Verletzungen
zuhörte. Hinter ihm stand Calvert und lauschte ebenfalls. »Könnte ich Sie allein sprechen, Verwalterin?«
»Selbstverständlich«, antwortete Fee. »Kommen Sie, gehen wir ein Stück…«
»Bevollmächtigter Andross!« rief Milla und zeigte
ungebührliche Hast. »Wir haben eine Mitteilung über den Computer bekommen. Es kam zu einem Notfall.«
»Ich muß mich darum kümmern«, wandte sich Andross an Fee.
»Wenn Sie mich bitte entschuldigen würden…«
Janeway hielt ihn fest. »Geht es um unseren Computer?«
Andross drehte den Kopf zu Milla. »Ich bekam eine Nachricht, bevor das Turnier begann. Darin war von einem eventuellen Verbindungsproblem die Rede.«
Die Assistentin strich eine lange Locke zurück. »Man gibt sich alle Mühe, eine Stabilisierung herbeizuführen, aber
möglicherweise droht der Ausfall des ganzen Systems…«
»Soll das etwa heißen, daß man versucht, unser Prozessormodul in Betrieb zu nehmen?« fauchte Torres.
»Ich… ich weiß es nicht. Sie müssen mit den zuständigen Leuten reden.«
Janeway war froh, daß drei Ratsmitglieder zuhörten. »Bringen Sie uns sofort zu ihnen.«
»Haben wir Ihre Erlaubnis, Verwalterin?« fragte Andross. »Das Modul ist im Kommunikationsturm des Haussitzes installiert worden.«
Fee atmete tief durch und sah zu Hamilt, der ein wenig verwirrt zuhörte – offenbar wußte er nicht genau, was er von dieser Sache halten sollte.
»Ja, Sie haben meine Erlaubnis«, sagte die Verwalterin nach kurzem Zögern.
Andross’ Miene erhellte sich. »Ich lasse sofort einen Luftwagen vorbereiten.«
»Und es wurde gerade interessant«, meinte Hamilt, der seine Neugier nicht verbarg.
Janeway wünschte sich mehr Zeit, um die versteckten
Bedeutungen solcher Kommentare zu erfassen und zu verstehen.
Doch sie mußten sofort aufbrechen, um sicherzustellen, daß ihr Prozessormodul intakt blieb.
»Wir brauchen unsere Ausrüstung«, sagte sie zu Andross. Der Bevollmächtigte gab Milla einige Anweisungen, als sie den Turniersaal verließen.
Torres folgte ihnen im Laufschritt. »Meiner Ansicht nach ist es unmöglich, die Prozessoren ohne das verfahrenstechnische Flußdiagramm zu installieren. Aber wenn das Betriebssystem modifiziert wurde…«
Janeway preßte kurz die Lippen zusammen. »Ich hoffe, Ihr Luftwagen ist schnell, Andross.«
Kapitel 12
»Ich hab’s gleich für eine schlechte Idee gehalten, die Nabe aufzusuchen«, sagte Neelix zu sich selbst. »Doch hat mir jemand zugehört, als ich sie darauf hinwies? Natürlich nicht. Immerhin stammen solche Worte ja nur von Neelix – der sich in diesem Raumsektor auskennt. Aber spielt das eine Rolle? Nein…«
Er spähte um die Ecke und versuchte, ruhiger zu atmen.
Vielleicht war es ihm endlich gelungen, Bladdyn und Rep abzuhängen. Doch das letzte Mal, als er sich entspannt hatte, erschienen Bladdyn und Rep plötzlich vor ihm, blockierten den einzigen Ausgang des Marktplatzes. Neelix entkam, indem er im letzten Augenblick in den Expreßwaggon sprang – er brach sich fast den Finger beim Versuch, die beiden Türhälften
auseinanderzuzerren. Der Waggon brachte ihn zur anderen Seite der Nabe, mit dem Ergebnis, daß er jetzt schon seit einigen Stunden nach einem Rückweg zur Voyager suchte.
Neelix seufzte und glaubte sich fast zu Hause. Er dachte an den Duft von Kes’ Haar, daran, wie es sich anfühlte, wenn ihre Lippen über seine Haut strichen. Er brauchte nur noch diesen Korridor zu durchqueren, um Lobby 58 zu erreichen, und von dort aus ging es per Lift durch den Andockturm. Der
entsprechende Raum zeichnete sich hinter dem Tunnel ab, verhieß Sicherheit. Der Talaxianer bemerkte sogar einige Vollstrecker unter den vielen Touristen. Natürlich konnte er sie nicht um Hilfe bitten – es mußte vermieden werden, die Aufmerksamkeit des Kartells zu wecken.
Neelix straffte die Schultern und trat um die Ecke.
Rep sprang aus einer Recyclingkammer weiter vorn, und der Talaxianer sah, wie ihm etwas entgegenzuckte. Eine scharfe Klinge traf ihn an der Schulter, als er sich zur Seite duckte.
Panik veranlaßte ihn, das Schnabelwesen einfach über den Haufen zu rennen. Der Korridor – er mußte ihn durchqueren, um das Ziel zu erreichen. Der einzige Weg führte über Rep hinweg.
Neelix hatte den Mund geöffnet, doch er hörte gar nicht die eigenen schrillen Schreie. Als er zum Lift stürmte, rief einer der Vollstrecker: »An öffentlichen Orten darf nicht gelaufen werden!«
Neelix sprintete zur offenen Lifttür und war
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