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Verlieb Dich nie in einen Tierarzt

Verlieb Dich nie in einen Tierarzt

Titel: Verlieb Dich nie in einen Tierarzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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todmüde ins Bett, und frühmorgens um sieben schaffte es nur ein lauter Wecker, ihn wieder aus den Federn herauszubringen.
    Eines Abends aber, als sie nach einem hektischen Tag gemütlich zusammensaßen, nahm Jill die Gelegenheit wahr, um ihre Gedanken an den Ehemann zu bringen.
    »Man sagt doch, daß Ärzte zwei Gesichter haben, stimmt’s?
    Nun, ich würde sagen, daß es Tierärzte mindestens auf ein halbes Dutzend bringen.«
    »Was meinst du damit?«
    »Nimm die Ereignisse des heutigen Tages — viermal ein anderes Gesicht.«
    Es begann mit Mrs. Dorset, die um halb zehn Uhr anrief, als sie kaum die Praxis betreten hatten. Achselzuckend gab Jill den Hörer an Matthew weiter. »Wenn es dringend ist, kommen wir sofort. Ich bringe meine Frau mit, denn sie ist kleiner und leidet auch nicht an Klaustrophobie«, hörte sie ihn sagen.
    »Sag bloß nicht, daß dieser verflixte Kater schon wieder unter dem Haus ist«, murrte Jill, als sie die Praxis abschlossen und einen »Komme-gleich-wieder«-Zettel an der Tür anbrachten. »Ein lustiges Gefühl, dorthin zu gehen, wo ich dich zum erstenmal gesehen habe.«
    »Meine Füße hast du gesehen und mir fast den Kopf abgerissen.«
    Mrs. Dorset erwartete sie schon aufgeregt, und Matthew erkundigte sich leutselig nach Kater Timothy. »Nun, Mrs. Dorset, wo steckt denn der Kerl diesmal? Hoffentlich auf einem Baum, ich klettere lieber.«
    »Oh, Mr. Webster, wie gut, daß Sie und Mrs. Webster gekommen sind. Ich mache mir große Sorgen wegen Timothy. Er ist nicht auf dem Baum und nicht unter dem Haus, deshalb habe ich Sie angerufen.«
    »Ja, wo steckt er dann?«
    »Das weiß ich eben nicht. Ich kann ihn nicht finden. Bitte, helfen Sie mir.«
    Das war so unerhört, daß Jill nach Luft schnappte, Matthew aber nur grinste. »Wie kann ich Ihnen helfen? Vielleicht ist er nur etwas spazierengegangen und kommt gleich wieder zurück.«
    »Nein, das macht mein Timothy nie. Er muß irgendwo festsitzen. Die ganze Nacht ist er ausgeblieben, wo er doch sonst immer auf meinem Bett schläft. Oh, Mr. Webster, was soll ich nur tun? Die halbe Nacht bin ich die Straße auf und ab gelaufen und habe >Pussy, Pussy< gerufen.«
    »Das ist nicht gut für Sie, bei Ihrer Erkältung.«
    Sie wirkte noch kleiner als gewöhnlich, leidend und sehr, sehr alt. »Er wird schon wieder auftauchen«, beruhigte sie Jill. »Sie wissen doch, wie Katzen sind, vor allem Kater. Tagelang strolchen sie in der Umgebung herum, und plötzlich sind sie wieder da.«
    »Nun, da wir schon einmal hier sind, können wir genausogut das Haus auf den Kopf stellen und den alten Teufel suchen«, sagte Matthew zu Jills großer Überraschung und begann auch gleich, geduldig und systematisch alle Ecken zu durchstöbern, in denen der vermaledeite Kater stecken konnte. Schließlich fand ihn Matthew auf einem Brett über dem Heißwasserboiler, wo er tief und fest schlief. Als Matthew ihn herunterangelte, schien er verärgert.
    »So, da haben wir ihn, den kleinen Ausreißer.« Er drückte ihn seiner glücklichen Besitzerin in den Arm, und dann verabschiedeten sich Jill und Matthew kurz, aber sehr freundlich.
    Kein vorwurfsvolles Wort, keinerlei Bemerkung, daß er sich über diese Verzögerung ärgerte.
    »Mrs. Dorset ist wirklich eine alte dumme Schachtel. Ich kann nicht verstehen, daß du soviel Geduld mit ihr hast.«
    »Das alte Mädchen ist halb verrückt! Ich kenne sie und ihren lausigen Kater schon solange ich hier bin. Sie hat sonst niemanden, der sich um sie kümmert.«
    »Das leuchtet mir ein«, antwortete Jill, als sie die Praxistür aufschloß und sofort zum Telefon rannte, das gerade unsanft schrillte. »Du hast fast eine halbe Stunde verloren, die wird dir jetzt fehlen. Und keine Rechnung, nehme ich an.«
    »Natürlich nicht. Sie lebt von ihrer kleinen Rente. Übrigens, hast du vergessen, daß Timothy uns zwei zusammengebracht hat? Ja, Webster hier... Sagten Sie eine Schwellung?«
    Um zwölf Uhr war er kaum zurück, um mit Jill nach Hause zum Mittagessen zu fahren, als das Telefon wieder läutete. Jill seufzte, als sie den Hörer abnahm, und war entsetzt, als eine laute, hysterische Frauenstimme ihr ins Ohr schrie.
    »Mr. Webster, sind Sie das? Ich will mit Mr. Webster sprechen, sofort...«
    Jill schnitt eine Grimasse, als sie Matthew den Hörer reichte. Das schrille Gezeter war so durchdringend, daß sie es trotzdem mitanhören mußte. »Kommen Sie schnell, Sie müssen sofort kommen.«
    Matthew versuchte, den Redeschwall der aufgeregten

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