Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verletzungen

Verletzungen

Titel: Verletzungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wright
Vom Netzwerk:
besinnen. »Wenn es darum geht, unsere Verhaltensmuster und physiologischen Reaktionen aufzuzeichnen, so müssen sich die Beobachter in der Nähe befinden.«
    Tracer nickte. »Vielleicht sind wir hier auf Faltos, einem der Monde von Griir-Tutopa. In dem Fall wäre es möglich, daß sich die Tester an Bord eines Raumschiffes im Orbit aufhalten. Dies scheint Faltos zu sein. Heiß, trocken, lebensfeindlich…«
    Paris sah zum weißen Himmel hoch. »Tracer hat sich überhaupt nichts zuschulden kommen lassen!« rief er. »Er verdient es nicht, hier zu sein. Allein ich trage die Verantwortung.«
    Seine Worte hallten über die leere Wüste hinweg, erzeugten nicht einmal ein Echo.
    Tracer schnitt eine Grimasse. »Sie brauchen nicht zu schreien.
    Die Tester können Sie auch so hören.«
    »Nun, dann habe ich eine Botschaft für sie.« Paris hob die Faust zum Himmel. »Ich bin nicht mehr bereit, an euren Spielchen teilzunehmen.«
    Tracer nahm eine Handvoll Sand und ließ die Körner
    nachdenklich zu Boden rieseln. »Mir gefallen Spiele.«
    Paris wischte sich die Stirn ab, nahm müde neben dem
    Tutopaner Platz und fragte sich, ob er bald der gleichen Apathie zum Opfer fallen würde. »Wie lange dauert es, bis man uns abholt?«
    »Wenn dies eine Simulation ist, so stehen uns vielleicht noch einige Tage bevor.«
    »Eine Simulation?« wiederholte Paris. »Eben haben Sie gesagt, daß wir auf einem Mond sind.«
    »Dies könnte Faltos sein – oder eine entsprechende
    Simulation«, entgegnete Tracer. »Manche Leute behaupten von sich, dazu imstande zu sein, den Unterschied zu erkennen. Aber ich habe ihnen nie geglaubt.«
    »Sie meinen, diese Wüstenwelt existiert vielleicht nur in unseren Köpfen?« fragte Paris. »Das dürfte ein ziemlich wichtiger Aspekt unserer Situation sein, nicht wahr? Wenn es sich nur um eine Simulation handelt, können wir uns einfach hinsetzen und warten, bis man uns das Essen serviert.«
    »Ich verstehe nicht…«
    »Warum sollten wir uns irgendeine Art von Mühe geben?
    Immerhin kann man uns nicht einfach sterben lassen, oder?«
    Paris musterte den Tutopaner. Sein Gesichtsausdruck gefiel ihm nicht. »Das stimmt doch, oder? Bei den Tests kommt niemand ums Leben, habe ich recht?«
    Tracer blickte ernst zu Boden. »So was passiert immer wieder.
    Meine Mutter starb bei einem Test, als ich noch ein kleines Kind war.«
    Kapitel 16
    Als Janeway erwachte, standen beide Sonnen über dem Horizont.
    Am vergangenen Abend hatte sie möglichst lange gegen die Wirkung des Betäubungsgases angekämpft und beobachtet, wie die Aufständischen den Turm und das Kommunikationsnetz des Hauses unter Kontrolle brachten. Aus den mitgehörten Berichten und Anweisungen ging hervor, daß es ihnen geradezu absurd leicht fiel, alles zu übernehmen. Das Haus schien nie mit einer solchen Revolte gerechnet zu haben. Die Wächter schlossen Torres und Janeway schließlich im Büro eines Beamten ein, und dort verloren sie beide das Bewußtsein.
    Nun beugte sich die Kommandantin über B’Elanna und fühlte ihren Puls, wodurch sie erwachte. Aus einem Reflex heraus holte die Klingonin zu einem Schlag aus, den Janeway gerade noch abwehren konnte. Unter dem zweiten Hieb duckte sie sich hinweg. »Immer mit der Ruhe, Lieutenant!«
    Torres blinzelte und wirkte plötzlich wie ein verängstigtes Kind.
    »Captain… Was ist geschehen?«
    Janeway versuchte die Tür zu öffnen. »Wir sind noch immer eingesperrt.«
    B’Elanna stemmte sich hoch und wankte zum Schreibtisch. Dort rieb sie sich die Augen und wollte dann das Computerterminal aktivieren. »Es funktioniert nicht.«
    Janeway berührte die Schaltfläche für das Licht, doch es blieb dunkel im Zimmer. »Offenbar hat man die Energieversorgung unterbrochen.« Sie zog den Vorhang beiseite, um wenigstens einen Teil der Finsternis zu verscheuchen. Im weiter unten gelegenen Gebäudekomplex des Sitzes schien nur wenig Aktivität zu herrschen; es ließ sich kaum feststellen, ob das ungewöhnlich war oder nicht.
    Torres sah auch unter dem Schreibtisch nach, fand jedoch nichts. Eine Couch und einige Stühle vervollständigten die Einrichtung des Büros.
    »Und nun?« fragte die Klingonin.
    Eine gute Frage, dachte Janeway. Geiseln befanden sich nie in einer sehr günstigen Lage, und in diesem besonderen Fall kam hinzu, daß sie eine Position der Stärke brauchte, um erfolgreich zu verhandeln. »Vorschläge nehme ich gern entgegen,
    Lieutenant.«
    »Was halten Sie von einem Ausbruch?« Torres stützte die

Weitere Kostenlose Bücher