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Verliebe dich nie in einen Rockstar

Verliebe dich nie in einen Rockstar

Titel: Verliebe dich nie in einen Rockstar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Sporrer
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mochte Ellen zwar, aber dennoch hätte er wahrscheinlich lieber ein Geschwisterchen gehabt, das ihm ähnelte. Mit beinah achtzehn Jahren hatte ich mich von einer Ellen-Kopie zu einen Ian-Abklatsch gewandelt.
    »Betrink dich nicht zu sehr, Schwesterchen«, meinte Ian noch. »Ansonsten: lass die Sau raus.«
    Ich grinste. Die Sau würde ich nicht rauslassen, aber dafür mein böses Ich. Wenn Alex auf mich stand, wenn ich brav war, dann würde er wahrscheinlich mein anderes Ich nicht mögen. War doch ein guter diabolischer Masterplan, oder? Nein, eigentlich war es der mieseste Plan der Welt ...
    Vor dem Pulse tat sich heute rein gar nichts. Keine Alkoholleichen oder herumschlagende Typen. Das ließ mich darauf hoffen, dass es im Club auch ruhig war.
    Ich atmete noch einmal tief ein und aus. Heute Nacht würde ich meinen Verstand und meinen Anstand einfach ignorieren und die böse Zoey austoben lassen. Vielleicht würde ich nach dieser Nacht nie wieder das Bedürfnis verspüren, Alex zu küssen?
    Entschlossen machte ich einen Schritt nach vorn und stieß gegen irgendjemanden. An der Weichheit und den Konturen konnte ich fühlen, wen ich vor mir hatte.
    »Aua, pass doch auf!« Die dunkle Gestalt, die ich durch die Sonnenbrille zuerst nicht erkannt hatte, drehte sich zu mir um. »Oh, du bist es, Kali. Sind wir jetzt bei Real Life Facebook, dass du mich anstupsen musst?«
    »Hallo, Alex«, raunte ich. »Es freut mich auch, dich zu sehen.«
    Meine verführerische Stimme hörte sich nach der einer fünfzigjährigen Frau mit Kehlkopfkrebs an. Ich hätte doch noch ein wenig mehr mit meinem Spiegelbild das Anmachen üben sollen!
    »Bist du krank?«, fragte er mich ein klein wenig besorgt. »Deine Stimme hört sich grauenhaft an.«
    Ich schnaubte.
    »Und warum trägst du mitten in der Nacht eine Sonnenbrille?«, fragte er mich weiter. »Bist du betrunken?«
    Ich schnaubte erneut und riss mir die Brille herunter. »Nein!«
    »Aber du hast dich geschminkt!« Alex lächelte. »Für mich?«
    Tatsächlich hatte ich den gestrigen Abend damit verbracht, Schminken zu üben. Nach zwei Packungen Abschminktüchern hatten sich meine Fähigkeiten ganz passabel entwickelt und es sah nicht mehr so aus, als hätte ich mich mein Gesicht mit Fingermalfarbe bekleckert. Wenn Superhelden nur eine dumme Maske aufsetzen oder die Brille abnehmen müssten, dass niemand mehr wusste, wer sie waren, dann erkannte mich in den Klamotten und mit dem Make–up erst recht keiner. Und ja, vielleicht hatte ich mich auch für ihn geschminkt, weil die böse Kali gern mit Alex flirtete.
    »Sexy, Kali«, sagte Alex ironisch. Mit dem Kinn deutet er auf meinen schlabbrigen schwarzen Kapuzenpullover, der mir bis über die Knie reichte. »Aber ich finde dich so oder so sexy. Egal ob nackt oder nackt. Würdest du dich gern ausziehen? Der Pullover tut in den Augen weh.«
    Ich lächelte Alex an. Dann zog ich mir den Pullover über den Kopf und zeigte ihm mein wahres Outfit. Gestern hatte ich eine Drogerie um etliche Kosmetikartikel beraubt und mir ein paar neue Klamotten gekauft. Eigentlich hätte ich rot anlaufen müssen, weil der Minirock nicht mal bis zu den Knien oder in deren Nähe reichte und mein Shirt auch nicht viel bedeckte. Aber mein Anstand war heute auf Urlaub.
    Außerdem fühlte ich mich so auch mal ... sexy.
    »Alex, mach den Mund zu«, sagte ich mit zuckersüßer Stimme. »Sonst bleibt dieser Ausdruck auf ewig.«
    »Kali, du ...« Er schüttelte den Kopf. Zum Glück hatte die Zeit gereicht, dass sich sein überraschter Gesichtsausdruck in mein Hirn brennen konnte. »Verdammt. Warum ist mir nie aufgefallen, wie überaus geil du bist?«
    »Ach Alex, du drückst dich so gewählt aus.« Ich verdrehte die Augen. »Aber danke für das nette Kompliment.«
    »Ich kauf mir einen Gedichtband, dann dichte ich darüber, wie geil du bist.« Sein Blick war immer noch auf mich geheftet. Wenn Alex glaubte, dass er mich mit seinem schwarzen, offenstehenden Hemd schwach machen konnte, bekam er das alles zurück. »Bist du zufälligerweise betrunken?«
    »Nein, habe ich doch schon gesagt! Die drei Gläschen Beruhigungsschnäpschen waren für meinen Magen.« Der jetzt schon wieder so komisch rebellierte.
    »Das erklärt, warum du so angezogen bist.« Alex grinste. Er legte einen Arm um meine Schulter, den ich ausnahmsweise nicht abschüttelte, und führte mich an dem Türsteher vorbei in den Club. Tatsächlich tat sich auch drinnen nicht viel und die Musik spielte

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