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Verliebt bis unters Dach Roman

Verliebt bis unters Dach Roman

Titel: Verliebt bis unters Dach Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Monk
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ihm den Kopf in den Bauch rammen oder vors Schienbein treten.« Trotz der ernsten Lage musste Liesel bei der Erinnerung daran kurz lächeln.
    »Was kann man denn sonst erwarten, der arme Junge!« Marilyn blieb ernst. »Weißt du, was er mich als Erstes gefragt hat? Ob Nick hergekommen sei, um uns das Hotel wegzunehmen.«
    »Und wenn das der Fall ist, wenn das der Grund dafür ist, dass er nach all den Jahren plötzlich entschieden hat, hier aufzukreuzen?«
    »Denk ja nicht, dass ich noch nicht daran gedacht habe. Es ist sicher kein Zufall.«
    »Ist sie vielleicht auch hier?«
    Marilyn zuckte die Achseln und setzte ein verhuschtes Lächeln auf, als sie zu Alex blickte, den Ed inzwischen zum Reden gebracht zu haben schien. Sie war nicht sicher, was die beiden sprachen, aber Eds Gesicht war zuerst ernst, dann lächelte er, und Alex, der anfangs zusammengesunken und elend dasaß, kicherte nun, zuerst nur zögernd, aber immerhin.
    »Er kommt so gut mit ihm zurecht, nicht wahr?«
    Marilyn nickte.
    »Was machen wir denn nun?«
    * »Keine Ahnung.«
    »Was will er nur? Er sagte, er sei gekommen, um Alex zu sehen, aber warum ausgerechnet jetzt?«
    »Ich weiß es nicht genau, Lies. Wir müssen einiges in Erfahrung bringen, aber vielleicht auch nicht, doch es gibt nur
eine Möglichkeit, an die Antworten zu kommen. Ich werde mit ihm reden müssen. Egal, wie sehr ich ihn hasse, ich muss mit dem Mann reden.«
     
    Sie trafen sich auf neutralem Boden.
    Liesel hatte die Landzunge vorgeschlagen. Weil es nahe genug war, um Marilyn vom obersten Stockwerk aus zu beobachten, und die Klippe war hoch genug, um Nick hinabzustürzen. Marilyn hatte darüber lachen können, bis ihr klarwurde, dass Liesel das ernst meinte.
    Er wartete in seinem Mietwagen auf dem Parkplatz. Als er sie kommen sah, öffnete er die Beifahrertür, weil er wohl erwartete, dass sie einsteigen würde, aber Marilyn konnte sich nicht dazu durchringen, ihm so nahe zu sein, so eingeschlossen. Daher ging sie über den Parkplatz zu dem Aussichtspunkt, wo eine der vielen Bänke stand.
    Die meisten Sitzgelegenheiten waren zur Erinnerung an jemanden aufgestellt worden. Auf dieser war eine Plakette angebracht, auf der stand: »Für meinen geliebten Edward, der die Aussicht hier sehr liebte. Die Gezeiten ändern sich, aber mein Herz ist immer bei ihm.« Marilyn fühlte sich ohnehin sehr emotional, doch als sie das las, stieg ihr ein Schluchzer in der Kehle hoch. Sie dachte an Ed. Einen Moment lang wünschte sie sich, er wäre mit ihr hier, wie er es vorgeschlagen hatte, aber dann trat Nick, der ihr gefolgt war, vor sie hin. Er spürte wohl ihr Bedürfnis nach mehr Abstand, setzte sich ans andere Ende der Bank und wartete, bis sie sich zu ihm umdrehte, ehe er begann:
    »Hallo, Marilyn.«
    Marilyn ignorierte die Begrüßung und blickte ihn nur misstrauisch von der Seite her an.

    »Warum bist du hier, Nick? Nach all den Jahren?«
    Sie sah, wie ihre Direktheit ihn verblüffte. Die Marilyn, die er in Erinnerung hatte, war immer vorsichtig gewesen und hatte um die Dinge herumgeredet, ehe sie zuschlug.
    »Brauche ich einen Grund, um meinen Sohn zu sehen?«
    »Nein, aber du brauchst verdammt nochmal einen dafür, dass du ihn drei Jahre lang nicht hast sehen wollen! Keine Besuche. Keine Anrufe, keine Briefe, keine Karten. Nichts zu Weihnachten, nichts zum Geburtstag...«
    Nick gab keine Antwort, sondern nickte nur langsam und schwer.
    »Und jetzt hat Alex das Hotel geerbt, und plötzlich stehst du vor der Tür. Du wirst verstehen, dass ich deine Gründe, jetzt hier aufzutauchen, ein wenig zynisch betrachte!«
    Einen Moment lang sah er beleidigt aus, doch dann nickte er wieder.
    »Du hast Recht mit der Frage. Ich würde lügen, wenn ich behauptete, es hätte nichts damit zu tun, aber nur insofern, als mir klargeworden ist, wie kurz das Leben ist...«
    Marilyn sah offensichtlich nicht sehr überzeugt aus, daher wandte er sich ihr zu und fuhr ernsthaft fort: »Ich bin nicht hergekommen, um meinem eigenen Sohn irgendetwas fortzunehmen, um Himmels willen. Nancy hat beschlossen, alles Alex zu hinterlassen, und ich bin froh darüber. Es war das Richtige. Er hat jetzt einen guten Start ins Leben, und dafür bin ich dankbar, denn was konnte ich schon für ihn tun? Nichts. Außer meine Schuldgefühle zu begraben und mir einzureden, dass eine völlige Trennung für alle Beteiligten besser wäre. Besser, als einen Vater in der Ferne zu haben, der ab und zu hereinschneit und sich ständig wieder

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