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Verliebt in den Chef?

Verliebt in den Chef?

Titel: Verliebt in den Chef? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ROBYN GRADY
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„Vielleicht sollten wir das – wenn ihr dann miteinander redet und nicht streitet.“
    Tristan legte die Grußkarte zurück in den Korb. „Es ist Zeit für ein bisschen Familiengeschichte, um ein paar Dinge klarzustellen.“
    „Wenn du magst“, stimmte Ella zu.
    Ausdruckslos starrte er auf die Blumen. „Als Mutter starb, war Josh erst neun. Er hat noch gar nicht verstanden, was los war. Ich bin dreizehn und Cade fünfzehn gewesen. Mein Vater ist mit der Frau seines besten Freundes ins Bett gestiegen.“ Er hob das Kinn. „Unsere Mutter war immer sanft wie ein Engel, und das war wohl zu viel für sie. Obwohl sie keinen Abschiedsbrief hinterlassen hat, bin ich fest davon überzeugt, dass sie sich deswegen das Leben genommen hat.“
    Entsetzt ließ Ella sich auf das Sofa hinter sich sinken, und es dauerte einen Moment, bis sie ihre Gedanken geordnet hatte. „Was hat das mit Cade zu tun?“
    Er zog die Augenbrauen hoch. „Ist das nicht klar? Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.“
    „Aber ihr habt denselben Vater. Müsstest du dann nicht genauso sein?“, wandte Ella ein.
    „Ein Mann kann seine eigenen Entscheidungen treffen.“
    „Und sich seine eigene Meinung bilden“,betonte Ella und sprach trotz seines verärgerten Gesichtsausdrucks weiter. „Glaubst du wirklich, dass Cade zu so etwas fähig wäre?“
    Für einen Moment meinte sie, Zweifel in seinen Augen zu erkennen, aber dann wurde sein Blick wieder unnachgiebig. „Du kennst meinen Bruder nicht.“
    „Gibt es vielleicht eine andere Erklärung?“
    „Sicher“, erwiderte er höhnisch. „Bindy wusste deswegen so gut über seine Narbe Bescheid, weil sie bei Cades Blinddarmoperation dabei war. Warum bist du eigentlich so wild darauf, ihn zu verteidigen?“, wollte er wütend wissen.
    „Ich will ihn gar nicht verteidigen. Ich will nur die Wahrheit herausfinden, damit du endlich mit dir selbst Frieden schließen kannst. Du hast keinen Beweis außer Bindys Worte.“ Ella erinnerte sich daran, was Tristan zu ihr gesagt hatte. Bindy hatte ihm gestanden, untreu gewesen zu sein, als klar wurde, dass sie und Tristan nicht zueinander passten.
    Vielleicht hatte sie nur versucht, Tristans Aufmerksamkeit zu gewinnen. Menschen sagten und taten die seltsamsten Dinge, wenn sie vor den Kopf gestoßen wurden. Das wusste Ella von Sean nur zu gut. In ihrer letzten Nacht hatte er zum Beispiel behauptet, dass sie zu dumm sei, als dass man sie lieben könnte.
    „Ella, niemand legt es darauf an, absichtlich seinen eigenen Bruder zu hassen, und das weißt du. Cade hat es sich selbst zuzuschreiben.“
    Oder war es für Tristan auf diese Weise einfacher, im ständigen Wettstreit gegen seinen älteren Bruder zu bestehen, wenn er ihm die Schuld gab? Selbst wenn Ella mit dieser Vermutung richtiglag, war Tristan womöglich noch lange nicht bereit für die Wahrheit.
    Tristan beharrte auf seiner Meinung. „Ich wäre froh, wenn ich Cade nicht hassen müsste“, erklärte er auf dem Weg ins Badezimmer. „Ich gehe jetzt duschen.“
    Ella lehnte sich auf dem Sofa zurück. Tristan war kein Mann der Kompromisse. Er liebte den Sieg, und sie hatte es ihm viel zu einfach gemacht. Nachdenklich sah sie auf den protzigen Diamantring, der etwas zu groß für ihren Finger war, und legte dann die Hand auf ihren Bauch.
    Sie fragte sich, ob sie für Tristan wirklich eine Ehefrau war. Oder war sie in seinen Augen letzten Endes nur eine Angestellte, die das große Los gezogen hatte, seine Kinder auf die Welt zu bringen?

10. KAPITEL
    Zwei Tage darauf waren sie wieder in Sydney und nahmen an der Gartenparty teil, die Josh und Grace für sie organisiert hatten. In den vergangenen zwei Stunden hatten sich mehr als hundert Gäste an den erlesenen Delikatessen, vollmundigen Weinen und der großartigen Aussicht auf die Brücke im Hafen von Sydney erfreut.
    Tristan hatte sich bereits mit einigen seiner Geschäftsfreunde und alten Studienkollegen unterhalten. Grace war es gelungen, auch ein paar von Ellas alten Bekannten ausfindig zu machen und einzuladen. Er sah seufzend zu ihr hinüber, als sie gerade in ein Gespräch vertieft war. Offensichtlich hatte sie keine Ahnung, wie schön und bezaubernd sie in dem eleganten roten Kleid aussah.
    An ihrem Hochzeitstag hatte er sich Ella sehr verbunden gefühlt, besonders als sie miteinander geschlafen hatten. Vielleicht ging ihre Verbindung ja doch tiefer, als er ursprünglich gedacht hatte. Möglicherweise war ihre Ehe mehr als nur ein praktischer Deal. Doch

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