er sprach Manhattan aus, als handelte es sich um Sodom und Gomorrha, doch Jake entgegnete freundlich: „Darüber muss ich mir noch Gedanken machen. Es gibt dort viele andere tolle Dinge zu tun. New York City hat zum Beispiel eine der besten Baseballmannschaften.“
    Austin nickte. „Das stimmt. Die Evil Empires haben, glaub ich, siebenundzwanzig Mal die World Series gewonnen und vierzig Mal die American League.“
    Jake betrachtete einen Moment lang seine Hände, dann sah er seinen Sohn an. „Ich weiß, dass ich da ziemlich viel von dir verlange. Es wird nicht

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