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Verliebt bis unters Dach Roman

Verliebt bis unters Dach Roman

Titel: Verliebt bis unters Dach Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Monk
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verschwunden. Ich habe überall nachgesehen, kann sie aber nicht finden. Und jetzt denkt sie, ich hätte ihre Hose gestohlen.«
    »Sie glaubt, Sie hätten ihre Hose gestohlen?«, fragte Liesel ungläubig. Kashia war mindestens dreißig Zentimeter größer als Lorraine. »Warum würden Sie denn die Hose klauen? Um sie als Hängematte zu benutzen?«
    »Ich würde niemals etwas stehlen«, antwortete Lorraine ernsthaft, weil sie den Witz nicht mitbekommen hatte.
    »Das wissen wir doch.« Marilyn tätschelte tröstend Lorraines Hand. »Keine Sorge, wir reden mit Kashia und versuchen das zu regeln.«
     
    Marilyn sah noch einmal nach, ob Alex auch sicher in seinem Bett lag, und dann setzten sich die Schwestern, die über das Stadium der Müdigkeit hinaus waren, noch unter
die tanzenden Lichter auf die Terrasse und tranken ein Glas Wein.
    »Was ist bloß mit den beiden los?« Liesel gähnte und streckte die Beine aus, um die Füße auf die Steinbalustrade zu legen.
    »Sie verstehen sich einfach nicht«, meinte Marilyn achselzuckend.
    »Sie geben sich auch keine Mühe.«
    »Nicht alle Leute sind nett zueinander, Lies.«
    »Aber sie verbringen so viel Zeit miteinander, dass man denken würde, sie gäben sich Mühe.«
    »Vielleicht glauben sie, dass eine Freundschaft immer mühelos zu sein hat, und wenn man sich Mühe geben muss, sei es die Sache nicht wert.«
    »Alles, was es wert ist, ist es auch wert, dass man sich darum bemüht.« Liesel zitierte einen von Marilyns Lieblingssprüchen.
    »Glaubst du das immer noch?«
    »Das ist mir doch seit dem sechzehnten Lebensjahr eingehämmert worden, wenn ich mich beklagte, dass ich für die Prüfungen lernen musste. Glaubst du, das würde ich jemals vergessen?«
    »Ich dachte bloß, nachdem du dir hier in den letzten Wochen die Seele aus dem Leib gearbeitet hast, hättest du es dir anders überlegt. Du hast sehr schwer gearbeitet, Lies. Ich bin dir so dankbar.«
    »Es macht mir Spaß. Und dankbar bin ich auch.«
    »Was, dass ich dich in diese Einöde verschleppt habe und dich schuften lasse wie einen Esel?«
    »Nein, aber dass du mich aus dem schmutzigen, verrußten alten London herausgeholt und an einen der schönsten Orte gebracht hast, die ich jemals gesehen habe. Fort von den beiden
Jobs, die ich gehasst habe, und jetzt etwas mache, was mir tatsächlich Spaß macht.«
    Sie sahen einander einen Moment lang an.
    »Jetzt müssten wir uns eigentlich in den Arm nehmen, nicht wahr?«
    »Oh, ganz sicher.«
    Marilyn schlang die Arme um die Schwester und umarmte sie herzlich. Sie atmete tief den vertrauten Duft ihres Haars ein. Egal, was Liesel gerade machte, ihr Haar duftete immer nach Blumen. Sie konnte sich in einem Kuhfladen herumwälzen und roch immer noch nach Vergissmeinnicht.
    »Macht es dir wirklich Spaß?«
    Liesel nickte. »Absolut. Und dir?«
    »Kaputt, aber glücklich. Ach ja, wir müssen morgen schon wieder früh raus. Wir gehen nach diesem Glas besser ins Bett.«
    »Jawohl, Mum.«

9
    Liesel träumte.
    Sie ritt auf einem weißen Pferd einen Strand entlang und galoppierte durch die Brandung, die sich auf dem Sand brach. Dann drehte sich das Pferd mitten in einer Welle um, und sie fiel ins Meer. Salzwasser bedeckte ihr Gesicht und überschwemmte sie, so dass sie keine Luft mehr bekam...
    »Tante Lies, Tante Lies, wach auf!«
    Liesel schoss erschrocken hoch und spuckte die Ecke der Bettdecke aus, die sie aus Versehen in den Mund bekommen hatte. Alex hüpfte aufgeregt auf der Bettkante herum.

    »Was ist denn?«, fragte sie ängstlich, weil sie an seinem besorgten Gesichtsausdruck und der panischen Stimme erkennen konnte, dass mindestens das Hotel in Flammen stand.
    »Godrich!«
    »Oh nein«, stöhnte Liesel. »Was hat dieser blöde Hund denn nun schon wieder gemacht?«
    Sie zwang sich, die Augen zu öffnen, und blickte auf den Wecker auf dem Nachttisch. Es war zehn vor vier. Sie hatte genau zwei Stunden und zwanzig Minuten geschlafen und musste um sechs Uhr wieder raus.
    »Ich bin wach geworden, und da war er verschwunden. Ich bin ihn suchen gegangen, aber jemand hatte die Turmtür offen gelassen, und er ist in den Speisesaal gegangen und hat sich in dem großen Schrank festgeklemmt, wo Kashia ihr Zeugs aufbewahrt. Und jetzt kommt er da nicht mehr raus!«
    »Was?« Liesel war nicht sicher, ob sie immer noch träumte. Was Alex da sagte, ergab irgendwie keinen Sinn.
    »Er steckt fest!«, wiederholte Alex, nahm ihre Hand und zerrte sie aus dem Bett und die enge Treppe hinunter

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