Verletzungen
ertönte.
» Captain, der Computer scheint derzeit ausgefallen zu sein.
Vielleicht können Sie jemanden mit einer Reparatur der medizinischen Einheit beauftragen. Außerdem gibt es neuerliche Fehlfunktionen in meinem Holo-Projektor. Wenn ich mich um die Patienten kümmern soll…«
Er beendete den Satz nicht. Zwei oder drei Sekunden lang blieb es still, und dann sagte Kes: »Er ist wieder verschwunden.«
Janeway schien innerlich umzuschalten. »Wie viele
Besatzungsmitglieder sind ernsthaft verletzt?«
»Derzeit sind vierzehn Personen hier, aber niemand schwebt in Lebensgefahr.«
Die Kommandantin seufzte erleichtert. »Wie geht es
Chakotay?«
»Er hat noch nicht das Bewußtsein wiedererlangt. Alle haben ein neurales Stimulans bekommen, und ihr allgemeiner Zustand ist stabil. Aber die dauernden Fehlfunktionen wirken sich negativ auf die Replikation des Gegenmittels aus.«
»Verstehe«, lautete die Antwort. »Wir geben uns alle Mühe.
Brücke Ende.«
Torres hielt unwillkürlich den Atem an, als sich Janeway umdrehte und sie musterte. B’Elanna konnte der Versuchung nicht widerstehen, den Einsatz noch ein wenig zu erhöhen.
»Wenn wir die ODN-Verbindung zum Hauptkern unterbrechen, entstehen neue Default-Datenkanäle für die Bordsysteme: Sie führen zum Hilfscomputer und zu den lokalen Subprozessoren.
Vielleicht bekommen wir sogar Impulskraft.«
»Hauptsache, wir können der Emissionsspur folgen.« Janeways Hände schlossen sich fester um die Armlehnen des
Kommandosessels, als die Voyager einmal mehr erbebte.
»Die Schiffe kommen näher«, meldete Tuvok. »Distanz:
weniger als dreißigtausend Kilometer.«
»In Ordnung, Lieutenant«, wandte sich Janeway an Torres.
»Beginnen Sie.«
Torres hätte am liebsten in die Hände geklatscht, beherrschte sich jedoch und eilte zur Jeffries-Röhre. »Ich muß die ODN-Verbindung am Hauptknoten des zentralen Kerns unterbrechen.«
Kim erwies sich als guter Verlierer und rief ihr nach: »Ich deaktiviere die Signalbrücken!«
Kim versuchte, ruhig zu bleiben, als Torres den Kontrollraum verließ. Er mußte zugeben: Die Frau war beeindruckend.
Manchmal fühlte er sich sogar von ihr eingeschüchtert. Kim hoffte, daß seine Arbeit nicht unter diesen Empfindungen litt.
Hätte er noch deutlicher darauf hinweisen sollen, daß die Unterbrechung der ODN-Verbindung ein Fehler war?
»Captain…« Der junge Mann zögerte, als er sah, daß die übrigen Brückenoffiziere Vorbereitungen trafen.
»Ja, Fähnrich?« fragte Janeway.
»Die Signalbrücken werden deaktiviert.« Kim seufzte innerlich.
Die Kommandantin hatte ihre Entscheidung getroffen, und jetzt bestand seine Pflicht darin, sie zu unterstützen.
»Torres müßte den Kern gleich erreichen.« Janeway lehnte sich im Kommandosessel zurück. »Mr. Paris, erhöhen Sie unsere Geschwindigkeit, wenn die Sache klappt.«
»Aye, Captain!« Paris klang so, als könnte er es gar nicht abwarten.
Kim drückte der Klingonin die Daumen und hoffte, daß sie recht behielt.
Torres kroch durch eine schmale Zugangsröhre und näherte sich dem Hauptknoten an der unteren Seite des Computerkerns.
Durchs Gitter des Laufstegs weiter oben sah sie den drei Etagen hohen Schacht in der Mitte des Kerns. An einer Stelle tropfte langsam blaues Nährgel herab und bildete eine schleimartige Patina in der Röhre.
Es war alles andere als einfach, in einem Bereich zu arbeiten, der nicht mehr Platz bot als eine kleine Hundehütte. Torres fragte sich, warum die Entwicklungsingenieure nicht an die
Notwendigkeit gedacht hatten, den Hauptknoten rasch und mühelos zu erreichen. Sie schloß die obere Klappe und
verriegelte sie mit den manuellen Kontrollen. Anschließend wiederholte sie den Vorgang bei der unteren Luke und holte dann ihren Tricorder hervor.
»Captain… Ich bin bereit, das Subraumfeld zu deaktivieren.«
»In Ordnung«, bestätigte Janeway.
Torres gab den langen Code ein, der die vielen elektronischen Sicherheitsbarrieren neutralisierte – nach B’Elannas Meinung legte man bei Starfleet zu großen Wert auf derartige
Absicherungen.
»ODN-Verbindung wird unterbrochen«, sagte sie und
beobachtete, wie rote Warnlichter glühten.
Eine halbe Sekunde später wurde sie von etwas gepackt und an die Wand der Jeffries-Röhre geschmettert.
Das Bild auf dem Hauptschirm veränderte sich abrupt, und es gelang Kim gerade noch, sich festzuhalten, bevor die Voyager durchs All sprang. Wie ein verletztes Geschöpf wand sie sich hin und her, führte
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