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Verliebt in einen Fremden

Verliebt in einen Fremden

Titel: Verliebt in einen Fremden
Autoren: Brown Sandra
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verborgen blieb. Er hob den Kopf und taxierte sie fürsorglich. Zärtlich glitten seine Finger über ihre Wangen, wischten die Tränen fort.
    Â»Was ist denn, Camille?«, fragte er sanft, obwohl seine
Augen leicht ärgerlich aufblitzten. Seine Kinnmuskulatur zuckte, wie sie es schon öfter bemerkt hatte, wenn er extrem angespannt und nervös war.
    Sie senkte die Lider, um seinem stechenden Blick auszuweichen. »Ich … bitte … verführ mich … nicht noch mal. Ich kann das nicht. Es tut mir Leid«, stammelte sie wahrheitsgemäß. Es war eine erschreckende Wahrheit. Mehr Leid, als er sich irgend vorstellen konnte. Es gab für sie nämlich nichts Schöneres, als sich in seine schützende Umarmung zu kuscheln, andererseits verachtete sie diesen Mistkerl zutiefst!
    Er ließ sie los und trat einen Schritt zurück. Camille bedeckte schleunigst ihre nackten Brüste, eine Geste, die er mit einem spöttischen Zucken seiner Mundwinkel quittierte.
    Â»Ist der Sex mit mir so schrecklich, dass meine junge Braut sich nach knapp einem Tag Ehe weinend wehren muss, wenn ich sie anfasse?«, fragte er mit kaum verhohlenem Zorn.
    Nein! schrie sie innerlich auf. Wenn du bloß wüsstest, wie ich mich danach sehne! Laut erwiderte sie mit gepresster Stimme: »Nein Zack, das ist es nicht. Inzwischen müsstest du doch wissen, wie ich auf dich …« Sie stockte, unfähig, den Satz zu beenden, solange er sie vernichtend anstarrte.
    Â»Was dann, Camille? Sag es mir!« Er war unvorstellbar wütend.
    Sie rang hilflos die Hände, während sich ihre Zähne an der bebenden Unterlippe festsaugten. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Warum konnte sie es ihm nicht einfach sagen? Vielleicht nahm er sie dann in die Arme und schwor ihr seine grenzenlose Liebe. Nein, sie konnte es nicht, und er wollte ohnehin nicht. Er hatte einmal eine Frau geliebt.
Dearly hatte ihr davon erzählt. Diese Frau hatte ihn tief verletzt, und er war nicht bereit zu einer neuen Liebesbeziehung. Und wenn … dann bestimmt nur mit Erica. Die hatte er zu allem Überfluss vorübergehend auch vor den Kopf stoßen müssen.
    Camille war zutiefst niedergeschlagen. Wenn sie ihre Liebe nicht enthüllen durfte, wie sollte sie Zack dann ihre innere Zerrissenheit erklären? Auf gar keinen Fall, indem er ihre wahren Empfindungen erfuhr. Das wäre zu demütigend für sie, und er würde sie nur mit noch mehr Verachtung strafen.
    Â»Ich … wir … in Snow Bird …«
    Â»Verdammt noch mal, kannst du nicht endlich Gras über diese Sache wachsen lassen? Nimmst du mir das noch immer übel?«, wetterte er so lautstark, dass sie zusammenfuhr. »Wie lange willst du mich noch damit strafen? Reicht es nicht langsam? Wir sind doch jetzt verheiratet. Was muss ich denn noch alles tun zur Wiedergutmachung?«
    Strafe! Grundgütiger, diese Ehe war eine Strafe für ihn! Irgendwo, tief in ihrem Herzen hatte sie noch einen Funken Hoffnung gehabt, dass er ihre Ehe vielleicht doch als etwas anderes empfand. Seine Äußerung hatte diese Hoffnung schlagartig zerstört. Sie verspürte ein schmerzhaftes Engegefühl im Brustkorb, tiefe Beschämung bemächtigte sich ihrer. Zack zerrte das Handtuch von den Schultern und warf es auf den nächsten Stuhl. Er knallte die geballte Faust wütend in die andere Handfläche und musterte Camille provozierend.
    So arrogant und aufgeblasen, wie er da vor ihr stand, schlug Camilles Beschämung in eiskalte Wut um. Musste er ihr eigentlich ständig zusetzen? Wie immer las sie den stummen Vorwurf in seinen eisigen Augen.
    Â»Wenn du unbedingt auf jemanden sauer sein musst,
dann bestimmt nicht auf mich, Zack. Diese abstruse Situation hast du dir selbst eingebrockt. Du hast mich entjungfert, ohne auch nur einmal daran zu denken …«
    Â»Teufel noch, woher willst du wissen, was ich mir dabei gedacht hab?«, unterbrach er sie. »Du hast keine Ahnung, was ich dachte, stimmt’s? Du bist nämlich abgehauen, vergiss das nicht. Ich hatte nie die Spur einer Chance, mich dir mitzuteilen.«
    Â»Dann tu’s jetzt. Was dachtest du in der Nacht in Utah, als du seelenruhig und friedlich neben mir eingeschlafen bist?«, ging sie ihn wütend an. Sekundenlang war Zack geplättet über ihren ätzenden Ton, aber er fasste sich rasch wieder und setzte eine unbeteiligte Miene auf.
    Er räusperte
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