Verliebt in eine Kidnapperin?
hatte das Gefühl, dass er ihr nicht glaubte.
„Bereust du, was wir getan haben?“
„Nein, das ist es nicht.“
Er setzte sich neben sie. „Machst du dir Sorgen, weil wir beim ersten Mal kein Kondom benutzt haben?“
Sie legte ihre Hand auf seinen Schenkel, spürte seine Wärme und die Muskeln unter der Haut. „Ja, wir waren unvorsichtig. Aber das macht mir keine Sorgen.“
„Bist du sicher?“
Wie einfühlsam dieser Mann war! Offenbar wusste er genau, was sie tief in ihrem Inneren bewegte.
Beruhigend legte er die Hand über ihre. „Aber du bist ja nicht allein. Darum werden wir uns gemeinsam kümmern.“
Seine Worte hatte eine besänftigende Wirkung, und ihre Furcht versiegte. Jeremy Fortune war ein bewundernswerter Mann. Sie konnte von Glück sagen, dass sie ihm begegnet war – und dass er sich für sie interessierte.
„Danke.“ Sie war so lange allein gewesen, dass sie ganz vergessen hatte, wie es sich anfühlte, von jemandem unterstützt zu werden. „Das ist lieb von dir.“
„Kann ich dir sonst irgendwie helfen?“, hakte er nach, denn er merkte, dass sie etwas beunruhigte.
Eigentlich wollte sie nicht darüber reden, aber andererseits konnte sie seine Frage auch nicht unbeantwortet lassen.
Doch was sollte sie ihm sagen? Sie wusste ja selbst nicht so genau, was sie beunruhigte.
Schließlich fragte sie ihn: „Glaubst du an Vorahnungen?“
Eine Weile blieb er stumm. Schließlich antwortete er: „Ich weiß nicht. Eigentlich hatte ich noch nie welche. Bis vor Kurzem … da hatte ich einen Traum, der sehr realistisch war. Na ja, vielleicht war das so etwas wie eine Vorahnung. Aber eine sehr positive. Warum?“
„Wovon hast du denn geträumt?“, wollte sie wissen. „Willst du es mir erzählen?“
Wieder zögerte er, und sie fragte sich nach dem Grund. Wollte er es ihr nicht gestehen – selbst nachdem sie intim geworden waren?
Schwieg er, um sich zu schützen – genau wie sie?
„Sagen wir mal so: Es hatte etwas mit der Zukunft zu tun. Ich bin mir nicht sicher, was es zu bedeuten hatte – wenn überhaupt. Aber es scheint sich zu bewahrheiten.“
Sie spürte einen Kloß im Magen, und ihre Kehle war wie zugeschnürt. Er glaubte also doch an Vorahnungen.
„Hattest du auch einen Traum?“, erkundigte er sich.
Sie nickte. „Aber keinen schönen. Ich mache mir Sorgen um Anthony.“
„Hast du Angst, dass Max sich nicht genug um ihn kümmert?“
„Nein, das ist es nicht. Max ist wirklich sehr fürsorglich.“
Er streichelte ihr über den Handrücken. „Was bedrückt dich dann?“
„Ich weiß es nicht. Es ist nur so eine Art Gefühl. Ein negatives. Aber ich kann es nicht erklären.“ Erwartungsvoll sah sie ihn an. Wenn er ihr doch nur versichern würde, dass alles in Ordnung war …
„Ich glaube nicht wirklich an Vorahnungen“, nahm er den Faden wieder auf. Das entsprach der Wahrheit, egal, wie viel er dem Traum beimaß, in dem er sie zu erkennen glaubte. „Du hattest wahrscheinlich nur einen ganz normalen Albtraum. Eigentlich kein Grund, Angst zu haben.“
Ihre Hand lag noch immer auf seinem Knie, als wollte sie sich an ihm festhalten. Er war froh, dass er für sie da sein konnte, aber noch lieber wäre es ihm gewesen, wenn sie ins Bett zurückkäme, wo er ihre Ängste mit seinen Küssen vertreiben konnte.
„Willst du wirklich nicht darüber reden?“, bohrte er weiter.
„Ach nein, lieber nicht. Es ist nur … das Baby ist im Moment so schutzbedürftig. Und außer mir hat er niemanden.“ Sie fuhr sich mit den Fingern durchs Haar, ehe sie sich korrigierte. „Na ja, nicht ganz. Max ist ja auch noch da.“
„Das klingt ja so, als wolltest du ihn ganz eng an dich binden. Anthony, meine ich.“
Sie lächelte sehnsüchtig. „Tja, vielleicht. Vielleicht ist es nur mein Mutterinstinkt. Ich wusste gar nicht, dass ich so etwas habe.“
Das hoffte er doch sehr – für den Fall, dass aus ihrer Beziehung etwas Dauerhaftes wurde und dass sie vielleicht eines Tages selbst Kinder hatten.
Sie stieß einen tiefen Seufzer aus. „Wenn bloß diese Sorgen nicht wären! Niemand hat mir gesagt, wie stressig es ist, für ein Kind zu sorgen.“
Lächelnd legte Jeremy ihr einen Arm um die Schultern, zog sie an sich und küsste sie auf die Schläfe. „Meine Mutter hat sich zwar nie beklagt, aber es war gewiss kein Zuckerschlecken, fünf Söhne großzuziehen. Meine Brüder und ich haben es ihr nicht immer leicht gemacht.“
„Ihr wart fünf Kinder?“
„Ja. Alles Jungs.“
„Ich
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