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Verletzungen

Verletzungen

Titel: Verletzungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wright
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zögerte. »Ja«, sagte er widerstrebend.
    Kes suchte nach geeigneten Worten, um den Arzt irgendwie aufzumuntern, aber sie wußte auch: Manchmal mußte man einer Person Beschränkungen auferlegen, um sie vor sich selbst zu schützen. Sie bedachte Dr. Zimmerman mit einem ermutigenden Lächeln, doch er wandte sich betroffen von ihr ab.
    »Für die Verschmutzung der lokalen Verkehrswege wird eine Geldbuße in Höhe von zehntausend Krediteinheiten gegen Sie verhängt«, verkündete die Kartellbeamtin.
    »Es kam zu Fehlfunktionen in unseren Bordsystemen.«
    Chakotay war entschlossen, diese Gelegenheit zu nutzen. »Wenn Sie nicht beschließen, uns erneut externe energetische Unterstützung zu gewähren, besteht die Gefahr einer
    Wiederholung solcher Fehlfunktionen.«
    Die Beamtin verhielt sich so, als hätte sie überhaupt nichts gehört. »Wie wollen Sie bezahlen?«
    »Sagen Sie mir zuerst, was mit Tom Paris geschieht.«
    Es folgte eine kurze Pause, als die Tutopanerin Dateien öffnete.
    »Die grundlegenden Verhaltensmuster sind aufgezeichnet worden. Die Überprüfung steht unmittelbar bevor. Sie können die Geldbuße durch Kooperation beim Verhör des Gefangenen 07119
    bezahlen.«
    »Auf welche Weise?«
    »Indem Sie ein anderes Untersuchungsexemplar der gleichen Spezies zur Verfügung stellen. Es wird bei der Überprüfung verwendet, um eine breitere Datenbasis zu erhalten, die genauere Ergebnisse ermöglicht.«
    »Sie haben noch immer nicht erklärt, was es mit der
    ›Überprüfung‹ auf sich hat.«
    »Dabei wird eine Simulationsmatrix geschaffen, die den biophysischen Strukturen und Gebarensmustern der betreffenden Person entspricht. Chemische Analysen der entsprechenden Reaktionen liefern während des Verhörs die notwendigen Informationen. Sind Sie bereit, uns ein weiteres
    Untersuchungsexemplar der gleichen Spezies zur Verfügung zu stellen?«
    »Nein«, sagte Chakotay. »Erlauben Sie mir, mit Tom Paris zu sprechen?«
    »Ihre Weigerung, bei der Überprüfung zu kooperieren, wird in Ihrer Datei vermerkt. Falls Sie uns etwas mitteilen möchten…«
    »…wende ich mich vertrauensvoll an Sie.« Chakotay schloß den Kom-Kanal und fügte leise hinzu: »Sie sind eine große Hilfe gewesen.«
    Er stützte das Kinn auf die Hand und fragte sich, ob er in sein Quartier zurückkehren sollte, um dort die Meditation zu beenden.
    Unter den gegebenen Umständen mußte er mit weiteren
    Störungen rechnen.
    »Es ist mir noch immer nicht gelungen, die Einsatzgruppe zu erreichen«, sagte Tuvok leise. »Es sieht Captain Janeway ganz und gar nicht ähnlich, siebenundzwanzig Stunden lang Kom-Stille zu wahren.«
    Chakotay sah zu dem Vulkanier. »Was ist mit Andross?«
    »Ich habe mit seinen Mitarbeitern im Nabenbüro gesprochen, doch sie konnten keinen Kom-Kanal nach Min-Tutopa öffnen.
    Ich versuche derzeit, eine Vereinbarung mit der
    Kommunikationssektion des Kartells zu treffen.«
    »Aber das Kartell ist nicht bereit, uns zu helfen – solange wir uns weigern, unsere Transportertechnik preiszugeben oder einen weiteren Menschen fürs Chemo-Verhör zur Verfügung zu
    stellen.« Chakotay rief sich zur Ordnung. Es hatte keinen Sinn, die übrigen Brückenoffiziere mit seinem Ärger anzustecken.
    »Bemühen Sie sich auch weiterhin, Tuvok. Ich weiß nicht, um wen ich mir mehr Sorgen mache – um Janeway und Torres oder um Tom Paris.«
    Kapitel 15
    Paris sank auf Hände und Knie. Durch den Ruck fiel die Benommenheit von ihm ab, und er spürte Sand an den
    Handflächen.
    Sand?
    Mühsam hob er den Kopf, doch in welche Richtung er auch blickte: Die Ebene aus Sand reichte bis zum Horizont. Zwei Sonnen brannten am weißen Himmel.
    Er versuchte, sich die spröden Lippen zu befeuchten, sah nach hinten. Offenbar von ihm selbst stammende Fußspuren führten zu einem Transportcontainer. Die Luke stand offen. Allem Anschein nach war er aus dem Behälter geklettert und bis hierher gekommen, bevor er wieder ganz zu Bewußtsein gekommen war.
    Die letzte Gasdosis mußte zuviel für ihn gewesen sein.
    »Wo bin ich?« fragte er laut. Es befand sich niemand in der Nähe, der Antwort geben konnte.
    Es war auch gar nicht nötig – Paris wußte bereits Bescheid. Die Kugel mit den beiden Luken hatte ihn zu einem Raumschiff gebracht, und kurze Zeit später war er auf einem Planetoiden abgesetzt worden. Vielleicht verfuhr man so mit allen
    Außenweltlern, die versuchten, ins Computersystem des Kartells einzudringen. Eins stand fest: Die Tutopaner nahmen ihre

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