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Verliebe dich nie in einen Rockstar

Verliebe dich nie in einen Rockstar

Titel: Verliebe dich nie in einen Rockstar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Sporrer
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den Möchtegern-Rockstar wartete.
    Nell, Violet und Serena hatten mich zwar auf Knien angebettelt, mitkommen zu dürfen. Serena hatte sich sogar die Knie aufgeschürft – fast wie eine Märtyrerin. Dennoch ließ ich keine meiner Freundinnen mitkommen. Ich war mir sicher, dass die Nachhilfe dann zum Kaffeekränzchen ausarten und ich schließlich meine Kaffeetasse auf Alex‘ Schädel zerdeppern würde, weil er schon wieder eine anzügliche Bemerkung gemacht hatte.
    Manchmal bin ich ein richtiger Gutmensch, dachte ich mir, als ich versuchte, meine kalten Finger wieder aufzuwärmen. Gerade jetzt wünschte ich mir Alex‘ Anwesenheit ... Um wieder Gefühl in meine kalten Finger zu kriegen, indem ich ihm erneut eine kräftige Ohrfeige verpasste.
    Ich seufzte.
    Genau in dem Moment, als ich beschloss, wieder nach Hause zu gehen, um mich in meinen Deckenkokon zurückzuziehen, mir mit einer Schüssel Popcorn einen Film anzusehen – irgendetwas mit Blut wäre angebracht, vielleicht Saw oder The Texas Chainsaw Massacre – und meinen Freundinnen bei einer Konferenzschaltung per Telefon mitzuteilen, dass sie ihren geliebten Alex wohl nur noch ein Schuljahr lang aus der Nähe anhimmeln konnten, entdeckte ich eine schwarz gekleidete Person. Unter all den Leuten, die in Sommerfarben gekleidet über die Straße hetzten, obwohl die ersten Bäume schon in Herbststimmung die Blätter fallen ließen, fiel er mit seinem Schneckentempo und den dunklen Klamotten wirklich auf.
    Beim Näherkommen erkannte ich schwarze, verwuschelte Haare und bleiche Haut. Und natürlich seine Ich bin ein absolutes Meisterwerk Gottes -Aura, die er mit seinem schiefen Grinsen ausstrahlte, die mir aber wie immer sonst wo vorbeiging. Da diese Gestalt ein Handy in der Hand hielt und sich alle paar Meter umblickte, war ich mir sicher, dass Alex versuchte, die Bibliothek tatsächlich mit Google Maps zu finden. Ich meine, es war schon schwer, ein Gebäude aufzustöbern, das mehrmals mit Hinweisschildern ausgeschrieben wurde und vor dem auf einem großen Granitblock Öffentliche Stadtbibliothek prangte ...
    »Faules Macho–Arschloch«, grummelte ich. »Jetzt hättest du deinen Arsch auch nicht mehr aus dem Bett bewegen müssen.«
    Eine Sonnenbrille verdeckte seine blauen Augen. Wahrscheinlich kam er sich dadurch noch rockstarmäßiger vor. Doch welcher Paparazzo, der etwas von sich hielt, wollte schon ein Foto von einem Rockstar – in Anführungszeichen wie Alex, der nur hormongesteuerte Teenies zum Schreien brachte?
    »Hay Kali«, sagte er mit brüchiger Stimme, als er endlich die Stufen zur Bibliothek erklommen hatte. Jede Schnecke wäre schneller als er gewesen. »Entschuldige, dass ich so spät komme.«
    Ich schnaubte.
    Aber wenigstens hat er sich entschuldigt.
    Ach halt doch die Klappe, innere Stimme!
    »Ich habe es irgendwie erwartet«, sagte ich schulterzuckend. »Bei euch Rockstars geht die Uhrzeit ja ein wenig anders.«
    Er lächelte schwach. »Ach, du verstehst mich.«
    »Ja, ja.« Ich ging in die Bibliothek und hoffte, dass mir Alex folgen würde. »Ich würde aufpassen, dass wir nicht auch noch zur gleichen Zeit unsere Tage kriegen.«
    Hinter einem alten Computer saß die grauhaarige Bibliothekarin Christine, die ich schon seit Ewigkeiten kannte. Die meisten Bücher, die ich las, bestellte ich über die Bibliothek. Es kam auch vor, dass Violet mich Bücher für sie bestellen ließ. Wenn sie ihr gefielen, kaufte sie sich die Bücher nach. Geld spielte für sie keine Rolle.
    Ich fragte mich, ob mich Christine mochte, weil ich eine der wenigen Jugendlichen war, die las und weil ich wohl die Einzige war, die ihr dadurch Arbeit verschaffte.
    Ich grüßte sie freundlich.
    »Oh, Zoey!« Sie lächelte breit und entblößte dabei weiße Zähne, sicherlich ihre dritten. »Willst du wieder ein paar Bücher bestellen?«
    »Nein, nein, Christine«, entgegnete ich kopfschüttelnd. »Ich gebe nur jemandem Nachhilfe und dachte, dass das hier ein guter, ruhiger Platz dafür sei.« Da, wo niemand Alex angaffte. Da, wo niemand Alex anmachte. Da, wo ich Alex einen richtig fetten Schinken auf den Kopf hauen konnte.
    Als sie ihn hinter mir erspähte, konnte ich Ablehnung in ihren Augen lesen. Unwillkürlich drängte sich ein Bild von Alex und seiner Band, die in einem Altersheim auftraten, in meinen Kopf. Ich war mir sicher, dass sie ihn und seine Freunde mit ihren dritten Zähnen und dem Zeug, das man den Alten als Pudding verkaufte, bewerfen würden.
    Alex, der sich an

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