Verletzungen
aufwies.
»Ich bin ein Hologramm«, betonte er. »Ich brauche mich nicht hinzulegen.«
»Sie sind ein krankes Hologramm«, beharrte Kes und drückte den Arzt auf ein Biobett. »Und Sie brauchen Gelegenheit, sich auszuruhen.«
Kim war bereit, ebenfalls für diesen Tag Schluß zu machen und auf die nächste Liege zu sinken. Doch eine Frage hinderte ihn daran, der Müdigkeit nachzugeben: Warum verhielt sich das Hologramm plötzlich so, als sei es krank? »Vielleicht werden diese Verhaltensweisen von den Impulsechos hervorgerufen.«
Der Arzt strich sich über die Stirn. »Eine normale biologische Reaktion.«
»Wobei es allerdings zu berücksichtigen gilt, daß Sie nicht biologischer Natur sind«, meinte Kim.
»Biologisches Gewebe bildet einen integralen Bestandteil des Computers.« Kes zog eine silbergraue Decke über den Doktor.
»Und der Computer ist krank. Kein Wunder, daß sich Dr.
Zimmerman schlecht fühlt.«
Kim bemerkte, daß die peripheren Bereiche des Hologramms vom Fokusverlust betroffen waren: Arme, Beine und Füße.
»Warum schalten wir ihn nicht einfach ab?«
»Nein!« entfuhr es dem Arzt. Erschrocken griff er nach Kes’
Hand. »Vielleicht bleibe ich für immer deaktiviert.«
»Keine Sorge, wir schalten Sie nicht ab«, sagte Kes, sah zu Kim und schüttelte den Kopf.
»Mir reicht’s jetzt.« Ein Hologramm so zu behandeln, als sei es eine echte, lebendige Person… Das fand Kim absurd. »Wir sehen uns morgen früh.«
Als er die Krankenstation verließ, hörte er noch, wie sich Kes an den Arzt wandte. »Machen Sie sich wegen der Analysen keine Sorgen. Ich kümmere mich darum. Sie legen sich jetzt hin und ruhen aus.«
Paris und Tuvok kehrten zum Schiff zurück – und begegneten dort einem Sicherheitsteam, das auf sie wartete.
»Stehen Sie still«, wandte sich Tuvok an seinen Begleiter. Einer der Wächter hob den Tricorder und ging langsam um sie herum.
Paris rollte mit den Augen. »Mit mir ist alles in Ordnung…«
Tuvok nahm das Sondierungsgerät entgegen, blickte aufs Display und betätigte mehrere Tasten. »Das mag durchaus sein.
Allerdings hat man an Ihnen zwei Mikroscanner versteckt, die gerade neutralisiert wurden.«
Paris streckte die Arme und ging steifbeinig zum Turbolift. »Ich ziehe mich rasch um, bevor diese Sachen explodieren.«
»Sir!« rief der Sicherheitswächter. »Commander Chakotay möchte, daß Sie sich sofort im Bereitschaftsraum melden.«
Paris seufzte, blieb stehen und ermöglichte es Tuvok, zu ihm aufzuschließen. »Ein langer Tag liegt hinter uns. Und offenbar ist er noch nicht vorbei.«
Sie betraten den Bereitschaftsraum, und Chakotay fragte sofort:
»Hatten Sie Erfolg?« Er saß an seinem üblichen Platz,
beanspruchte nicht den Sessel des Captains.
»Kaum«, erwiderte Paris verdrießlich. »Bei dem Bemühen, die erforderlichen Substanzen zu beschaffen, stießen wir auf unerwartete Schwierigkeiten«, sagte Tuvok. »Ich bin jedoch sicher, daß sich der nächste Versuch als produktiver erweisen wird.«
»Ich habe das hier.« Paris holte einige silberne Scheiben hervor.
»Damit hat man Zutritt zu einigen privaten Clubs.«
Tuvok musterte ihn erstaunt. »Ich wußte nicht, daß Sie solche Objekte erworben haben.«
»Ich mußte mir irgendwie die Zeit vertreiben, während ich auf Sie wartete«, entgegnete Paris. »Diese Scheiben habe ich bei einem Brateel-Spiel mit einigen Schürfern gewonnen.«
»Woher kennen Sie Brateel? « erkundigte sich Chakotay.
»Nun, auf der Brücke hatte ich nichts zu tun, und deshalb sah ich mir die Kom-Sendungen der Nabe an. Brateel unterscheidet sich kaum von anderen Würfelspielen. Und außerdem…« Paris zuckte mit den Achseln. »Ich habe gemogelt.«
Tuvok schien darin einen persönlichen Affront zu sehen.
»Unsere Mission bestand darin, benötigte Chemikalien zu beschaffen, Mr. Paris. Von Landurlaub war nicht die Rede.«
»In den Clubs werden wichtige Informationen ausgetauscht«, erklärte Paris. »Dort treffen sich die Leute nicht nur, um Spaß zu haben. Man schließt auch Geschäfte ab. Beim Brateel-Spiel habe ich gehört, daß es in letzter Zeit häufig zu Computerdiebstählen kommt.«
»Computerdiebstähle?« wiederholte Chakotay.
»Ja«, bestätigte Paris und warf Tuvok einen kurzen Blick zu.
»In der Nabe treiben sich einige vogelartige Humanoiden herum, die offenbar Augen und Ohren der Dunklen sind. Von einem gewissen Rep erfuhr ich, daß mindestens drei anderen
Raumschiffen der Bordcomputer gestohlen wurde. Sie
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