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Verletzungen

Verletzungen

Titel: Verletzungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wright
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betrafen. Derartige Vorkehrungen schienen notwendig zu sein angesichts einer Crew, die seinen Erfordernissen zuwenig Beachtung schenkte. »Sie wiesen darauf hin, daß die Impulsübertragung durch die neuralen Kanäle in beide Richtungen erfolgt.«
    »Ja«, sagte Kim. »Aber spielt das irgendeine Rolle für uns?«
    »Wenn ich tatsächlich eine direkte Manifestation des
    Organismus namens Voyager bin… In dem Fall müßte ich in der Lage sein, die Funktionen des ODN zu kontrollieren.«
    Zimmerman hielt es nicht für nötig, eine Erklärung
    hinzuzufügen. Einmal mehr brachte er die Backup-Dateien auf den neuesten Stand und öffnete dann die direkte Verbindung zum zentralen Computerkern.
    Chakotay lief über die schneebedeckten Hügel der alten Erde, atmete kalte Luft und beobachtete, wie schneebedeckte Zweige an ihm vorbeistrichen. Der Lauf reinigte ihn innerlich, und er versuchte, zu seinem Schutzgeist und Seelengefährten
    aufzuschließen…
    »Commander Chakotay, hier spricht Tuvok.«
    Er unterbrach die Meditation und orientierte sich innerhalb eines Sekundenbruchteils. Die Behandlung mit den Chemikalien hatte wenigstens dafür gesorgt, daß ihre Kommunikatoren wieder funktionierten. »Hier Chakotay.«
    »Tut mir leid, Sie zu stören, Sir, aber ich registriere einen ungewöhnlichen Energieschub in den energetischen
    Transferkanälen.«
    »Ich bin unterwegs.« Der Indianer klopfte auf seinen
    Insignienkommunikator. »Chakotay an Fähnrich Kim. Tuvok hat mir gerade von einem sonderbaren Energieschub berichtet. Was hat es damit auf sich?«
    »Ich weiß es nicht, Sir«, erklang Kims Stimme. »Vielleicht ist es ein Folgeschaden, der sich erst jetzt bemerkbar macht. Was auch immer dahintersteckt: Die Sache betrifft auch den Doktor.
    Er rührt sich nicht mehr.«
    Chakotay fühlte sich versucht, das Schicksal zu verfluchen, das sie so sehr auf die Probe stellte. »Ich begebe mich zur Brücke.
    Halten Sie mich auf dem laufenden.«
    Kes wartete, bis der Kom-Kanal geschlossen war, bevor sie Kim fragte: »Warum haben Sie es ihm nicht gesagt?«
    Der junge Fähnrich bediente vom medizinischen Terminal aus die Kontrollen der Funktionsstation. »Was sollte ich ihm sagen?«
    »Daß der Doktor versucht, die Voyager unter seine Kontrolle zu bringen.« Kes wandte verlegen den Blick von Zimmerman ab, der reglos vor seinem Schreibtisch stand.
    »Wie bitte?« kam es erstaunt von Kims Lippen.
    »Sie haben ihn doch gehört. Er versucht, auf das ODN
    zuzugreifen.«
    Kim bedachte die Ocampa mit einem verwunderten Blick. »Er hat nur wieder geschwafelt. Zu so etwas ist er überhaupt nicht fähig.«
    »Und wenn doch?« Kes ging langsam um den Holo-Arzt herum und fragte sich, ob seine Starre auf bewußter Absicht basierte.
    »Vielleicht kann sein Programm als Kontrolleinheit fungieren und den Datenstrom vom zentralen Kern fortleiten.«
    Kim gab keine Antwort. Seine Finger huschten über die
    Schaltflächen, als er versuchte, eine Autodiagnose der Stufe fünf einzuleiten. »Irgend etwas blockiert meinen Input.«
    »Der Doktor. Er manipuliert nun das ODN.« Kes fügte nicht hinzu, daß sie Aktivität im Arzt spüren konnte – Kim hätte das bestimmt nicht verstanden. Er hielt Dr. Zimmerman nur für ein Hologramm, für eine dreidimensionale Projektion. Die Ocampa hingegen vertrat den Standpunkt, daß der Doktor mehr darstellte als nur die Summe der Programm-Bytes. Auf die gleiche Weise waren organische Lebewesen mehr als nur Ansammlungen von bioaktivem Gewebe.
    Es wurde allmählich dunkler. Kes dachte voller Erleichterung daran, daß Neelix schließlich auf sie gehört und die
    Krankenstation verlassen hatte. Er befand sich nun wieder in ihrem Quartier – und hoffentlich schlief er fest. Derartige Zwischenfälle waren besser als alles andere geeignet, ihn in ein Nervenbündel zu verwandeln.
    »Wenn Zimmerman dahintersteckt, sollte er lieber damit aufhören.« Kirn betätigte Tasten, aber das Terminal reagierte nicht mehr. »Die Transferkanäle sind geschlossen, und das energetische Niveau in den Bordsystemen sinkt.«
    Chakotay kletterte durch die letzte Jeffries-Röhre und atmete schwerer als während der Meditation. Der Turbolift ließ sich nicht in Betrieb nehmen.
    »Statusbericht«, sagte er, als er schließlich die Brücke erreichte.
    Die Luft schien trockener als sonst zu sein, und die Auflösung des Hauptschirms war geringer.
    »Die für den Notfall bestimmen Fusionsgeneratoren sind deaktiviert, und die Ambientensysteme schalten

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