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Verletzungen

Verletzungen

Titel: Verletzungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wright
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ziemlich schlimm sein, in einem kleinen Raum zu sitzen, ohne die Möglichkeit, sich mit irgend etwas abzulenken.
    Wer auch immer ihn hier untergebracht hatte: Vielleicht brachte er die Fremden in Schwierigkeiten, wenn er das Fibromesser benutzte, um sich die Pulsadern aufzuschneiden. Damit sollte es ihm eigentlich gelingen, ihre Aufmerksamkeit zu wecken…
    Eine törichte Vorstellung, fand Paris. Besser wär’s, Dinge zu beschädigen und den eigenen Körper intakt zu lassen.
    Er nahm die beiden Hälften des Insignienkommunikators und schob sie halb in den Recycler hinein. Anschließend verwendete er das Messer, um den winzigen Subraum-Generator zu öffnen.
    Mit etwas Wasser ließ sich ein Kurzschluß herbeiführen.
    Vielleicht kam es dadurch zu Funken, die vielleicht das Recyclinggerät beschädigten. Nun, möglich war auch, daß überhaupt nichts geschah.
    »Probieren wir’s aus«, sagte er laut und begann damit, auf den Kommunikator zu spucken.
    Es zischte im Generator, und ein dünner Faden aus blauem Rauch stieg auf. Meine Güte, es klappt tatsächlich. Paris sammelte Speichel und spuckte erneut. Wenn das Ding richtig naß wird…
    Er erstarrte förmlich, als die automatischen Mechanismen des Außenschotts aktiv wurden. Ganz deutlich klickte es mehrmals, als sich Verriegelungsbolzen lösten.
    Paris griff nach dem Handrad und versuchte, es festzuhalten. Er konnte nicht verhindern, daß es sich in Bewegung setzte, einige Zentimeter weit drehte…
    »Nein!« rief er, belastete das Rad mit seinem ganzen Gewicht und trachtete danach, sich mit den Beinen an der Wand
    abzustützen.
    Das Handrad drehte sich auch weiterhin, hob ihn einfach an, als sei er federleicht. Mit einem dumpfen Zischen gaben Drucksiegel nach, und als sich die Luke öffnete, verfluchte Paris das Schicksal, das ihn zu diesem traurigen Ort gebracht hatte.
    Daß es ausgerechnet auf diese Weise enden muß…
    Paris hielt sich an der Luke fest, als sie aufschwang.
    Er rechnete damit, für ein oder zwei Sekunden die Schwärze des Alls zu sehen, bevor sein Leib im Vakuum platzte. Statt dessen starrte er in die Gesichter von zwei Tutopanern.
    »Betäub ihn«, sagte einer von ihnen.
    Paris zuckte zusammen, als ihn das Gas traf, aber gleichzeitig fühlte er sich von tiefer Erleichterung durchströmt. Nie hatte er sich mehr über den Anblick eines schlichten weißen Korridors gefreut. Er wäre sogar imstande gewesen, die beiden Tutopaner zu umarmen, die ihn nun ziemlich unsanft vom Handrad lösten.
    Ihre Worte durchdrangen einen Schleier aus Benommenheit.
    »Bei ihm war’s genauso. Hast du gehört? Er hat was gesagt, als er sich dem Tod nahe glaubte.«
    »Er wollte um Hilfe rufen«, erwiderte der zweite Fremde und griff nach dem schweißfeuchten Arm des Gefangenen. Paris wurde davongezerrt, mit dem Gesicht nach unten.
    »Nein, es steckt mehr dahinter«, beharrte der erste Tutopaner.
    »Die meisten von ihnen verhalten sich so, als seien sie zornig, als fühlten sie sich um etwas betrogen. Sie scheinen noch etwas Wichtiges sagen zu wollen, bevor sie sterben…«
    Der andere Bursche schnaubte. »Psychoanalysen solltest du besser den Fachleuten überlassen. Wir beide haben bei den Tests gerade gut genug abgeschnitten, um lebenden Müll dieser Art fortzuschleppen.«
    Paris versuchte, den Kopf zu heben und gegen die grobe Behandlung zu protestieren.
    »He, er ist noch wach!« entfuhr es einem der beiden Tutopaner, und sie ließen Paris zu Boden fallen. Der Schmerz im Nacken wurde intensiver, und es roch nach Chemikalien. Alles brannte, als er das Bewußtsein verlor.
    »Er hat mich allein zurückgelassen!« jammerte Neelix, als er sich an die Tür der Krankenstation lehnte. Es enttäuschte ihn ein wenig, daß nur Kes seinen dramatischen Auftritt erlebte, doch die offensichtliche Besorgnis in ihren Augen glich den Mangel an Publikum aus.
    Sie eilte sofort zu dem Talaxianer und stützte ihn, als er in die Krankenstation taumelte. »Was ist mit dir passiert?«
    Neelix ließ sich zum Untersuchungszimmer führen. »Ich bin sehr tapfer gewesen, Teuerste. Du hättest stolz auf mich sein können. Aber fast wäre ich nicht mit ihnen fertig geworden.« Er sank auf eine Liege und rollte zur Seite, deutete zur Schulter –
    dort zeigte sich ein Loch im Overall. »Wie schlimm ist die Verletzung? Sag mir ruhig die Wahrheit; ich kann’s ertragen.«
    Kes schnitt den Overall auf, und im Bereich des Schulterblatts entdeckte sie einen schmalen Schnitt in der fleckigen

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