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Verlieb Dich nie in einen Tierarzt

Verlieb Dich nie in einen Tierarzt

Titel: Verlieb Dich nie in einen Tierarzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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wie sehr sie sich geirrt hatte. Matthew schätzte den alten Herrn ganz richtig ein, als er Jill versicherte, daß sie wegen ihres Großvaters kein schlechtes Gewissen zu haben brauche. Robert Henderson war eine starke Persönlichkeit und hatte ein Recht auf sein eigenes Leben, er war von allen unabhängig, sogar von seiner geliebten Enkelin. Bei seinen Freunden war er sehr gefragt, und einen Großteil seiner Zeit verbrachte er in der Bibliothek bei Helen Atkins, mit der er sehr bald Freundschaft geschlossen hatte.
    »Er hilft mir so viel, und die Besucher der Bibliothek lieben ihn. Wenn er ein Buch für sie aussucht, strahlen sie vor Dankbarkeit. Sogar die blonde Schönheit hängt an seinen Lippen.«
    Jill lächelte, als sie daran dachte, wie die blonde Sexbombe an Großvaters Arm gehangen und ihn angeschwärmt hatte. »Wenn ich nur zwanzig Jahre früher...« Aber das war nach einem kräftigen Schluck am Vormittag, und so sagte Jill nur: »Ich bin froh, daß ihr euch so gut versteht. Ich weiß schließlich, wie sehr er die Bibliothek liebt und wie sehr er die Arbeit braucht.«
    »Für mich ist er eine große Hilfe. Neulich hat er mir angeboten, wie du weißt, daß er einen Nachmittag in der Woche die Ausleihe allein übernimmt, so daß ich mit meiner Mutter in die Stadt fahren kann. Das Komitee hat zugestimmt, und auf diese Weise haben wir beide unsere Abwechslung.«
     
    In der Zwischenzeit war das Haus der Websters zu einem Schmuckkästchen herausgeputzt, und für Jill begann eine faule Zeit. Mrs. Hinds versorgte noch immer den Haushalt, wobei Jill aber ein schlechtes Gewissen hatte. Vielleicht sollte sie wenigstens die unerfreulichen Pflichten der Hausfrau wahrnehmen und auf Mrs. Hinds verzichten? Sie hatte sich gerade dazu durchgerungen, als Matthew eines Abends in finsterster Laune heimkam.
    »Colin hat sich nun doch zum Heiraten entschlossen, und Marilyn hat gekündigt. In vierzehn Tagen hört sie auf. Natürlich habe ich das kommen sehen, aber wo finde ich so schnell einen Ersatz? Nicht daß sie eine Perle von Sprechstundenhilfe gewesen wäre... Trotzdem, für diesen Job finde ich so leicht niemanden, die jungen Leute arbeiten viel lieber in der Stadt, wo sie mehr verdienen.«
    Jill verschluckte sich fast vor Aufregung und strahlte Matthew an. »Matthew, ich habe eine Idee. Warum nimmst du mich nicht einfach?«
    »Wie stellst du dir das vor? Du hast doch mit dem Haus so viel Arbeit.«
    »Ich weiß. Aber wirklich ausgelastet bin ich nicht. Mrs. Hinds ist ein Geschenk des Himmels, und gerade habe ich gedacht, sie zu bitten, nicht mehr zu kommen. Matthew, laß mich in der Praxis mitarbeiten. Ich bin zwar nicht übermäßig intelligent, aber so gut wie Marilyn Brooks allemal, wenn ich erst einmal eingearbeitet bin. Ich werde zeitiger aufstehen und ein wenig aufräumen, den Rest kann Mrs. Hinds erledigen. Wenn sie das Mittagessen vorbereitet, können wir in der Mittagspause essen und rechtzeitig wieder in der Praxis sein. Kurz nach fünf bin ich dann wieder zu Hause. Am Wochenende ist die Praxis geschlossen, da kann ich mich mehr um meine häuslichen Pflichten kümmern.«
    »Das ist zuviel für dich, Jill. Ich möchte kein Nervenbündel zur Frau haben.«
    »Bestimmt nicht, Matthew. Ich möchte dein Leben teilen, möglichst viel mit dir zusammensein und dich dadurch besser verstehen lernen. Selbstverständlich kann ich nur so lange mitarbeiten, bis wir ein Baby haben, dann möchte ich lieber zu Hause bleiben. Bis dahin aber hätte ich wenigstens eine Aufgabe...«
    Das überzeugte Matthew. Er stimmte zu, und Jill trat ihren neuen Dienst an. Marilyn freute sich, daß sie ihren Beruf leichten Herzens an den Nagel hängen konnte und widmete sich ihrer Aussteuer und den zahlreichen Partys, die der Verlobung folgten.
    Jill hingegen machte der neue Beruf sehr viel Spaß. Sie war glücklich, daß sie die lästige Hausarbeit guten Gewissens Mrs. Hinds überlassen konnte, und dankbar, daß sie Gelegenheit hatte, die Arbeit des Tierarztes besser kennen und schätzen zu lernen. Matthew Webster, den Ehemann, kannte sie nun schon recht gut, der war nicht weiter kompliziert: ein freundliches Wesen, verständnisvoll, Sinn für Humor und in jeder Hinsicht großzügig. Aber Matthew Webster, den Tierarzt, hatte sie nur als seine Assistentin kennenlernen können.
    Allerdings hatte sie wenig Glück damit, sich über theoretischen Erwägungen mit ihrem um diese Jahreszeit vielbeschäftigten Mann zu unterhalten. Matthew fiel abends

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