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Verliebt bis unters Dach Roman

Verliebt bis unters Dach Roman

Titel: Verliebt bis unters Dach Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Monk
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besprechen als die Tatsache, dass ich den Tierarzt gestern Abend recht attraktiv fand.« Liesel, die versucht hatte, sämtliche Bemerkungen zu ignorieren, wehrte sich endlich.
    »Du meinst den Hosenklau?« Marilyn war in bester Laune.
    »Genau.« Diesmal gelang Liesel ein Lächeln.
    »Wir müssen mit ihnen reden. So geht das nicht weiter.«
    »Bin ganz deiner Meinung.«
    »Nimm du dir Kashia vor, und ich rede mit Lorraine.«
    »Großartig. Du kriegst die Pussikatze, und ich versuche, der Tigerin einen Stachel aus der Pfote zu ziehen.«

    »Na, du sagst doch immer, dass du Menschen gern magst... aber wenn du meinst, du würdest nicht mit Kashia fertig...«
    »Das habe ich nicht gesagt.«
    »Dann redest du also mit ihr?«
    »Klar.«
    »Noch vor dem Frühstück?«
    »Noch vor dem Frühstück«, bestätigte Liesel.
    »Gut.« Marilyn schob eins von Alex’ frisch gewaschenen Superman-Capes auf sie zu. »Nimm eins mit, falls du rasch entkommen musst.«
     
    Liesel erwischte Kashia im Speisesaal, wo sie gerade die Cornflakes austeilte.
    »Ich Essen verstecken, weil Lorraine meine Hose gestohlen«, verkündete Kashia. Mit ihrem starken Akzent wirkte es, als würde sie den Namen mit mörderischer Lust ausspucken.
    »Wir haben gestern Abend mit Lorraine darüber geredet, und sie hat Ihre Hose nicht gestohlen, Kashia.«
    »Sie hat Hose genommen und nicht zurückgegeben.«
    »Warum würde Lorraine denn Ihre Hose stehlen?«
    »Sie mich nicht leiden. Sie gemein zu mir.«
    »Und weil Sie denken, sie hätte Ihre Hose gestohlen, haben Sie ihr Essen im Schrank versteckt?«
    Kashia nickte triumphierend. »Sie Hose gestohlen. Ich Essen verstecken. Retourkarre.«
    »Sie meint Retourkutsche«, flötete eine Stimme von der Tür her.
    »Danke, Alex.«
    »Ich bringe ihr Englisch bei«, fügte er stolz hinzu und trat näher.

    »Wo wir gerade Englisch erwähnen, hat deine Mutter nicht etwas von Schulaufgaben gesagt?«, fragte Liesel gezielt.
    »Er ist guter Junge«, sagte Kashia und sah ihm nach, bis er ihr in der Tür noch einmal zuwinkte. »Er mein Freund.«
    »Ich wünschte, Sie und Lorraine könnten auch Freunde sein.«
    Kashia schnaubte nur verächtlich statt einer Antwort.
    »Warum kommen Sie bloß nicht miteinander aus?«
    »Wir zwei verschiedene Menschen.«
    »Aber verschieden sein ist etwas Gutes. Verschieden kann ergänzen.«
    »Sie verrückt mit Putzen. Wie sagt man? Besessen. Sie macht mich verrückt, immer mit Staubtuch und Politur. Immer fleißig. Immer alles tun, was schon getan ist. Wissen Sie, wie oft sie dieselbe Stelle putzt? Nie gut genug. Mit mir fast gleich. Was ich tue, nie gut genug. Sie macht mich verrückt, weil sie verrückt ist. Ist nicht fair.«
    »Okay, ich stimme zu, sie ist manchmal ein bisschen obsessiv.«
    »Was ist obsessiv?«
    »Zu eifrig. Sie muss alles immer richtig machen, was ja gut ist, aber sie arbeitet viel zu schwer, damit alles seine Ordnung hat.«
    Kashia nickte. »Ist wahr. Sie Recht haben. Sie versucht, wie es mit erster Mrs. Hamilton war, aber das ist falsch. Ich nie sprechen schlecht von Tote, aber ist gut, dass erste Mrs. Hamilton nicht mehr hier. Harte Frau. Ihre Mrs. Hamilton viel bessere Lady. Gerecht. Sie sagt, ich mache gute Arbeit. Sie nicht sagen, ich muss mehr schaffen. Weil ich immer versuche, sehr schwer zu arbeiten.«

    »Wir wissen, dass Sie gute Arbeit leisten, Kashia«, sagte Liesel aufrichtig. »Wir sind sehr zufrieden mit Ihnen.«
    Einen Moment lang blickte Kashia sie misstrauisch an. Aber dann sah Liesel, wie ihre Verletzlichkeit aufbrach. Kashia sah plötzlich so angreifbar aus, dass sie fast geweint hätte.
    »Sie denken, ich gut?«
    »Ja, das denken wir... ich meine, wir finden Sie gut. Wir finden Sie sogar ausgezeichnet, und wir kämen ohne Sie nicht aus. Wir sind so mit Ihnen zufrieden, dass wir Sie bitten wollen, auch beim Abendessen zu servieren.«
    »Sie mich brauchen?«
    Liesel nickte heftig. Das war nicht gerade eine Lüge, denn sie hatte die Möglichkeit vorher mit Marilyn besprochen. Es würde bedeuten, dass sie weniger Geld zur Verfügung hatten, aber da würden sie schon einen Weg finden.
    »Was meinen Sie? Wäre das gut?«
    »Ich habe Abendjob, aber nicht gut. Der Mann in der Bar ist nicht nett. Er böse. Er ist Satan.«
    »Na, dann rufen Sie doch Satan an und sagen ihm, sie hören auf«
    »Sie meinen ernst? Sie mich wollen abends?«
    Liesel nickte. »Ja, aber nicht mehr Lorraine ärgern, okay?«
    »Wie meinen ärgern?«
    »Ärgern«, wiederholte Liesel.

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