Verletzungen
bestehen.«
Vor ihnen senkte sich das massive Schott herab.
Kim lief los. »Ich fürchte, vernünftige Argumente haben unter den gegebenen Umständen nur wenig Sinn.«
Kes gab keine Antwort und sprintete ebenfalls.
Kim rutschte unter dem Schott hindurch, mit den Füßen voran.
Zwischen dem Kopf des Fähnrichs und der unteren Schottkante blieb nur ein Zentimeter Platz.
Er streckte die Arme aus, um Kes in den Korridor zu helfen, doch das Schott schloß sich dicht vor seinen Fingerspitzen.
»Kes!«
»Hier«, erklang eine Stimme hinter ihm.
Kim lag noch immer auf dem Boden, als er sich umdrehte. »Sie haben es geschafft!«
»Ich bin mit dem Kopf zuerst hindurchgerutscht – weil ich ihn für das wichtigste Körperteil hielt.« Kes lächelte schief und hob den Tricorder, der die Ergebnisse von mehreren Stunden Arbeit enthielt. »Und ich habe auch das hier in Sicherheit gebracht.«
In Kims Ohren knackte es, als der Luftdruck abrupt sank. Aus einem Reflex heraus hob er die Hände zu den Ohren, um die empfindlichen Trommelfelle zu schützen.
Das Heulen der Sirenen verstummte von einem Augenblick zum anderen, und das rote Pulsieren wich normalem Licht.
»Antimaterie-Abschirmung intakt«, verkündete der Computer.
»Warpkern-Separation abgeschlossen.«
Ein kurzes Zirpen wies darauf hin, daß sich das Schott des Maschinenraums wieder öffnen ließ. Hier und dort erwachten Techniker aus ihrer Starre: Sie setzten so vorsichtig einen Fuß vor anderen, als rechneten sie mit einem weiteren Alarm.
Kim rollte sich auf den Rücken und atmete schwer. »Ich brauche ein heißes Bad.«
Der Fähnrich deponierte den Sammelbehälter neben
Zimmerman auf dem Tisch und sank in einen Sessel. Endlich hatten sie die Sache hinter sich.
Der Arzt korrelierte die Daten des Tricorders mit den
Elaborationen des Computers, und Kim schlang die Arme um sich – er fror. Zwar erhielt die Voyager jetzt externe energetische Unterstützung, doch in der Krankenstation war es ziemlich kalt, und er hatte seine Jacke im Computerraum zurückgelassen.
»Interessant«, murmelte Zimmerman. »Das EEG-Diagramm
zeigt starke Schwankungen in der spontanen elektrischen Aktivität des bioneuralen Gewebes.«
Kim wußte nicht, was er davon halten sollte. »Ist das normal?«
»Woher soll ich das wissen?« erwiderte der Arzt. »Wo sind die übrigen Informationen, die ich benötige?«
»Sie bekamen all das von mir, was ich derzeit habe«, erwiderte Kim. »Ich bin noch immer damit beschäftigt, den Speicherbanken Informationen zu entlocken. Es ist alles andere als einfach, ferngesteuerte Abfragesysteme für die Datensuche in isolinearen Chips zu verwenden.«
Zimmerman schnaufte abfällig. »Nun, bisher deutet alles auf folgendes hin: Die elektrischen Werte sind vergleichbar mit denen von Gehirnwellen, wie sie beim Schlafen-Wachen-Zyklus von Tieren auftreten. Es handelt sich um synchronisierte, langsame Wellen, die Schlafmuster imitieren, doch die
niederenergetische Aktivität entspricht den Mustern eines wachen Geistes.«
»Stehen die Fluktuationen in irgendeinem Zusammenhang mit den Impulsechos…«
Zimmerman verschwand. Kim sprang auf und sah sich um.
»Was ist mit ihm?«
»Es steckt keine Absicht dahinter«, sagte Kes. »Computer, Programm starten.«
Der holographische Arzt erschien und faltete die Hände. »Wie kann ich zu Diensten sein?«
Kim seufzte und nahm wieder Platz. »Wir kommen nicht weiter, wenn es immer wieder zu solchen Unterbrechungen kommt.«
Zimmerman hob die Hand zur Stirn. Kim sah nun, daß der Doktor zitterte. Schweißperlen rannen ihm an den Schläfen herab.
»Stimmt was nicht?« fragte Kes.
»Keine Ahnung.« Der Arzt wirkte verwirrt. »Beschleunigter Atemrhythmus, kalt, feuchte Haut… Vielleicht leide ich an einer Identifizierung mit meinen Patienten. Ich beobachte an mir die Symptome eines Schocks.«
»Sie haben keine Patienten«, sagte Kim.
Zimmerman sah sich um, und seine Verwunderung wuchs. »Das stimmt. Ich verstehe das nicht…«
Kes klopfte ihm auf den Arm. »Ich schlage vor, Sie legen sich hin.«
Der Holo-Doktor wich ein wenig fort. »Ich zeige die Symptome nur – ich fühle sie nicht.«
»Ich sehe da keinen Unterschied«, erwiderte Kes sanft.
Kim wandte sich dem Computerterminal zu – glücklicherweise waren die Daten nicht zusammen mit dem Arzt verschwunden.
»Die Nährsubstanzen enthalten mehr Kalium-Ionen als sonst, und außerdem läßt sich eine Zunahme von metabolischen
Abfallstoffen feststellen.
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