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Verliebt bis unters Dach Roman

Verliebt bis unters Dach Roman

Titel: Verliebt bis unters Dach Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Monk
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nicht?«
    »Weil Männer irgendwie besser altern, und man will doch nicht älter aussehen als der Partner.«
    »Oder hässlicher?«
    »Er ist nicht schöner als du. Du siehst toll aus.«
    »Du bist aber voreingenommen.«
    »Ja, vielleicht, aber Recht hab ich trotzdem. Ihr würdet ein wunderbares Paar abgeben.«
    »Marilyn, wie kannst du so was sagen? Wir kennen den Typen doch gar nicht.«
    »Ich bin ausnahmsweise mal oberflächlich und gehe nur nach dem Aussehen.«
    »Er sah wirklich toll aus, nicht?«

    »Endlich nimmt sie Vernunft an.«
    »Aber ich würde mich trotzdem zum Narren machen, wenn ich Godrich dahin schleppte, weil es ihm ausgesprochen gutgeht.«

10
    Ist es nicht seltsam, dass manchmal, wenn man etwas steif und fest behauptet, das Schicksal beschließt, einzugreifen und einen damit als Lügner dastehen zu lassen? Liesel hatte zwar verkündet, dass Godrich nie gesünder war, aber noch am selben Tag entwickelte sich ein neues Drama, und das inzwischen vertraute Geheul von Alex’ Freund durchdrang erneut das Hotel.
    »Tante Lies! Tante Lies!«
    Liesel kam von der oberen Toilette gerannt, wo ein hartnäckig tropfender Wasserhahn einen tüchtigen Schlag mit ihrem Schraubenschlüssel gebraucht hatte.
    »Was ist, Alex? Was ist los?«, keuchte sie außer Atem. Es war wie ein sehr unangehmes Déjà-vu.
    »Godrich hat schon wieder gekotzt.«
    »Hast du ihm wieder Schokolade gegeben?«
    »Nein. Ehrlich nicht. Ich glaube, diesmal geht es ihm wirklich schlecht.«
    »Wo ist er?«
    »Im Wohnzimmer. Er sieht richtig krank aus, Tante Lies. Ehrlich...«
    Lorraine war schon mit Eimer, Schrubber und Desinfektionsmittel zur Stelle.

    »Der Hund ist krank.« Das klang überzeugt. Er machte nicht seine üblichen Mätzchen, um Aufmerksamkeit zu erregen. Er rollte nicht mit den Augen und stöhnte auch nicht affektiert, sondern lag sehr schlaffund leblos da. Seine ansonsten so lebhaften Augen lagen tief in den Höhlen.
    »Wir bringen ihn besser zum Tierarzt«, sagte Liesel rasch. »Ruf deine Mutter an, sie soll sofort vom Großhändler zurückkommen, denn wir brauchen das Auto.«
    Aber als sie versuchten, Godrich aufzuheben, stöhnte er.
    »Ich muss nochmal anrufen und um einen Hausbesuch bitten...« Liesel rief Alex zurück. »Keine Sorge, sie schicken bestimmt schnell jemanden vorbei.«
    Dann zog sie ihr Handy aus der Hosentasche und drückte rasch die Nummer.
    »Hi, hier ist Liesel vom Cornucopia. Ich fürchte, Godrich geht es wieder schlecht. Ich würde ihn vorbeibringen, aber er weigert sich, aufzustehen, und wenn ich versuche, ihn hochzuheben, jault er vor Schmerzen... nein, ich weiß, er ist ein größerer Schauspieler als David Blaine, aber ich glaube, diesmal ist er wirklich krank. Ich mache mir richtig Sorgen. Werden Sie jemanden vorbeischicken? Oh, vielen Dank.« Sie bedeutete Alex, der fast weinte, mit dem Daumen, dass jemand kommen würde.
    Zwanzig Minuten später, nachdem der Hund weiter erbrochen hatte, fuhr ein silberner Volvo-Kombi in den Hof. Liesel und Lorraine sahen ihn vom Eingang her kommen.
    »Das kann nicht der Tierarzt sein, der hat ein anderes Auto«, sagte Liesel.
    »Ja, aber wir erwarten keine weiteren Gäste.«
    »Nein, aber vielleicht ist es jemand, der zufällig den Weg gefunden hat?«

    »Glaube ich nicht. Er trägt Gummistiefel.«
    Der Ankömmling war aus dem Wagen gestiegen. Es war ein gedrungener Mann mit einer runden Nickelbrille wie John Lennon zu einem Beatles-Haarschnitt. Er hatte ein nettes, freundliches Gesicht und lächelte ein wenig verlegen.
    »Das ist eindeutig ein Tierarzt«, sagte Lorraine mit einem Blick auf die große Arzttasche und die übliche Barbour- Wachsjacke.
    »Nur nicht derjenige, auf den ich gehofft hatte«, murmelte Liesel vor sich hin. Sie war selbst überrascht über dieses Eingeständnis und ihre Enttäuschung.
    »Hi, ich bin der Tierarzt.«
    So war es also. Er war der Tierarzt. Nur nicht der Tierarzt. Er reichte ihnen die Hand. »Adrian Lee.«
    Natürlich. Spencer, Childs & Lee.
    Die Chancen standen drei zu eins, den tollen Spencer zu bekommen, aber diesmal hatten sie kein Glück gehabt. Vor ihnen stand der Lee der Praxis.
    Liesel versuchte, ihr enttäuschtes Herzklopfen zu verbergen. Immerhin war der Mann hier, weil der Hund krank war, nicht, weil sie sich verknallt hatte... hoppla, das hatte sich gerade so in ihre Gedanken geschlichen wie Godrich in die Speisekammer. War sie wirklich verknallt? Nein, das konnte nicht sein. Sie kannte den Mann doch gar nicht. Er

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