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Verliebt in den besten Freund

Verliebt in den besten Freund

Titel: Verliebt in den besten Freund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debra Webb
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plötzlich unnahbar geworden, und sprang auf. „Ich muss mich jetzt um das Abendessen kümmern.“
    Zach griff nach ihrer Hand, um sie aufzuhalten. „Lass uns noch ein bisschen reden. Das ist doch lächerlich, Mutter. Warum sagst du mir nicht, was zwischen dir und Helen vorgefallen ist?“
    „Darüber gibt es nichts zu sagen. Wir sind nur verschiedener Meinung über eine Sache, die ich weder mit dir noch mit irgendjemandem sonst diskutieren will.“
    „Das klingt ziemlich endgültig“, sagte Zach sanft. „Bist du dir auch sicher, dass du das Richtige tust? Und wenn dir etwas zugestoßen wäre?“
    „Dann hätte sie die Verantwortung dafür getragen.“ Colleen sah ihn fest an. „Ich kann nichts tun.“
    Überrascht runzelte Zach die Stirn. Niemals hatte er seine Mutter derart erbittert gegen ihre Freundin erlebt. „Aber es muss doch einen Weg geben, die Sache zu klären.“
    „Nein, gibt es nicht.“ Seine Mutter entzog ihm ihre Hand und entfernte sich aus seiner Reichweite. „Wenn du mich jetzt bitte entschuldigen würdest, ich habe noch zu tun.“
    Zach ließ sie gehen. Seine einzige Hoffnung war jetzt noch Helen. Es musste doch möglich sein, sie zum Sprechen zu bringen. Das aber würde bedeuten, dachte er beunruhigt, dass er mehr Zeit mit Beth verbringen und gegen Gefühle ankämpfen müsste, die er nicht wollte, und dass er von einer Zukunft träumte, die unerreichbar war.
    Niedergeschlagen starrte Beth auf die Krankenakte, die vor ihr auf dem Schreibtisch lag. Sie schloss die Augen. Leukämie, die aggressive, bösartige Form. Hätte es nicht etwas anderes sein können?
    Beth öffnete die Augen und ging den Bericht noch einmal durch. Laurie Ellroy würde ohne die richtige Therapie sterben müssen. Es gab keine Alternative. Zwar würde der Onkologe eine Chemotherapie vorschlagen, doch die Heilungschancen waren so minimal, dass der Versuch praktisch von vornherein zum Scheitern verurteilt war. Man würde sie mit hohen Dosen des giftigsten chemischen Cocktails traktieren, den es gab, und trotzdem würde Laurie ohne eine Knochenmarktransplantation nicht überleben. Lauries Mutter kam als Spenderin nicht infrage, sie hatte selbst gesundheitliche Probleme, ihr Vater war tot und Geschwister hatte sie nicht. Die Chance, einen anderen geeigneten Spender zu finden, war gleich null.
    Die erst zweiundzwanzigjährige Laurie, die gerade den Collegeabschluss in der Tasche hatte, war zum Tode verurteilt.
    Beths Hände zitterten. Sie biss sich auf die Unterlippe, um die Fassung zu bewahren. Laurie durfte nicht sterben, ihr Leben hatte doch gerade erst begonnen. Beth wischte sich eine Träne von der Wange. Diesen Teil ihres Berufes hasste sie, die aussichtslosen Fälle, in denen ihr die Hände gebunden waren. Als sie Laurie zu einem Internisten geschickt hatte, hatte sie gehofft, er würde irgendetwas weniger Schlimmes finden.
    Lauries Mutter war am Boden zerstört. Beth konnte sich den Schmerz, ein Kind zu verlieren, nicht einmal ausmalen. Sie musste an ihre eigene Mutter denken, der sie so nahe stand. Als ihr Vater starb, war sie völlig verzweifelt gewesen, aber sie und ihre Mutter hatten einander gestützt, bis der Schmerz erträglicher wurde. Und auch Zach war für sie da gewesen, wie auch sie ihm zur Seite gestanden hatte, als sein Vater starb.
    Unvermittelt fiel ihr der vergangene Abend wieder ein. Sie kämpfte die aufsteigende Wut nieder. Zach Ashton war der verwirrendste, frustrierendste Mann, dem sie je begegnet war. Einerseits wollte sie am liebsten auf ihn losgehen und ihm die Augen auskratzen, andererseits sehnte sie sich danach, sich in seine Arme zu flüchten und ihn nie wieder loszulassen.
    Beth seufzte. Wie konnte sie ihn nach allem, was er ihr angetan hatte, immer noch so sehr begehren? Die raffinierten, erfahreneren Frauen, die er am College kennengelernt hatte, und seine Karriere waren ihm immer wichtiger gewesen als sie. Die Erinnerung, wie naiv sie mit siebzehn gewesen war, versetzte sie immer noch in heillose Wut. Eigentlich hätte sie ihn längst aus ihrem Leben streichen müssen, aber sie konnte es einfach nicht. Dabei hatte sie es weiß Gott versucht.
    Zum Beispiel Matt Daniels. In der Nacht vor dem Examen hatte sie entschieden, seinen Heiratsantrag anzunehmen. Er hatte schon dreimal um sie angehalten, und er schien verrückt nach ihr zu sein. Außerdem sah er nicht schlecht aus, und sie teilten die Liebe zur Medizin. Zach war offensichtlich nicht interessiert an ihr, und sie war es müde, auf

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