Verliebt in den Chef?
vorschlug, mit ihm zu essen, dann hatte er sicher einen triftigen Grund dafür.
„Ich hole nur meinen Teller“, erklärte sie, während sie in die Küche ging. Als sie wieder zurückkehrte, war er aufgestanden. Nach der Rückkehr von der Arbeit hatte er seinen Anzug gegen Jeans und ein weißes, legeres Hemd getauscht, das am Hals nicht zugeknöpft war. Der V-Ausschnitt gewährte ihr einen verheißungsvollen Blick auf seine kräftige Brust. Seine Jeans waren ausgewaschen, an einer Potasche eingerissen und passten traumhaft zu seinen schlanken Hüften. Der Eintagebart verlieh seinem Gesicht etwas Verwegenes – außerdem war er ausgesprochen sexy. Ella schluckte. Sie musste jetzt unbedingt an etwas anderes denken, denn es wäre ganz bestimmt nicht die feine Art, wenn sie ihren Chef mit offenem Mund anstarrte.
Er zog einen Stuhl vor, damit sie Platz nehmen konnte, und auf einmal wusste sie nicht mehr, wo sie hinblicken sollte vor Aufregung. „Danke“, lächelte sie angespannt, und er setzte sich neben sie.
„Vielleicht mögen Sie ja Wein zum Essen“, meinte er und schenkte ihr ein.
Nachdem sie beide von dem milden Shiraz probiert hatten, lächelte Tristan ihr zu. „Das hätten wir ruhig schon mal früher machen können.“
Nervös faltete Ella ihre Serviette auf. Zwar war ihr vor Aufregung fast schlecht, aber natürlich hatte sie nichts dagegen, neben diesem überaus attraktiven Mann zu sitzen und von so vielen schönen Sachen umgeben zu sein. Noch nicht einmal in ihren kühnsten Tagträumen hatte sie sich so etwas ausgemalt. Seit der vergangenen Woche hatte sie außerdem noch häufiger als gewöhnlich davon geträumt, wie es wohl wäre, mit Tristan zu schlafen. Aber das würde sie vermutlich nie herausfinden.
„Haben Sie ein Kleid für morgen Abend?“, erkundigte er sich.
Sie spielte an ihrem Essbesteck herum und räusperte sich. „Ich habe heute eins gekauft.“ Es war nicht sonderlich teuer gewesen, obwohl es sehr nahe an ihrem persönlichen Limit gewesen war. „Hoffentlich ist es schick genug.“
„Ich bin mir sicher, dass Sie bezaubernd aussehen werden“, erwiderte er lächelnd.
Erneut wurde ihr heiß – wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte er sie den ganzen Tag über so anlächeln können.
„Welche Farbe hat es denn?“, fragte er, bevor er sich ein Stück von dem Beef Wellington in den Mund schob und zufrieden seufzte.
„Zitronengelb.“
„Das passt sicher hervorragend zu Ihrem Haar.“ Seinen Blick empfand sie wie eine zärtliche Berührung, als er ihr Haar betrachtete, das sie heute zu einem losen Zopf zusammengefasst hatte.
Sie versuchte, ihren wilden Herzschlag unter Kontrolle zu bringen. Sie hatte das Gefühl, als schlüge es wie eine Dampframme gegen ihre Rippen. „Das hat die Verkäuferin auch gesagt.“
Sein Lächeln wurde schwächer, als er weiter an ihr hochsah, doch dann wandte er sich dem Brokkoli auf seinem Teller zu, den sie mit einer Dreikäsesoße angerichtet hatte. „Tragen Sie wieder Ihre Ohrringe?“
Sie erinnerte sich nur zu gut an die Wirkung, die seine Hand in der Nähe ihrer Wange gehabt hatte – und an die sexuelle Anziehungskraft, die von dieser Geste ausgegangen war. Sie war sicher, dass sie vor Lust zerfließen würde, wenn er sie jemals an einer intimeren Stelle berühren sollte. Aber das würde wohl niemals passieren. Supermodels. Starlets. Millionärstöchter – das war die Art von Frauen, mit denen Tristan sich normalerweise umgab.
„Ich bin mir nicht sicher, ob sie zu dem Kleid passen“, erwiderte sie. „Aber wenn Sie möchten, dass ich sie trage …“
Den Blick immer noch auf seinen Teller gerichtet, kaute er weiter und zuckte schließlich mit den Achseln. „Es liegt ganz bei Ihnen.“
Schweigend aßen sie weiter – Tristan in Gedanken versunken, während sich Ella allmählich damit abfand, so dicht neben ihm zu sitzen –, als das Telefon klingelte.
Plötzlich fröstelte Ella, denn der seltsame Anruf ein paar Abende zuvor war ihr immer noch in guter Erinnerung. War es Scarpini gewesen, oder war ihre Fantasie mit ihr durchgegangen? Mit einem unwohlen Gefühl erhob sie sich, aber Tristan legte die Hand auf ihren Arm. Diese Berührung fühlte sich wie ein elektrischer Schlag an, und ihr Herz raste noch wilder als zuvor.
„Wer immer es ist, er kann noch mal anrufen“, meinte er.
Obwohl sie immer noch zitterte, ließ ihre Anspannung nach, und sie lehnte sich wieder zurück. Mit einem Mal war es ihr nur zu recht, das Telefon klingeln
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