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Verliebt in eine Diebin - Roman

Verliebt in eine Diebin - Roman

Titel: Verliebt in eine Diebin - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie Eva Malsch
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»Den kriegst du zurück.«
    »Mach dir keine Hoffnungen, Ethan«, sagte Davy. »Los, Nadine, fangen wir an.« Er beobachtete, wie sie die Karten mischte und ihm die Dame zeigte. Dann legte sie die restlichen Karten drum herum. Obwohl sie nur zwei Stunden geübt hatte, war sie verdammt gut.
    »Okay.« Nadine bewegte die Karten immer noch. »Wo ist die Dame?«
    »Da.« Davy zeigte auf die mittlere Karte.
    »Schauen wir mal nach«, schlug sie selbstgefällig vor, ihre Dame im Ärmel.
    »Oh ja.« Davy hielt die Karte, die in der Mitte lag, mit
einem Finger fest, drehte zur Rechten die Kreuz-Acht um und zur Linken die Pik-Vier. »Keine dieser Karten ist die Dame. Also muss sie die mittlere sein«, entschied er und nahm die beiden Fünfer.
    »Das ist unfair!«, fauchte sie.
    Lächelnd entfernte er seinen Finger von der Karte und ergriff Nadines Handgelenk. »Das auch«, erwiderte er und zog die Dame aus ihrem Ärmel. »Lass dich nie wieder von mir dabei erwischen, wie du diesen Trick anwendest, um nichts ahnende Leute zu beschummeln.«
    »Darf ich denn nicht mit Ethan üben?«
    »Den armen Kerl quälst du ohnehin schon genug. Du musst ihn nicht auch noch abzocken. Geh lieber raus und streich die Tür ein letztes Mal.«
    »Allmählich habe ich diese Schinderei satt«, protestierte sie, einen gefährlichen Unterton in der Stimme. »Wir erhalten dich am Leben, damit du auf diesem Schiff dienst. Wenn du ruderst, wirst du am Leben bleiben.«
    »Ben Hur«, erwiderte Ethan. Offenbar ließ er sich sehr gern von Nadine quälen.
    »Also wirklich!« Nadine stopfte die Spielkarten in ihre Tasche, und Davy ging ins Büro zurück.
    Dort traf er Tilda an, die alles durch die Glastür beobachtet hatte. »Deine Nichte neigt zur Kriminalität.«
    »Irgendwie habe ich das Gefühl, dass du dieses Spiel selbst sehr genau kennst.«
    »Ja, aber ich spiel’s nicht.«
    »Welch ein gutes, gesetzestreues Beispiel du uns allen gibst …«
    »Was unseren Einbruch betrifft - zieh dieses chinesische Ding an, das gefällt mir.«
    Später am Abend, bevor er mit Tilda zum letzten Diebstahl aufbrach, klopfte er an Dorcas’ Tür. Als Michael auf der
Schwelle erschien, mahnte Davy: »Untersteh dich, aus Nadine eine Falschspielerin zu machen!«
    »So was muss man ihnen beibringen, solange sie noch jung sind. Auch ein Grund, weshalb ich Sophie besuchen will. Mein Enkel ist noch zu klein. Aber hat sie nicht eine Stieftochter?«
    »Dillie. Aber du wirst ihr nicht zeigen, wie man andere Leute übers Ohr haut.«
    »Warum nicht?«
    »Weil...« Davy unterbrach sich und dachte an das Softballtraining seiner Nichte. »Weil ich das nicht will.«
    »Hast ihr schon selbst Unterricht gegeben, was?« Grinsend schlug Michael auf Davys Schulter. »So ist’s recht, mein Junge.«
    »Oh, ich wünschte, du wärst nicht hier. Verdammt, inzwischen bin ich sauber.«
    »Hübsches schwarzes Hemd. Hast du’s jemandem gestohlen?«
    Sekundenlang schloss Davy die Augen, dann stieg er die Treppe hinab.
     
    Die Galerie sah fabelhaft aus, und Gwen hasste sie.
    Nervös schaute sie auf ihre Uhr. Noch zehn Minuten bis zur Generalprobe der Vorbesichtigung vor der eigentlichen Vernissage. Wenn sie sich über die Registrierkasse beugte und erbrach, würde man ihr vielleicht erlauben, hinaufzugehen und sich ihren Rätselbüchern zu widmen.
    Dann riss sie sich zusammen. Die ganze Familie hatte sich die Finger wund gearbeitet, damit dieser Raum in neuem Glanz erstrahlte. Nun füllten ihn Tildas farbenfroh bemalte Möbel und ein grandioses Büfett, das Thomas der Caterer aufgebaut hatte. Sicher würden sie eine Menge Geld einnehmen. Und sie blies Trübsal, weil sie Sporttauchen lernen
wollte. Nein, das gehörte sich nicht. Am liebsten wäre sie in ihr Zimmer geflüchtet und hätte sich die Decke über den Kopf gezogen.
    »Mrs. Goodnight?« Überrascht wandte sie sich zu Thomas.
    »Oh - tut mir Leid…«, entschuldigte sie sich und versuchte, die beiden gelblichen Beulen auf seiner Stirn nicht anzustarren. »Das Büfett ist wundervoll, und Sie...«
    »Dürfte ich Sie kurz sprechen?« Er legte eine Hand auf ihren Arm, und sie war so verwirrt, dass sie sich ins Büro führen ließ. Nachdem er die Tür geschlossen hatte, zog er eine lederne Brieftasche hervor und zeigte ihr eine Karte. »Thomas Lewis, FBI.«
    Blinzelnd musterte sie die Karte. »Sie sind beim FBI?« Das FBI vergibt Visitenkarten?
    » Pst!« Besorgt schaute er sich um. »Ich führe verdeckte Ermittlungen durch, Mrs. Goodnight. Das

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