Verletzungen
beliebigen Ort im Innern des Schiffes erreichen, ohne die Korridore benutzen zu müssen.«
»Wenn es Ihnen gefällt, nicht aufrecht stehen zu können…«
Kim setzte sich wieder in Bewegung. »Dort ist das Modulgehäuse der unteren bioneuralen Massen des zentralen Kerns. Die oberen Module befinden sich im Computerraum.«
»Wie kommen wir ans Gewebe heran?«
Kim öffnete die magnetischen Konstriktoren eines
Wandsegments, und zum Vorschein kam die primäre Bioweiche: ein abgeschirmter Schaltkreis mit separatem Kontrollsystem.
»Von hier aus können wir Proben der Nährstoffe nehmen.«
»Wir sollten auch die abgesaugte Substanz berücksichtigen«, meinte Kes. »Wenn die neuralen Zellen stimuliert werden, so müßte die aktive Nährmasse viele Kalium-Ionen enthalten.«
»Es dauert nicht lange.« Kim verband einen Schlauch mit der Bioweiche und vergewisserte sich, daß das andere Ende im Sammelbehälter steckte. Er wollte vermeiden, daß noch mehr blauer Schleim aus dem Nährsystem entwich. Das Zeug hatte bereits viele Flecken auf seinem grauen Hemd hinterlassen und verklebte ihm das Haar. Eine sehr unangenehme Sache…
»Ist ein direkter Kontakt mit dem Gewebe möglich?« fragte Kes.
»Nur bei ausgeschaltetem Subraumfeld. Und Sie wissen ja, was nach der letzten Deaktivierung geschah – wir hatten nur noch die Notenergie.« Kim beobachtete, wie blaues Gel durch den Schlauch kroch. »Rein theoretisch könnten wir einen bestimmten Bereich mit einem Stasisfeld isolieren und ihn anschließend direkt bearbeiten.«
»Würde das die Impulsübertragung der übrigen bioneuralen Masse beeinträchtigen?«
Kim lachte fast. »Und ob.«
Kes runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. »Ich möchte die Fluktuationen im energetischen Niveau der
Nervenfasermembranen messen. Dazu muß normalerweise ein direkter Kontakt mit dem Elektrodenstimulator hergestellt werden.«
»Läßt es sich nicht durch eins der Kammersiegel
bewerkstelligen?«
»Da bin ich mir nicht sicher. Vielleicht ergibt sich dadurch ein breiteres Datenspektrum, wie bei einem EEG – aber selbst das könnte aufschlußreich sein.« Kes bereitete ihre Instrumente vor und befestigte Sensorplättchen an der transparenten Trennfläche.
Am Stimulator blinkten mehrere Kontrolleuchten.
»Sie bekommen eine Anzeige.« Kim überprüfte Schlauch und Sammelbehälter. Nur noch einige Dezigramm.
»Vielleicht sollte ich eins dieser Geräte hier unten lassen.« Kes griff nach dem Tricorder an ihrem Gürtel. »Möglicherweise kann ich dann die Zuckerglukose und den Sauerstoffgehalt messen.
B’Elanna hatte die richtige Idee, als sie die Verwendung von medizinischen Tricordern vorschlug.«
Kim zuckte einfach nur mit den Achseln. Er wollte die Ocampa nicht desillusionieren – Torres hatte den Doktor mit ihrem Vorschlag verspottet. Kes glaubte oft, den holographischen Arzt in Schutz nehmen zu müssen. Kim sah keinen Sinn darin, daß sie sich über etwas ärgerte, das längst keine Rolle mehr spielte.
Einige Stunden später, im Maschinenraum, lehnte Kim an einem Strukturpfeiler des Warpkerns, als Kes die Untersuchung der mit dem Subprozessor verbundenen neuralen Gel-Massen beendete.
Schon vor dem Beginn der Analysen war es ein langer Tag für sie gewesen, doch Kes hatte darauf bestanden, jeder bioneuralen Masse an Bord einen Besuch abzustatten, auch denen des Hilfscomputers – wo die Zugangs- und Wartungsröhren noch weniger Platz boten.
Kim wünschte sich nichts sehnlicher als ein Bad. Die
Vorstellung, stundenlang im warmen Wasser zu liegen und sich zu entspannen, übte großen Reiz auf ihn aus. Vielleicht konnte er es nur dadurch vermeiden, den Rest seines Lebens mit krummem Rücken zu verbringen. Nun, so wie die Dinge derzeit standen, mußte er wohl noch eine Weile warten, bis er sich bei den Entwicklungsingenieuren über das Design der Jeffries-Röhren beklagen konnte.
Kes wandte sich vom Modul ab. »Das dürfte genügen.«
»Gut.« Kim seufzte erleichtert. »Bringen wir die Daten dem Arzt – in der Hoffnung, daß er etwas mit ihnen anfangen kann…«
Plötzlich heulten die Sirenen der Alarmstufe Rot, und eine Sprachprozessorstimme verkündete: »Warnung: Zusammenbruch des Antimaterie-Schirmfelds steht unmittelbar bevor. Die einzelnen Sektionen werden hermetisch abgeriegelt.«
»Bewegung, Kes!« rief Kim und griff nach dem Arm der
Ocampa.
»Mit dem Schirmfeld ist alles in Ordnung«, wandte sie ein.
»Eine Gefahr könnte nur bei aktivem Warptriebwerk
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