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Verliebt in eine Diebin - Roman

Verliebt in eine Diebin - Roman

Titel: Verliebt in eine Diebin - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie Eva Malsch
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Deshalb verstand er nicht alles, was sie sagte.

    »... tut mir Leid, dass ich so eklig zu dir war.«
    Er musste seine ganze Willenskraft aufbieten, um nicht nach ihr zu greifen. »Irgendwann kannst du’s wieder gutmachen.« Er drehte sich auf die andere Seite und spürte, wie sie hinter ihm unter die Decke glitt. Heiliger Jesus, dachte er, ich muss schleunigst verschwinden.
    »Das meine ich ernst«, beteuerte sie. »Ich helfe dir dabei, dein Geld zurückzubekommen - ich schwör’s.«
    »Wunderbar. Warum riechst du nach Zimt?«
    »Was? Oh, meine Seife. Cinnamon Buns.«
    »Gute Wahl. Schlaf jetzt.«
    »Danke.«
    Wie dankbar bist du denn? Er versuchte, sich an ihre Nachteile zu erinnern. Sie tendierte zu schmerzhaften Bissen und Fußtritten, war schlecht im Bett, eine Brünette...
    »Ja, ich bin dir wirklich dankbar«, wisperte sie.
    Mit Sicherheit würde er sein Glück noch einmal versuchen.
     
    Am nächsten Morgen erwachte Tilda - eingeklemmt zwischen Steve, dessen Rücken an ihren Bauch geschmiegt war, und Davy, der seinen Rücken an ihren drückte. Vor achtundvierzig Stunden kannte ich keinen der beiden , dachte sie und versuchte zu entscheiden, ob die gegenwärtige Situation eine Verbesserung darstellte oder nicht.
    Sie richtete sich auf und beobachtete Steve. Den Kopf nach hinten gelegt, atmete er durch die Nase, seine winzigen Zähne ragten über die Unterlippe. Überbiss, registrierte sie. Inzucht. Dann schaute sie zu Davy hinüber. Nächtlicher Bartwuchs überschattete sein Gesicht. Und er atmete mit offenem Mund. Aber alles andere sah gut aus. Keine Inzucht. An diesem Mann stimmte einfach alles. Abgesehen von seiner Arroganz und dem lausigen Sex und der bedenklichen Neigung, Probleme mittels wiederholter Diebstähle zu lösen.

    Natürlich, daran war auch sie schuld. Dank ihres Asthmas schnarchte sie wahrscheinlich. Zweifellos hatte er mehr Vorzüge aufzuweisen als sie. Sie schüttelte den Kopf, kroch über Steve hinweg und ging ins Bad. Nachdem sie geduscht hatte, kehrte sie ins Zimmer zurück. Davy schlief immer noch tief und fest. Aber Steve ließ den Kopf über die Bettkante herabhängen und schaute sie mit seinen seelenvollen dunklen Augen an. »Komm«, flüsterte sie und knöpfte ihren Malerkittel zu, »gehen wir Gassi.«
    Zehn Minuten später betrat sie das Büro, um Fruchtsaft zu holen, und traf ihre Nichte an. In einem Pyjama mit bunten Kühen inspizierte Nadine den Milchkarton.
    »Hi.« Tilda nahm den Saft aus dem Kühlschrank, während Steve sein Frühstück und die Wasserschüssel entdeckte. »Was macht dein neuer Freund?«
    »Burton?«, murmelte Nadine, schnüffelte am Milchkarton und schnitt eine Grimasse. »Er hat eine coole Band, und er nörgelt nicht an meinen Klamotten herum. Also werde ich ihn erst mal behalten.«
    »Aber deine Mom sagt, er hat keinen Humor.« Tilda steckte zwei Brotscheiben in den Toaster.
    »Doch, hat er«, erwiderte Nadine und schob den Milchkarton zu ihrer Tante hinüber. »Leider ist’s nicht ihr Humor. Riech mal dran.«
    Tilda schnüffelte. »Weg damit. Ist sein Humor auch deiner?«
    »Eigentlich nicht.« Nadine schüttete die verdorbene Milch ins Spülbecken und wusch den Karton aus. »Trotzdem bleibe ich mit ihm zusammen, also halt mir keine Predigt. Wann wusstest du, dass du Malerin werden willst?«
    »Nie.« Tilda nahm die Erdnussbutter aus dem Wandschrank. »Dazu wurde ich gezwungen. Wechsle nicht das Thema. Wenn du nicht mit ihm lachen kannst...«
    »Aber du malst wirklich fabelhaft.«

    »Ja.« Tilda durchwühlte das Besteck in der Schublade, doch sie fand kein Buttermesser - nur ein Palettenmesser. Zum Teufel, damit konnte man genauso gut Erdnussbutter aufs Brot streichen. »Reiner Zufall.«
    »Spaß hat’s dir trotzdem gemacht.«
    Ungeduldig begann Tilda, den Deckel vom Erdnussbutterglas abzuschrauben. Sie war halb verhungert. Ganz offensichtlich konnte auch lausiger Sex den Blutzuckerspiegel einer Frau erheblich senken.
    »Es macht dir doch Spaß?«, fragte ihre Nichte, an den Schrank gelehnt.
    »Früher - ja.«
    »Jetzt nicht mehr?«
    Tilda zuckte die Achseln. »Nun, es gefiel mir, malen zu lernen - und die Möbel zu bemalen.« Und die Scarlets. Langsam öffnete sie das Erdnussbutterglas. »Aber die Wandgemälde gehen mir allmählich auf die Nerven. Besonders das eine in Kentucky.« Tilda schüttelte den Kopf. »Kannst du dir vorstellen, wie grauenhaft Van Goghs Sonnenblumen hinter einem Louis-quinze-Esstisch aussehen, aufs Zehnfache vergrößert? Ein

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