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Verlangen

Titel: Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Wirkung diese Gedanken auf seine Leistengegend hatte, richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf den Redner. Winthrop besprach gerade die verschiedenen Methoden der Buchweizendüngung.
    »Höchst lehrreich«, erklärte Lady Nettleship am Ende des Vortrags. »Obgleich ich gestehen muß, daß mich Vorträge über exotische Pflanzen wesentlich mehr interessieren. Man sollte sich jedoch auch über die neuesten Techniken des heimischen Ackerbaus informieren. Hat es Ihnen gefallen, Lucas?«
    »Sehr. Vielen Dank nochmals dafür, daß Sie mich zu dem heutigen Vortrag eingeladen haben.«
    »Sie sind uns jederzeit willkommen. Bist du fertig, Victoria?«
    »Ja, Tante Cleo.« Victoria hatte sich erhoben und griff nun nach ihrem Hut und ihrem Beutel.
    »Nun, wir haben es ja nicht allzu eilig. Ich sehe gerade ein oder zwei Personen, mit denen ich erst noch sprechen sollte. Ich bin sofort zurück.«
    Victoria warf Lucas einen bedeutungsvollen Blick zu, als sie in Richtung der Tür schritten. Er sah zu ihr herab. Das reizende gelbe Jäckchen über dem weißen Musselinkleid stand ihr hervorragend. Sie sieht wunderbar aus, dachte er voller Besitzerstolz. Höflich geleitete er sie zum Ausgang, wobei er verschiedenen
    Mitgliedern der Gesellschaft, mit denen er sich angefreundet hatte, freundlich zunickte.
    Es dauerte eine ganze Weile, bis sie die Eingangshalle verlassen konnten, da mehrere Personen zu einer kurzen Unterhaltung stehenblieben. Lucas spürte Victorias Ungeduld.
    »Ist etwas nicht in Ordnung?« fragte er gelassen, als sie am Eingang standen, um auf Lady Nettleship zu warten.
    »Nein, aber Lucas, ich muß mit Ihnen sprechen.«
    »Dann ist also doch etwas nicht in Ordnung?«
    »Es ist alles in Ordnung. Ich möchte Sie lediglich unter vier Augen sprechen, und dazu hatte ich seit der Nacht -« Sie errötete. Dann räusperte sie sich mutig und beendete den Satz, »in der wir im Grünen Schwein waren, keine Gelegenheit.«
    »Da wir gerade davon sprechen. Ich habe letztens Ferdie Merivale in meinem Club getroffen. Es wird Sie freuen zu hören, daß er mir nicht annähernd so böse war, wie ich erwartet hatte. Er dankte mir sogar für meine Einmischung. Es scheint, daß er zur Vernunft gekommen ist und festgestellt hat, daß er gerade noch einmal Glück hatte.«
    Victorias Augen leuchteten kurz auf. »Ich freue mich so. Ich mochte Ferdie und seine Schwester immer sehr gern.«
    »Es ist zu bedauerlich, daß ich ihm nicht sagen konnte, daß er Ihnen diese Rettung verdankt, und nicht mir. Ich fürchte, ich hätte ihn seinem Schicksal überlassen.«
    »Nur, weil Sie damit beschäftigt waren, mich zu schützen«, sagte Victoria mit einer rührenden Ergebenheit. »Ich bin mir sicher, daß Sie sonst von selbst etwas für den Jungen getan hätten. Und auch der kleinen Molly haben Sie sehr geholfen.«
    Lucas lächelte schief. »Werden Sie heute abend bei den Foxtons sein?«
    »Ja, doch Sie wissen, wie schwierig es ist, auf solch einem Fest ungestört miteinander zu sprechen. Lucas, weshalb reiten Sie nicht morgen nachmittag im Park spazieren? Ich werde es so arrangieren, daß ich auch dort sein werde.«
    »So sehr ich auch möchte, ich fürchte, ich habe bereits eine anderweitige Verpflichtung.«
    Victoria verzog das Gesicht. »Ach so? Sind Sie sicher, daß Sie es nicht einrichten können? Nur für fünf Minuten, gegen fünf?«
    Sie tat ihm leid. Die arme Frau hatte sich offensichtlich so weit vorgewagt, daß es ihr nicht mehr gelang, allein zurückzukommen. Lucas überlegte, wie er sie retten könnte. »Ich reite nur ungern nachmittags im Park spazieren, Vicky. Es sind zu viele Menschen dort.«
    »Ja, ich weiß, aber ich muß Sie einfach sprechen. Wenn Sie nicht in den Park kommen, müssen Sie heute nacht in den Garten kommen. Wir können dort sprechen.« Victoria senkte die Stimme. »Es ist äußerst wichtig, Lucas.«
    »Ich fürchte, ich hatte für heute nacht keines unserer kleinen Abenteuer vorgesehen. Diese Dinge erfordern ein gewisses Maß an Vorbereitung, müssen Sie wissen.«
    »Verdammt, Lucas«, zischte sie leise. »Ich plane kein Abenteuer. Aber ich will Sie sehen. Ich würde es sehr zu schätzen wissen, wenn Sie mich irgendwo in Ihrem vollen Terminplan unterbringen könnten.«
    Lucas sah sie leicht überrascht an. »Sie klingen erregt, Miss Huntington.«
    Victoria zappelte nervös. »Ich bin erregt, Lord Stonevale. Sie erweisen sich als äußerst schwierig.«
    »Ich denke lediglich an Ihren Ruf, Victoria. Wir müssen jetzt

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