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Verliebt in eine Diebin - Roman

Verliebt in eine Diebin - Roman

Titel: Verliebt in eine Diebin - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie Eva Malsch
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zusammengekniffenen Augen beugte sie sich über ihr Rätselbuch. »Bei Anruf Mord« - also lautete das Wort in der vierten Zeile »never« statt »nevew«. »Ja, das hilft mir.«
    »Tut mir Leid«, sagte Ethan. »Soll ich den Muffin zurückgeben?«
    »Nein«, erwiderte Gwen. »Du bist erst sechzehn und kennst trotzdem einen Ray-Milland-Film. Dafür bekommst du dein Leben lang Muffins.«
    »Wollen Sie ein Bild kaufen?« Ungeniert taxierte Nadine den Besucher.
    Davy inspizierte den nächstbesten Finster - drei deprimierte, bösartige Fischer in Öl, die sich über einen Tunfisch mit Magenbeschwerden beugten. »›Eine üble, verworfene Bande, Bailiff.‹«
    »Das sind nur die Zuschauer, Euer Ehren«, antwortete Ethan, und die beiden grinsten sich an.
    »Was?« Verwirrt hob Gwen die Brauen. Dieses Lächeln, dieses Selbstvertrauen, dieses Glitzern in den Augen. An wen erinnert mich der Typ?

    » Filmzitate«, erläuterte Nadine nachsichtig. »Ethan hat soeben einen Filmfreak gefunden, mit dem er rumalbern kann.«
    »Nieten«, murmelte Burton vor sich hin.
    »Warum sind Sie hier?«, fragte Nadine den Fremden. Wie üblich nahm sie kein Blatt vor den Mund.
    »Sie haben ein Zimmer zu vermieten?« Es wies mit dem Kinn zum Schild in der Auslage, während sich Steve an ihn heranpirschte und an seinen Schuhen schnupperte. »Ich nehme alles. Sogar den Dachboden.«
    »Der gehört Tante Tilda«, verkündete Nadine. »Und die hält nichts von Wohngemeinschaften.«
    »Ein Einzimmerapartment«, erklärte Gwen. »Möbliert, sauber, hübsch, achthundert Dollar, zwei Monatsmieten im Voraus. Machen Sie sich keine Sorgen wegen des Dackels, der beißt nicht.« Das hoffen wir.
    » Bleiben Sie zwei Monate hier?« Misstrauisch musterte Nadine den Matchbeutel.
    »Wahrscheinlich nicht«, erwiderte Davy grinsend. »Ich bin auf dem Weg nach Australien.«
    »›Auch ein Sheriff braucht mal Hilfe‹«, warf Ethan ein.
    »Den Film kenne ich nicht.« Nadine hielt Davy ihre Hand hin. »Hi, ich bin Nadine Goodnight. Das ist Gwennie, meine Großmutter.« Mit einem kurzen Blick über die Schulter ergänzte sie: »Burton und Ethan. Der an Ihren Füßen herumschnüffelt, das ist Steve.«
    »Hi!« Ethan schwenkte seinen Muffin durch die Luft, Burton schaute noch düsterer drein, und Steve setzte sich auf den Boden, um sich hinter den Ohren zu kratzen.
    »Können wir jetzt gehen ?«, fragte Burton.
    »Nein«, sagte Nadine, und Burton verstummte.
    »Können Sie mir Referenzen zeigen, Mr. Dempsey?«, fragte Gwen.

    »Hier nicht«, entgegnete Davy. »In Miami, Florida, könnte ich Ihnen mehrere geben.«
    Florida, sinnierte Gwen. Schimmerndes blaues Wasser. Weiße Strände. Drinks unter Sonnenschirmen. In Florida zu sein - dafür würde sie einen Mord verüben. Sogar im Juni.
    »Wir müssen gehen .« Burton legte einen Arm um Nadines Schultern. Erbost starrte sie ihn an, während Ethan seinen Muffin mampfte und Burton ignorierte.
    »Die Jacke«, mahnte Gwen, »gehört Louise. Wenn du drin schwitzt, gibt’s Ärger.«
    »Du hast Recht.« Nadine schlüpfte unter Burtons Arm hervor und gleichzeitig aus der Jacke. »Die Haare nehme ich auch runter«, sagte sie, zog die schwarze Perücke von ihrem Kopf und befreite feuchte blonde Locken, die sich klebrig um ihr Gesicht ringelten. »Der Juni ist kein Gruselmonat.«
    Angewidert runzelte Burton die Stirn. Wie immer, dachte Gwen. Ganz offenkundig hatte Nadine die legendäre Vorliebe der Goodnight-Frauen für unmögliche Männer geerbt. Ihr Blick fiel auf Davy. Vielleicht sollte Louise diesen da nicht kennen lernen.
    »Bis später, Australier!«, rief Nadine auf dem Weg zur Tür, Burtons Arm wieder um die Schultern geschlungen. Ethan schlurfte hinterher und stopfte sich dabei den Rest seines Muffins in den Mund.
    An den Ladentisch gelehnt, sah Davy ihnen nach. »Weiß sie, dass sie sich den falschen Kerl ausgesucht hat?«
    »Keine Ahnung. Nadine ist ein sehr verschlossenes Kind.«
    Im Büro erklang die Jukebox - »Wishin’ and Hopin’«.
    »Ah - Wünsche und Hoffnungen...« Lauschend hob Davy den Kopf. »Gutes Omen. Kann ich das Apartment mieten?«
    Eintausendsechshundert Dollar. »Ja«, sagte Gwen.
    Er nickte. »Da gibt’s nur ein Problem.«
    Ich wusste es.

    » Gestern Abend hat man mir in einer Bar meine Brieftasche geklaut. Blöd von mir. Bald kriege ich Geld. Aber ich musste erst mal alle meine Kreditkarten sperren lassen. Im Augenblick habe ich nur hundert Dollar.«
    Er lächelte sie an, und ihre Lippen zuckten

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