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Verletzungen

Verletzungen

Titel: Verletzungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wright
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ohne warm genug war.
    Als sie erwachten, bot die Assistentin des Bevollmächtigten
    ›Nahrung Ihrer Wahl‹ an. Was Janeway zum Anlaß nahm, nach Kaffee zu fragen. Es überraschte sie sehr, als Milla tatsächlich mit einer Tasse zurückkehrte, die schwarze und aromatisch duftende Flüssigkeit enthielt.
    »Offenbar sind noch andere Leute vom Alpha-Quadranten
    hierher transferiert worden«, sagte Torres, während sie die tutopanische Version eines Steaks mit Eiern verspeiste. »Sonst könnten die hiesigen Replikatoren wohl kaum mit den
    chemischen Daten von Kaffee programmiert sein.«
    »Ja.« Janeway hob die Tasse, schnupperte daran und genoß den Duft. Manchmal fragte sie sich, wie Torres schlank bleiben konnte, obwohl sie soviel aß. Vermutlich lag es an der phantastischen klingonischen Physiologie. Oder es gab einen persönlicheren Grund: Immerhin nutzte B’Elanna praktisch jede Chance, um sich in der Sporthalle auszutoben.
    Andross verließ seine Unterkunft erst, als der vertikale Landeanflug begann. Janeway blickte aus dem Fenster und sah das Dach eines gewaltigen Gebäudes in einer riesigen Stadt. Aus acht verschiedenen Richtungen führten Verbindungswege zu dem Bauwerk, das allem Anschein nach im Lauf von Jahrhunderten entstanden war. An Dutzenden von Stellen ragten Türme und Minarette auf – sie schienen dem Himmel entgegenzuwachsen, als das Shuttle tiefer sank.
    Janeway wartete, bis Andross Platz nahm. Zwar hatte er sich die ganze Zeit über in seiner Kabine aufgehalten, aber er war nicht untätig geblieben. Das Licht im kleinen Raumschiff blendete jetzt nicht mehr, und am vergangenen Abend war ihnen von Milla jenes Getränk auf Proteinbasis serviert worden, das Janeway im privaten Wagen des Bevollmächtigten getrunken hatte. Dies alles deutete auf eine Aufmerksamkeit hin, die der Kommandantin verdächtig erschien. Andross schien alles genau zu beobachten, erwies sich auf eine stille, hintergründige Art als tüchtig. Einmal mehr fragte sich Janeway, welche Ziele er verfolgte – und wieder fand sie keine Antwort.
    »Was hat es mit diesem Ort auf sich?« Janeway deutete nach draußen.
    »Es ist der Sitz des Hauses, in der Provinz Seanns.«
    Torres hörte ihre Stimmen, kam aus dem rückwärtigen Abteil und nahm im salonartigen Bereich Platz.
    »Wann können wir mit Verwalterin Fee sprechen?« erkundigte sich Janeway.
    »Heute abend, nach der Sitzung des Gremiums.«
    »Wie wär’s mit sofort?« erwiderte Janeway.
    Das Shuttle setzte sanft auf, und das Summen des Triebwerks wurde leiser. Die lächelnde Assistentin öffnete das Außenschott und trat beiseite.
    »Erst muß ich ein Treffen mit der Verwalterin vereinbaren«, sagte Andross. »Für gewöhnlich werden Gesprächstermine mehrere Monate im voraus festgelegt.«
    »Aber Sie sind wie ich der Meinung, daß es sich um einen Notfall handelt.« Janeway stand auf, und Torres trat sofort hinter sie, gewährte ihr stumme Unterstützung.
    »Deshalb habe ich Sie hierhergebracht.«
    Janeway blieb vor dem offenen Schott stehen, versperrte dem Bevollmächtigten dadurch den Weg nach draußen. »Nein, Sie brachten uns aus einem anderen Grund hierher. Sie sollten endlich damit beginnen, ehrlich zu sein. Andernfalls befrage ich jeden Tutopaner, der mir über den Weg läuft.«
    »Ich verstehe nicht…«
    »Und ob Sie verstehen.«
    Andross atmete schneller – es gefiel ihm nicht, erneut in die Ecke getrieben zu werden. »Wie Sie wollen.« Er bedeutete Milla, nach draußen zu treten, schloß dann die Tür zur Pilotenkanzel, in der sich die Besatzungsmitglieder aufhielten.
    »In Min-Tutopa gibt es nicht nur für alles Vorschriften, sondern auch Möglichkeiten, sie zu umgehen. Ihre Präsenz ermöglicht es mir, mich über eine ganz bestimmte Vorschrift hinwegzusetzen.«
    »Erklären Sie das«, sagte Janeway.
    »Die Bevollmächtigten der Nabe dürfen nur in besonderen Fällen nach Min-Tutopa zurückkehren. Normalerweise müßte ich einen entsprechenden Antrag stellen und offiziell um Erlaubnis bitten. Doch unter den gegenwärtigen Umständen – solange noch kein Oberster Schlichter gewählt ist – könnte ich kaum mit einer solchen Genehmigung rechnen.«
    Andross’ bitterer Tonfall überzeugte Janeway fast. Bisher hatte er immer einen neutralen Standpunkt vertreten und die
    Höflichkeit wie einen Schild verwendet.
    Torres sprach Janeways Gedanken aus. »Das klingt so, als seien Sie von der gegenwärtigen Situation nicht sonderlich begeistert.«
    Der Bevollmächtigte hob

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