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Verletzungen

Verletzungen

Titel: Verletzungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wright
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geistesgegenwärtig genug, um über die Schulter hinweg zu antworten: »Ich habe es sehr eilig! Meine Partnerin wartet. Muß zu ihr, sofort zu ihr…«
    Die Transportkapsel nahm ihn auf, und ihre Tür schloß sich.
    Neelix sank an die Wand und schnappte nach Luft. Ich habe es tatsächlich geschafft! Als er sich nun auf die Ereignisse der letzten Sekunden besann, reagierte er mit Verblüffung.
    Erinnerungsbilder zeigten ihm den Zorn in Reps Augen, als er zu Boden gestoßen wurde. Der Schnabel neigte sich nach oben, so als wollte er sich in die Brust des Talaxianers bohren…
    Neelix tastete nach einer bestimmten Stelle der Jacke und seufzte erschrocken. Es stimmte also – Bladdyns Messer hatte ihn getroffen. Zum Glück war er bereit gewesen, auf die Stimme des Instinkts zu hören, die ihn vor dem Rückzug gewarnt hatte. Ich bin nur ganz knapp mit dem Leben davongekommen begriff er.
    Und wen trifft die Schuld an der ganzen Sache?
    Neelix ballte die Fäuste. Paris kann was erleben…
    Paris erwachte mit steifen Gliedern und Übelkeit. Er versuchte, sich zu strecken, stieß dabei jedoch an Wände.
    »Verdammt!« entfuhr es ihm, als er mit der Hand an einen Luftschleusengriff stieß.
    Paris drehte den Kopf von einer Seite zur anderen, stellte fest: Er befand sich im Innern einer metallenen Kugel, die knapp drei Meter durchmaß und an beiden »Enden« das Schott einer
    Luftschleuse aufwies.
    Er ahnte, was das bedeutete, und ein jäher Adrenalinschub ließ ihn erzittern. Aus einem Reflex heraus klopfte er auf seinen Insignienkommunikator. Ein Zirpen wies auf einen geöffneten Kom-Kanal hin.
    » Voyager, hier spricht Paris. Hören Sie mich?«
    Er beugte sich vor und blickte aus einem kleinen Fenster. Sein warmer Atem schuf einen dünnen Kondensfilm am unteren Teil der Scheibe; trotzdem war deutlich zu erkennen, daß die stählerne Kugel an der Außenseite der Nabe klebte.
    »Peilen Sie meine Koordinaten an und beamen Sie mich an Bord!« rief Paris und behielt die Kontrollen des externen Schotts im Auge.
    Nur statisches Rauschen drang aus dem Lautsprecher des kleinen Kommunikators.
    Er klopfte noch einmal auf das Gerät. » Voyager, hier ist Lieutenant Paris. Hören Sie mich?«
    Wieder antwortete nur Statik.
    Der Pilot schlug mit der Faust an die Wand neben dem Fenster.
    Selbst wenn die Kom-Systeme des Schiffes einwandfrei
    funktionierten: Die vielen verschiedenen Schwerkraftzonen in der Nabe sorgten für Subraum-Verzerrungen, die eine
    Signalübermittlung fast unmöglich machten.
    Paris sank zurück und lehnte sich an eine der gewölbten Wände.
    Dumpfer Schmerz pochte in seinem Nacken, und die Augen brannten. Hinzu kam große Sorge in bezug auf die beiden Schotten: Eins führte zur Nabe, und hinter der anderen erstreckte sich leeres All. Normalerweise waren die Luken von
    Luftschleusen größer, und Paris konnte nirgends Vorrichtungen erkennen, die zum Andocken dienten. Andererseits: Vielleicht handelte es sich bei der Kugel nur um eine Art Zwischenstation, die dazu diente, ihn zu einem anderen Ort in der Nabe zu transferieren. Das Kartell, so wußte er inzwischen, »band« Leute an ihre Arbeit. Für gewöhnlich dienten solche Maßnahmen zur Rückzahlung von Schulden, aber in vielen Fällen dauerte die Bindung bis zum Tod der betreffenden Tutopaner. Paris wollte nicht den Rest seines Lebens damit verbringen, Frachter durch diverse Asteroidengürtel zu fliegen…
    Nun, um ganz ehrlich zu sein: Er wollte daran glauben, daß ihm ein solches Schicksal bevorstand. Die Alternative war weitaus unangenehmer. Und eigentlich ließen die automatischen
    Mechanismen des externen Schotts gar keinen Zweifel daran.
    Wenn es sich öffnete, so kam es zu einer explosiven
    Dekompression, die sofortigen Tod brachte.
    Handelte es sich vielleicht um eine Hinrichtungskammer?
    In diesem Zusammenhang entsann er sich an ein Erlebnis besonderer Art. Vor Jahren hatte er einen uralten tellaritischen Frachter geflogen, angeblich ein völlig sicheres Schiff. Gleich bei der ersten Reise kam es in den wichtigen Bordsystemen zu einem Brand: Der Transporter brach so schnell auseinander, daß Paris kaum genug Zeit blieb, eine Rettungskapsel zu erreichen. Und selbst als er in ihr hockte – er mußte damit rechnen, daß sie ein ähnliches Ende fand wie der Frachter. Es dauerte zwei Tage, bis ihn jemand entdeckte. Der Eigentümer des Schiffes war
    vermutlich zu sehr damit beschäftigt gewesen, die
    Versicherungsprämien zu kassieren.
    Während Paris auf Hilfe

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