Verlangen
geschmeidigen Muskeln spannte, und sie schmolz innerlich. Als seine Zähne an ihrem Ohrläppchen knabberten, unterdrückte sie ein Stöhnen.
»Sag mir, dass ich keinen Grund zur Eifersucht habe«, befahl er ihr barsch.
Lyssa beugte sich zurück und sah ihm in die Augen. Sein Gesicht war ungerührt, wenn man von dem Muskel absah, der an seinem Kiefer zuckte. »Du hast keinen Grund«, versicherte sie ihm sanft und schätzte ihn noch mehr für seine Ehrlichkeit, wenn es um seine Gefühle ging.
Er zog sie so eng an sich, dass sich sein großer, harter Körper buchstäblich um ihren schlang, und seine großen Hände hielten sie so sanft. Sie wusste, wie stark er war, und doch hielt er sie mit einer solchen Zärtlichkeit.
»Aidan«, flüsterte sie, als sein Duft in ihre Nase drang. Einen Geruch wie seinen gab es kein zweites Mal auf der Welt, so würzig und exotisch. So fremd. Sie liebte diesen Duft, lechzte regelrecht danach. »Ich werde nicht lange fort sein.«
»Eine Minute ist zu lang.« Seine Stimme war so glutvoll wie die Sünde, sein Akzent ausgeprägt und köstlich, eine klingende Liebkosung.
Dann küsste Aidan sie mit mühsam gezügelter Leidenschaft, ließ seine Zunge gekonnt mit ihrer Zunge spielen und rief ihr ins Gedächtnis zurück, wie gut es mit ihm war. So gut wie mit keinem anderen. Ein raues, gereiztes Knurren stieg aus seiner Brust auf, während sie zerfloss. Ein Kuss genügte, um sie schmelzen zu lassen.
Sie erwiderte seine Umarmung mit aller Kraft, die sie aufbieten konnte. Es gab so vieles, was sie sagen wollte, fragen wollte, wissen wollte. Aber dafür blieb ihnen keine Zeit, und das ärgerte sie gewaltig. Über seine Schulter konnte sie auf die Wanduhr sehen. Es war fünf Minuten vor eins.
»Ich muss gehen.« Sie presste ihr Gesicht an seine Schulter und fühlte sich grauenhaft schuldbewusst.
Aidan wusste nicht, wie er mit dem glühenden Verlangen umgehen sollte, sich Lyssa zu schnappen und sie weit wegzubringen.
Als Lyssa gerade von der Schreibtischkante glitt, klopfte es.
»Ja?«, rief sie mit heiserer Stimme.
»Chad ist hier.« Staceys Stimme, die durch die Tür drang, klang so ernst, wie Aidan sie heute noch nicht gehört hatte.
Lyssa holte hörbar Luft. »Wie erkläre ich es ihm«, fragte sie kläglich, »wenn ich selbst nicht weiß, was hier vorgeht?«
Er nahm ihr Kinn und drängte sie, ihm in die Augen zu sehen. Ihr Anblick rief einen stechenden Schmerz in seiner Brust hervor. Sie war blass, ihre dunklen Augen blickten gequält, und sie hatte ihre Unterlippe bekümmert zwischen die Zähne gezogen. »Sag ihm die Wahrheit. Eine alte Flamm e ist aufgetaucht, und du musst die Situation in Ruhe überdenken.«
Sie nickte, wirkte aber so beschämt, dass er nervös wurde.
Ihre Hand legte sich auf seine nackte Schulter, und er genoss ihre Berührung so sehr, dass er einen Moment lang die Augen schloss. Dann bewegte sie sich und strich mit den Fingern durch sein Haar.
»Ist alles in Ordnung mit dir?«, fragte Lyssa mit besorgter Stimme.
Aidan nickte. Etwas in seinem Innern flatterte besorgt, und sein Magen zog sich zusammen. »Es ist mir ein Gräuel. Ich will nicht, dass du gehst.«
»Für einen Kerl, der mich irgendwann sitzen lassen hat und aus meinem Leben verschwunden ist, bist du grässlich eifersüchtig«, sagte sie trocken.
Er erstarrte und übermittelte ihr mit einem stahlharten Blick die Wahrheit seiner Worte. »Ich habe dich mein ganzes Leben lang gesucht.«
All diese Jahre, in denen er nicht dahintergekommen war, was ihm fehlte. Er hatte nach Antworten gesucht, um etwas gegen seine Rastlosigkeit zu unternehmen, und er wollte immer noch Antworten haben. Aber das, was er gebraucht hatte, war Lyssa gewesen, und die Bindung, die zwischen ihnen bestand.
Sie schüttelte den Kopf. Ihre sinnlichen Lippen waren fest zusammengepresst. »Du sagst das abgedroschenste Zeug, aber wenn es aus deinem Mund kommt, klingt es nie abgedroschen. Du könntest Unterricht darin geben, wie man es schafft, mit den schlimmsten Aufreißersprüchen der Geschichte Frauen abzuschleppen.«
Lyssa griff nach ihrer Handtasche und legte ihre Schlüssel und etwas Geld auf die Schreibtischplatte. »Besorg dir Kleidung. Ich trage nie viel Bargeld mit mir herum, ich bezahle das meiste mit Karte, aber für eine Jeans, ein Hemd und Unterhosen sollte es genügen. Sprich mit Stacey, sie wird dir sagen, wo du die Sachen bekommst.«
Aidan umfasste ihr Handgelenk, ehe sie sich abwenden konnte. Sie blickte in seine
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