Verletzungen
sich
nacheinander ab. Wenn es so weitergeht, sind wir bald völlig ohne Energie.«
Chakotay vertraute dem Insignienkommunikator nicht und griff nach dem Tricorder, der auf die Kom-Frequenz der
Krankenstation eingestellt war. »Fähnrich Kim – die Zeit wird knapp.«
Kim starrte Kes an. »Wir müssen ihn aufhalten.«
»Programm beenden«, sagte die Ocampa sofort. Doch
Zimmermans holographische Gestalt flackerte nicht einmal.
»Computer, Programm beenden.«
»Es klappt nicht.« Kim stand auf. »Ich muß zum
Computerkern.«
Kes sah es kommen, doch es blieb ihr nicht genug Zeit, den Fähnrich zu warnen. Kim lief direkt gegen die Tür.
»Au!« rief er und hob die Hand zur blutigen Nase.
Der Instinkt verlangte von Kes, dem Verletzten zu helfen. Statt dessen eilte sie zum Projektionsmodul – dort befand sich die Ursache ihres Problems.
Rasch öffnete sie die rückwärtige Verkleidungsplatte und löste einige Glasfaserkabel, die den holographischen Projektor mit dem Computer verbanden. Zimmerman verschwand.
»Die energetischen Transferkanäle reagieren wieder«, sagte Tuvok.
»Ich kann die linearen Induktionsschaltkreise nicht mehr kontrollieren«, brachte Fähnrich Yarro hervor. »Das ganze System wird nun auf die Anschlußpunkte für externe energetische Unterstützung fixiert.«
»Anschlußpunkte deaktivieren!« befahl Chakotay. »Wir können es uns nicht leisten, jene Ressourcen zu verlieren…«
Er unterbrach sich, als Myriaden von winzigen silbrigen Lichtern durchs Projektionsfeld des Hauptschirms glitten. Die Wolke dehnte sich schnell im Vakuum aus, und ihre Partikel funkelten über die Rümpfe der nächsten Schiffe.
Normales Licht verdrängte die Dunkelheit aus dem
Kontrollraum.
»Tuvok?« fragte Chakotay.
»Der Computer hat uns zum Modus des herabgesetzten
Energieniveaus zurückgebracht.« Der Vulkanier blickte auf die Displays. »Bevor die Luke geschlossen werden konnte, haben wir etwa fünftausend Liter Schmutzwasser verloren.«
Chakotay sank in seinem Sessel zurück. »Recycling hätte es in Trinkwasser zurückverwandelt.«
Draußen im All dehnte sich die Wolke aus winzigen Tropfen auch weiterhin aus und erreichte die Nabe. Das langsame Wogen erinnerte den Indianer an einen Tanz, der ihn jedoch nicht mit Freude erfüllte.
»Das Kartell setzt sich mit uns in Verbindung«, sagte Tuvok.
»Was mich kaum überrascht«, erwiderte Chakotay und seufzte.
»Schließen Sie die Kabel nicht wieder an!« rief Kim von der anderen Seite des Raums her.
Kes zögerte. »Warum nicht?«
»Vielleicht versucht er es erneut.«
»Ich rate ihm davon ab«, erwiderte die Ocampa schlicht. Sie schenkte dem Protest des Fähnrichs keine Beachtung und griff nach den Kabeln.
Kurz darauf erschien Zimmerman. »Wie kann ich Ihnen
helfen?« Er runzelte die Stirn, als er das Startprogramm unterbrach und auf die Backup-Dateien zugriff. »Ich habe versucht, einen unmittelbaren Kontakt mit der
Hauptkontrolleinheit des Computerkerns herzustellen. Waren meine Bemühungen erfolgreich?«
»Nein!« stieß Kim hervor.
»Ja«, widersprach ihm Kes. »Es gelang Ihnen, Einfluß auf das Schiff zu nehmen. Doch dadurch wurden die Funktionen der übrigen Systeme blockiert.«
»Versuchen Sie es bloß nicht noch einmal«, warnte der
Fähnrich.
Kes verstand Kims Verärgerung, aber sie brachte dem Doktor auch besonderes Verständnis entgegen. Wie sie selbst war er unerfahren im Vergleich mit den anderen Personen an Bord.
Manchmal fühlte sich die Ocampa so, wie Zimmerman jetzt aussah: allein und hilflos.
»Es ist alles in Ordnung«, sagte sie zum Doktor. »Sie haben bewiesen, daß Ihre Systeme in die des Schiffes integriert sind.«
»Wenn meine Versuche, Ihnen zu helfen, eine
Verschlimmerung der Situation bewirken…« Zimmermans Blick wanderte zu Kim, und in seinem Gesicht zeigte sich verletzter Stolz. »In dem Fall wäre es vielleicht angebracht, mein Programm zu beenden, bis die Probleme gelöst sind.«
»Das ist ausgeschlossen«, entgegnete Kim. »Wir benutzen Ihren Zustand als Hinweis darauf, ob die Behandlung des bioneuralen Gewebes funktioniert.«
»Sie
benutzen
meinen Zustand?« wiederholte der
holographische Arzt.
»Ja, und das bedeutet, Sie müssen sich vom Computer
fernhalten«, betonte Kim. Kes verzog andeutungsweise das Gesicht, als sie die Schärfe in der Stimme des jungen Mannes hörte.
»Rühren Sie nichts an«, fuhr Kim fort. »Und unternehmen Sie nichts ohne unsere Zustimmung. Verstanden?«
Zimmerman
Weitere Kostenlose Bücher