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Verliebe dich nie in einen Rockstar

Verliebe dich nie in einen Rockstar

Titel: Verliebe dich nie in einen Rockstar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Sporrer
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nicht für Jungs.«
    Warum fühlte sich das wie eine Lüge an?
    »Mir wäre es ja egal, wenn du mit einem netten Typen zusammen wärst«, fuhr er fort. Er hatte meinen Einwurf anscheinend nicht gehört. »Aber nein, du wirfst dich Acid an den Hals!«
    »Microsoft ist besser als Apple!«
    Es war erstaunlich, wie der Satz meinen Bruder dazu brachte, mir zuzuhören. Wenn meine Freundinnen doch erkennen würden, dass er zwar äußerlich ganz schön was hermachte, aber unterm Strich einfach nur ein Nerd war ...
    »Was hast du gesagt?« Er hatte die Augen weit aufgerissen. »Weißt du, wovon du redest? Steve Jobs hat sein Leb...«
    »Ich«, begann ich scharf, »will dir seit gefühlten dreißig Minuten mitteilen, dass zwischen mir und Alex nichts läuft.«
    »Zo, ich habe euch gesehen.« Er rollte mit den Augen. »Ich bin einundzwanzig. Ich kaufe dir die Lüge nicht ab, dass Acid dir nur eine Verspannung lösen wollte oder eine ähnliche Ausrede. Ich habe auch ein Sexualleben.«
    Über das ich nie wieder ein Wort hören will, dachte ich.
    »Was im Moment wohl ziemlich anstaubt«, murmelte ich leise.
    »Was?«
    »Ich hasse Alex.«, wollte ich eigentlich sagen, um Ian davon zu überzeugen, dass ich rein gar nichts für den Rockmusiker empfand. Leider aber verhaspelte ich mich bei dem Wort hassen , weshalb ich meine Abneigung gegenüber Alex gleich weiter ausführte. »Er meint, er kann jedes Mädchen mit seinem schiefen Grinsen um den Finger wickeln; er hält sich für das größte Geschenk Gottes an die Frauen. Verstehst du, Ian?«
    Ian zog eine Augenbraue hoch. »Warum hast du dann mit ihm rumgemacht?«
    »Das habe ich ja nicht!« Ich fuchtelte wild mit den Armen herum. »Er wollte mich einschüchtern. Aus irgendeinem Grund findet er mich wohl interessant.«
    »Er will immer das haben, das er nicht bekommen kann«, sagte Ian leise. Er senkte schnell den Blick, aber ich erkannte Schmerz in seinen Augen. Er griff nach einer Zeitung und rollte sie zusammen. »Und wenn er sie hat, dann lässt er die Person fallen.«
    Augenblicklich wich mir die ganze Farbe aus dem Gesicht. »Du ... du hattest doch nichts mit ihm, oder?«
    Ehe ich mich versah, zog er mir mit der Zeitung eine über den Kopf. »Aua!« Damit war wohl auch geklärt, dass ich nicht die Einzige in meiner Familie war, die andere in ihrer Umgebung mit ihrer sadistischen Veranlagung quälte.
    »Herrgott, Zo!« Er konnte sich nicht entscheiden, ob er wütend sein oder darüber lachen sollte. »Falls es dir entgangen ist, ich bin hetero. Ich stehe auf Frauen.«
    Ich rieb meinen Kopf. »Entschuldigung, dass ich mir nicht mehr ganz so sicher war, nachdem ich mit eigenen Augen gesehen habe, dass du beim letzten Harry Potter -Band wegen Snape geheult hast.«
    Er schnaubte.
    »Woher kennst du Alex?«, wollte ich wissen. Da mir das Stehen zu anstrengend wurde, setzte ich mich auf den Küchentisch. »Ich habe immer gedacht, du bist eher ein Fan von Clubmusik und natürlich dem Klang der Tastatur beim Tippen von C-Sharp oder Javascript .«
    Ian schaute auf den Boden und schwieg. Eigentlich gehörte er eher zu dem Typ Mensch, der nur schwer den Mund halten konnte. Jedenfalls war es unheimlich, dass er schwieg.
    Ich wollte ihn gerade wieder darauf ansprechen, als er endlich den Mund öffnete. »Erinnerst du dich noch an Isabelle?«
    Ich nickte. Wie sollte ich jemals vergessen, wie mir mein Bruder vor zwei Jahren die wohl beste Freundin, die es für ihn gab, vorstellte? Ich hatte Isabelle von Anfang an gemocht. Sie war nett zu mir, half mir dabei, mein Referat über Viren und Bakterien fertigzustellen – hätte ich Alex damals gekannt, wäre er mein Anwendungsbeispiel gewesen – und sie hatte einen guten Sinn für Humor. Umso mehr hatte es mich gewundert, dass sie mit Ian zusammen war. Noch schockierender war, dass sie sich nach einem halben Jahr trennten. Ian hatte nie darüber gesprochen.
    »Alex hat sie dir ausgespannt?«, schrie ich. »Sag das bitte nicht.«
    Meinen letzten Satz verstand ich nicht einmal selbst. Es war doch von vornherein klar gewesen, dass Alex das allergrößte Arschloch war, das auf Erden wandelte.
    »Oh doch«, sagte Ian zähneknirschend. »Ich habe die beiden in flagranti erwischt. Kein schöner Anblick, wenn die Frau, die du liebst, unter diesem Möchtegern Alice Cooper liegt. Du kennst seinen Ruf doch auch, oder? Ich muss dir nicht erzählen, dass er jedes Mädchen fallen lässt, nachdem er es verführt hat.«
    »Ja«, brachte ich atemlos

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