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Verlangen

Titel: Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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gemeinsame Nacht mit ihm von sich aus forderte.
    »Ich höre, meine Süße.«
    Entschlossen hob sie das Kinn. »Ich habe viel nachgedacht in der letzten Zeit, Graf.«
    »Das ist nicht unbedingt immer von Vorteil. Ich habe festgestellt, daß zu intensives Nachdenken den Seelenfrieden stören kann.«
    »Nun, meiner ist bereits gestört.« Sie trat einen Schritt zurück und begann, in dem nassen Gras auf und ab zu wandern. Es schien ihr nicht bewußt zu sein, daß die Spitzen ihrer Satinpantoffeln feucht wurden. »Ich habe das Problem mehrere Male durchdacht. Aus Gründen, die Sie sicherlich verstehen werden, ist dies ein Thema, über das ich unmöglich mit jemand anderem sprechen kann, noch nicht einmal mit meiner Tante.«
    »Ich verstehe«, sagte er ernst. »Es gibt Dinge, die können wir nicht einmal mit unseren Nächsten besprechen.«
    »Ja, genau.« Sie drehte sich um und begann, in die andere Richtung zu wandern. »Ich glaube, ich habe Ihnen erklärt, daß ich nicht beabsichtige, zu heiraten.«
    »Mehrere Male.«
    »In letzter Zeit habe ich jedoch festgestellt, daß ich einer... romantischen Liaison mit einem Mann nicht gänzlich abgeneigt bin.«
    »Ich verstehe.«
    »Das freut mich, denn es ist äußerst schwierig, diese Angele- genheit in Worte zu fassen.« Sie wirbelte herum und marschierte wieder zurück. »Erinnern Sie sich, äh, an das, was auf dem Rückweg vom Grünen Schwein in der Kutsche geschah?«
    »Nur allzu deutlich.«
    Sie versteckte ihren Kopf tiefer in der Kapuze. »Es überraschte mich, daß die Beziehung zwischen einem Mann und einer Frau so... intensiv sein kann.«
    Er versteckte seine Erheiterung. »Es freut mich, daß Ihnen das Experiment gefallen hat.«
    »Gefallen.<< Sie blieb stehen und wandte ihm ihr Gesicht zu. Im fahlen Mondlicht sah sie ihn mit großen Augen an. »Es hat mir wesentlich mehr als nur gefallen, Graf. In mancher Hinsicht war es ziemlich beunruhigend, aber es war sehr, sehr aufregend. Tatsächlich war es köstlich.«
    Ihre Ehrlichkeit bei diesem Thema überwältigte ihn.
    »Sie schmeicheln mir.«
    »Nicht im geringsten.« Sie begann wieder, auf und ab zu gehen. »Lucas, ich habe sorgfältig darüber nachgedacht, und ich habe beschlossen, daß ich das Experiment zu wiederholen wünsche. In der Tat habe ich beschlossen, daß ich das ganze Ausmaß dieser Art von Experiment kennenIernen möchte. In Form einer wissenschaftlichen Studie, wenn Sie verstehen.«
    »Wissenschaftliche Studie«, wiederholte er langsam. »Als würde man Käfer sammeln.«
    »Ich denke, so könnte man sagen.«
    »Werden Sie mich anschließend in einer Schachtel aufbewahren?«
    Victoria blickte ihn finster an. »Lucas, wie können Sie es wagen, mich auf den Arm zu nehmen. Ich meine es vollkommen ernst.«
    »Ja, das sehe ich.«
    »Um ganz offen zu sein, ich würde gern mit Ihnen eine romantische Beziehung eingehen, so wie Isabel Rycott mit ihrem Freund Edgeworth.«
    »Gütiger Gott, ich hoffe nicht.«
    Victoria blieb stehen. Sie war schockiert und verlegen. »Sie wollen mich nicht?«
    Sofort erkannte er, wie sie seine Worte ausgelegt hatte. Er machte einen Schritt vor und zog sie heftig an sich, um ihren Mund mit einem derart leidenschaftlichen Kuß zu bedecken, daß sie erzitterte. Als er sie endlich freigab, hielt er ihr Gesicht zwischen seinen Händen und sah zu ihr hinab. Er wußte, daß das Ausmaß seiner Begierde wohl von seinen Augen abzulesen war.
    »Ich will dich mehr als irgend etwas auf dieser Welt. Vergiß das nie, Victoria. Egal was geschehen mag, versprich mir, daß du das niemals vergessen wirst.«
    Ihre Finger strichen über seine Handgelenke, und sie lächelte zitternd. »Und ich will dich, Lucas. Nie zuvor habe ich etwas Ähnliches verspürt wie dieses Bedürfnis nach dir. Bitte, wirst du mit mir schlafen?«
    »Vicky. Oh, Vicky, mein süßer, eigensinniger, leidenschaftlicher Wildfang.« Mit einer seltsamen Mischung aus Leidenschaft, Zärtlichkeit und Erleichterung drückte er sie an sich. »Ich werde dich lieben, bis du in Flammen stehst, und dann werden wir gemeinsam brennen.«
    »Das klingt nicht sonderlich angenehm, Graf«, murmelte sie in seinen Mantel.
    Er grinste. »Warte, bis du es ausprobiert hast.«
    Sie lachte sanft und schlang ihre Arme um seine Hüften. »Lucas, ich bin so aufgeregt.«
    »Ich auch«, flüsterte er und fügte hinzu: »Es ist fast, als hättest du eingewilligt, mich zu heiraten.«
    Sie versteifte sich. »Lucas...«
    »Fast, aber nicht ganz. Beruhige dich, Vicky.

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