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Verliebt in einen Fremden

Verliebt in einen Fremden

Titel: Verliebt in einen Fremden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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belästigen wird, und wenn du die einzige Frau auf der ganzen Welt wärst. Ich werde dich künftig nie wieder mit meinen triebhaften, schamlosen und demütigenden Attacken überfallen.«
    Camille war sprachlos über seine erbitterte Heftigkeit. Während sie stumm mitten im Raum stand, lief er zum Schrank und schnappte sich ein Paar Jeans, dann stapfte er zur Kommode und riss ein Schubfach heraus. Zack fluchte inbrünstig, als ihm der Inhalt entgegenquoll: Camilles
zarte Seidendessous. Schließlich zog er die Schublade auf, die seine Unterwäsche enthielt, holte einen Slip heraus und knallte sie wieder zu.
    Bevor er den Raum verließ, blieb er noch kurz stehen und sagte gefährlich ruhig: »Du kannst mit deinen Sachen in das andere Schlafzimmer umziehen. Das hier ist mein Zimmer, und solange du nicht mit mir in einem Bett schlafen willst, kannst du mir gestohlen bleiben.«
    Mit einem verächtlichen Schnauben zerrte er das Duschtuch von den Hüften und warf es ihr vor die Füße. Für Sekundenbruchteile stand er völlig nackt vor ihr, ehe er mit seinen Sachen hinausstampfte.
    Camille stolperte zum Bett und sank schluchzend in die Kissen, die zu allem Überfluss auch noch nach Zacks Eau de Cologne dufteten.

11
    Das gemeinsame Frühstück war ein kleiner Vorgeschmack darauf, was sie ab jetzt jeden Morgen erwartete. Ihre Mienen unversöhnlich, saßen Camille und Zack einander am Tisch gegenüber. Eine aggressive Stimmung hing im Raum. Sie redeten höflich über Belanglosigkeiten. Camille war sonnenklar, dass Dearly und Simon ihr merkwürdiges Verhalten auffiel. Die alten Leute ließen sich von ihnen bestimmt nicht für dumm verkaufen.
    Um diese Jahreszeit war auf der Plantage nicht besonders viel zu tun, und die Routinearbeiten hätten Zacks Angestellte spielend allein bewältigen können. Trotzdem fuhr er jeden Tag frühmorgens hin und kehrte spätabends zurück. Auf Camilles höfliche Fragen antwortete er nur das Nötigste, immerhin brachte sie aus ihm heraus, dass er sich die meiste Zeit mit der Pferdezucht beschäftigte. Abends ging er nicht mehr aus, sondern zog sich mit einem Buch in sein Zimmer zurück. Bisweilen sah er sich auch irgendwelche Sendungen in »Rayburns Dschungelparadies« an, wie das neue Apartment seines Vater inzwischen scherzhaft hieß.
    Camille zog schleunigst mit ihren Siebensachen in das Nachbarzimmer um, das ebenfalls zu der so genannten Herrschaftssuite gehörte. Es war ein gemütlicher Raum, nicht ganz so groß wie Zacks und ohne Kamin. Die zierlichen Möbel waren aus Rosenholz, ähnlich denen im Witwendomizil.
    Ihre Mutter rief häufig an. Einmal erkundigte sie sich, ob
sie Camilles restliche Sachen nach Natchez schicken solle. Camille strengte sich jedes Mal enorm an, gut gelaunt zu klingen und den Eindruck zu vermitteln, dass sie und Zack wahnsinnig glücklich seien. Gleichzeitig wiegelte sie ab, wenn Martha Jameson ihr irgendetwas nachsenden wollte. Das hier war doch sowieso nur eine Sache auf Zeit, oder? Kam sie damit überhaupt klar? Sie musste, ihr blieb ja gar nichts anderes übrig, seufzte Camille im Stillen . Zudem erklärte sie ihrer Mutter, dass sie und Zack eine Reise nach Atlanta planten. Dann wollte sie aussortieren, was weggeworfen, verschenkt oder mit nach Natchez genommen werden sollte. Das war zwar gelogen, klang aber plausibel, und Martha schöpfte keinerlei Verdacht, wieso ihre Tochter keine weiteren persönlichen Utensilien in Bridal Wreath haben wollte. Diese wären unnötiger Ballast und Camille bei ihrem geplanten Auszug letztlich nur lästig gewesen.
    Während Zack sich die Zeit auf der Plantage vertrieb, arbeitete sie wie eine Besessene weiter an der Hausrenovierung. Camille atmete ein wenig auf, als Rayburns neue Suite fertig eingerichtet war. Der Rest des Hauses stand vor der Vollendung, es fehlten quasi nur noch die gestalterischen Feinheiten. Einige Sitzmöbel mussten noch neu aufgepolstert werden, und Camille konnte mit dem angenehmen Teil beginnen. Sie arrangierte Seidenblumengestecke, hängte Porträts und andere Bilder sowie Spiegel an die Wände, verteilte Accessoires und kümmerte sich liebevoll um jeden einzelnen Raum.
    Zack hatte nie wieder erwähnt, dass ihm die Farbgestaltung des Esszimmers nicht gefiel. Inzwischen war der Raum zu einem Schmuckstück geworden, genau wie Camille es prophezeit hatte. Die Kontraste

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