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Verlieb dich nie in einen Vargas

Verlieb dich nie in einen Vargas

Titel: Verlieb dich nie in einen Vargas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Ockler
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Esszimmer, ehe mich jemand bemerkte. Sie sahen in natura so anders aus als über Skype. Lourdes war sonnengebräunt, ihr Gesicht strahlte jugendliche Frische aus, und ihre dunklen Haare glänzten. Celi wurde ihr mit jedem Jahr ähnlicher, und jetzt trugen sie ihre Haare auch noch gleich, lang und voll wie meine. Mari saß zwischen unseren Eltern und die beiden sahen ebenfalls glücklich aus. Ihre Augen leuchteten, die Stimmung war trügerisch heiter.
    »Willkommen zu Hause«, sagte ich.
    »Juju! Wo bist du gewesen?« Meine Schwestern kreischten im Chor und zogen mich in eine Umarmung und das Wunderbare des Ganzen überwältigte mich aufs Neue.
    Zum ersten Mal seit fünf Jahren waren alle vier Hernandez-Schwestern unter unserem Dach in Blackfeather vereint. Wir waren alle vier zu Hause.
    Liebe Angehörige, wir haben uns hier versammelt, um Abschied zu nehmen.
    Mom saß mir am Küchentisch gegenüber, nachdem sie Papi ins Bett gebracht hatte, die Hände um eine von Celis Vogeltassen gelegt. Sie hatte ihren üblichen spätnächtlichen Matetee durch Kaffee ersetzt.
    »Papi geht es nicht gut«, sagte sie. »Juju, du hast diesen Sommer wahre Wunder für ihn vollbracht, mi amor . Aber er … Er wird schon sehr bald professionelle Hilfe brauchen.«
    Auf dem Stuhl neben mir griff Mari unter den Tisch und fand meine Hand.
    »Ein häuslicher Pflegedienst ist viel zu teuer«, erzählte Lourdes mir. So fühlte es sich an; als würde sie es mir erzählen, als hätten sie das alles bereits ohne mich diskutiert. »Daher kommt das für uns nicht wirklich in Betracht.«
    Ich hatte gewusst, dass dieses Gespräch stattfinden würde, aber nun, da ich plötzlich mittendrin steckte, kam es mir surreal und verdreht vor, und unter dem Tisch zitterten meine Beine. »Also sehen wir einfach zu, wie sich sein Zustand verschlimmert? Ignorieren ihn?«
    »Nein, Juju«, sagte Celi. »Mom?«
    Mom zog einen Brief unter ihrem Platzdeckchen hervor. »Wir ignorieren ihn nicht, querida . Niemals.«
    Ich nahm das Blatt aus ihren Händen, und sobald ich den Briefkopf gesehen hatte, war mir alles klar.
    Neue Wege.
    Es war ein Begrüßungsschreiben.
    Sie hatten die Vorkehrungen bereits getroffen.
    »Es ist ein schönes Heim, Juju«, sagte Mom. »Vom Feinsten. Und sie bieten ausgezeichnete Unterstützung bei allen finanziellen Fragen. Es liegt direkt neben dem Krankenhaus. Ich werde jeden Tag in der Mittagspause hingehen und nach der Arbeit. Du kannst ihn ebenfalls besuchen, wann immer du möchtest.«
    Ich drückte Maris Hand, zerquetschte sie unter dem Tisch, während ich darauf wartete, dass sie anfing zu kämpfen. Dass sie aufsprang und ihren Stuhl umstieß und Mom und Lourdes davon überzeugte, dass wir eine Möglichkeit finden würden, Papi zu Hause zu behalten. Aber sie sah mich nur tief besorgt und mitfühlend an, und da traf mich die Erkenntnis.
    »Du wusstest es«, flüsterte ich. »Die ganze Zeit …« Die restlichen Puzzleteile fügten sich zusammen und die zerfetzten Nebelschleier enthüllten ein Bild. Ich riss meine Hand weg. »Ihr alle wusstet es.«
    »Du gehst bald aufs College«, sagte Mom. »Es ist zu gefährlich für Papi, allein zu Hause zu bleiben. Und eine Pflegekraft können wir uns nicht leisten.«
    »Was ist mit eurer Rente?«, fragte ich.
    »Ich bin alles durchgegangen.« Lourdes blätterte mit dem Daumen einen Stapel Papiere durch, der auf dem Tisch lag. »Sie können ihre Rente nicht in Anspruch nehmen, ohne mit Abzügen bestraft zu werden, weil Papi noch so jung ist. Selbst wenn sie einen Teil ihrer Anlagen zu Geld machen würden, würde das nicht reichen. Nicht auf lange Sicht. Und wo würde Mom bei alldem bleiben?«
    »Nehmt mein Collegegeld«, sagte ich. »Ich kann einen höheren Studienkredit aufnehmen.«
    Celi seufzte. »Nein, Juju. Es würde sowieso nicht reichen.«
    »Aber das sind Zehntausende …«
    »Celi hat recht«, sagte Lourdes. »Es wäre im Nu aufgebraucht. Das Pflegeheim ist die beste Option.«
    »Aber Papi …«
    »Papi weiß auch, was das Beste ist. Es ist das, wozu er sich entschieden hat.« Mom versuchte entschlossen zu klingen, aber ihre Stimme wankte, als ob sie an der Last einer einzigen weiteren Entscheidung zerbrechen würde. »Das Beste, was wir jetzt tun können, ist zu leben. Lebe dein Leben, Juju. Schmiede Collegepläne. Triff dich mit deinen Freunden. Das ist dein Leben, querida . Es ist Papi wichtig, dass du es genießt.«
    » Das hier ist mein Leben«, erwiderte ich. »Ihr alle. Und Papi.«
    »Sei

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