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Verletzungen

Verletzungen

Titel: Verletzungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wright
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wartete, hatte er jede Menge Zeit, sich philosophischen Gedanken hinzugeben und an Langeweile zu leiden. Als er schließlich zum Planeten zurückkehrte, begab er sich zum Eigner des Schiffes. Der Tellarit bot ihm Geld für seine
    »Unannehmlichkeiten«, was Paris zum Anlaß nahm, ihm die Faust in die Schnauze zu rammen.
    Er lächelte fast, als er sich nun daran erinnerte. Damals war er mit heiler Haut davongekommen. Er hatte die
    Versicherungsgesellschaft sogar dazu überreden können, ihm eine Außenwelt-Passage zu bezahlen – nach Malhalla. Und dort lernte er eine Frau namens Palusion kennen, die schon seit einem Jahr an Bord einer Kommunikationsstation festsaß. Sie hatte eine Menge nachzuholen, wollte sich endlich mal richtig austoben…
    Jene Reminiszenzen halfen ihm nicht bei der Lösung des gegenwärtigen Problems. Paris verdrängte sie, nahm den Insignienkommunikator ab und betrachtete die Rückseite. Ließ sich die Impulsstärke der Kom-Signale irgendwie erhöhen? Wenn er dafür sorgen konnte, daß die Sensoren der Voyager etwas orteten… Kim hatte den anderen bestimmt Bericht erstattet, was bedeutete: Man suchte nach ihm.
    Paris kramte in seinen Taschen, die noch einige Silberscheiben sowie ein Fibromesser enthielten. Keine besonders umfangreiche Ausrüstung, aber immerhin etwas. Er sah sich noch einmal in der Kammer um. Die Innenluke erwies sich als völlig glatt. Eine Rille markierte den Übergang zur Wand, so schmal, daß sie nicht einmal genug Platz für die Messerklinge bot. Das Außenschott verfügte über automatische Mechanismen sowie ein Handrad, doch aus verständlichen Gründen lag dem Piloten nichts daran, jene Luke zu öffnen. Abgesehen davon gab es in der Kugel nur noch eine kleine für Abfälle bestimmte Recyclingeinheit an der Wand gegenüber dem Fenster.
    »Großartig«, brummte Paris. »Offenbar möchte man mich
    hierbehalten.«
    Er hielt vergeblich nach optischen und elektronischen Scannern Ausschau, doch das mußte nichts bedeuten. Allein in dem Handrad ließen sich vermutlich Dutzende von
    Ortungskomponenten verstecken. Die glänzende Noppe in der Mitte eignete sich prächtig für einen visuellen Sensor.
    Paris beugte sich zu den manuellen Kontrollen vor. »Ich hoffe, ihr Sadisten habt euren Spaß!«
    Er versuchte noch einmal, mit Hilfe des
    Insignienkommunikators eine Kom-Verbindung zur Voyager herzustellen, bekam jedoch nur Statik zu hören. Daraufhin entschloß er sich zu drastischeren Maßnahmen, nahm das Fibromesser und versuchte, das Gehäuse des kleinen Kom-Geräts zu öffnen. Seine Bemühungen führten erst dann zu einem Erfolg, als er die richtige Stelle fand, an der es Druck auszuüben galt.
    Paris fragte sich, warum man ihn beim Überlebenstraining während der Starfleet-Ausbildung nicht darauf hingewiesen hatte, daß es bei dieser Sache einen Trick gab…
    Eine Zeitlang starrte er auf das Durcheinander aus
    Mikroprozessoren und Schaltkreisen im Innern des
    Insignienkommunikators. Manche Teile des Gerätes waren so klein, daß man sie gerade noch mit bloßem Auge erkennen konnte. Seltsam: Von außen betrachtet wirkten diese Apparate ganz schlicht und unauffällig. Doch wenn man sie öffnete…
    »Habe ich wirklich gehofft, auf diese Weise etwas zu
    erreichen?« murmelte Paris. Nur die legendären Starfleet-Helden, von denen man immer wieder an der Akademie hörte, wußten auf den ersten Blick, welche Schaltkreise wie verändert werden mußten, um die Sendestärke zu erhöhen, damit die Kavallerie der Föderation zu Hilfe gerufen werden konnte. Aber er, Tom Paris, war kein solcher Held, und außerdem befand sich die Föderation auf der anderen Seite der Galaxis. Den Insignienkommunikator so zu modifizieren, daß er damit der Voyager eine Nachricht übermitteln konnte… Mit der gleichen Aussicht auf Erfolg hätte er versuchen können, sich selbst am Herzen zu operieren.
    Kurz darauf mußte er feststellen, daß sich das Gerät nicht mehr zusammenfügen ließ. Der rückwärtige Gehäusedeckel war
    verbogen. Wenn er nun auf den Kommunikator klopfte, erklang nicht einmal mehr das Zirpen eines offenen Kanals.
    »Deshalb wird einem an der Akademie nicht verraten, wie man Insignienkommunikatoren öffnet«, sagte Paris leise.
    Er warf das Kom-Gerät fort und verschränkte die Arme. Er hatte sich nur ein wenig Aufregung gewünscht, einen interessanten Auftrag, keine Inhaftierung oder gar die Hinrichtung.
    Nach einer Weile wurde ihm klar, daß er etwas vergessen hatte: Es konnte

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